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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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den Verdacht hatte, dass die lässige Haltung nur Pose war. Roberta Kimball kam ihr nicht so vor, als würde sie oft Kunstgalerien besuchen.
    Julie wandte sich wieder der Mäzenin zu. »Nach der Versteigerung bleibe ich noch da und verpacke das Gemälde für den neuen Besitzer, damit es den Transport unbeschadet übersteht.«
    »Das wäre wirklich reizend.« Das faltige Gesicht wurde traurig, als sie Julies Hand tätschelte. »Ich weiß, dass Sie gerade eine schreckliche Zeit durchmachen, meine Liebe.« Sie warf einen kurzen Blick auf die Detectives, die inzwischen die Kunstwerke begutachteten - oder zumindest so taten. »Paul war ein wunderbarer Mensch. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er auf so grausame Weise ums Leben kam.«
    Damit verließ die Frau die Galerie. Der ältere Gentleman verabschiedete sich mit einem Wangenkuss von Kate und ging ebenfalls.
    »Sieht so aus, als hätten wir alle Kunden vertrieben«, sagte Kimball. »Das tut uns leid.«
    »Sie haben uns jedenfalls keinen Geschäftsabschluss vermasselt. Was führt Sie hierher?«
    Die beiden Detectives sahen auf Kate, die in der Nähe geblieben war, als wüsste sie nicht recht, wie sie sich verhalten sollte. Julie stellte alle einander vor, dann setzte verlegenes Schweigen ein.
    Kate fragte: »Möchte vielleicht jemand einen Espresso?«
    »Ich gern, danke«, sagte Kimball. Sanford lehnte ab.
    »Wir sind dann im Salon«, sagte Julie zu Kate, die daraufhin verschwand, um den Kaffee zu machen.
    Julie ging den beiden voran. Gestern zur selben Zeit hatte sie mit Derek Mitchell im Salon gestanden. Sie fragte sich, ob sie den Raum wohl je wieder betreten konnte, ohne an ihn zu denken. Wahrscheinlich nicht. Die Erinnerung an ihn schien das ganze Zimmer zu durchtränken und schlug ihr entgegen, sobald sie nacheinander den Raum betraten.
    Die Detectives setzten sich auf das Zweisitzersofa. Julie nahm einen Sessel ihnen gegenüber. Sanford begann, indem er ihr einen braunen Umschlag entgegenstreckte. »Wir haben noch mehr Bilder.«
    »Von demselben Mann?«
    Kimball nickte. »Er wurde dabei aufgenommen, wie er zwei Tage vor dem Verbrechen durch die Lobby ging. Eines der Bilder ist ziemlich deutlich.«
    »Darf ich es sehen?«
    Sanford öffnete den Umschlag, zog mehrere Abzüge heraus und reichte sie Julie. »Das oberste ist das beste.«
    Kate kam mit einem kleinen Tablett herein, auf dem eine Tasse Espresso für Kimball stand. Sie stellte die Tasse auf dem Tisch ab, während Julie das Foto studierte. Es war zwar besser als das vom Vortag, aber nicht viel. Auch dieses Bild war körnig und unscharf. Sie sah auch die anderen Aufnahmen durch, aber genau wie Sanford gesagt hatte, war die oberste die beste.
    »Es ist eindeutig auf allen Bildern derselbe Mann«, sagte sie.
    Kimball nahm einen Schluck Espresso und nickte Kate dankend zu.
    »Unverkennbar derselbe Mann«, fuhr Julie fort. »Trotzdem habe ich ihn noch nie gesehen.«
    Sanford war die Enttäuschung anzusehen. »Sie sind sicher?«
    »Ganz sicher. Ich kenne ihn nicht.«
    Sanford lehnte sich zurück und breitete die Arme über die Rückenlehne des Sofas. Er sah Kate an. »Hätten Sie vielleicht noch ein Glas Wasser für mich?«
    Kate hatte über Julies Schulter auf das Foto gesehen und richtete sich sofort gehorsam auf. »Natürlich. Julie?«
    »Nein danke.«
    Die junge Frau verschwand und ließ Julie mit den beiden Detectives allein, die sie ähnlich konzentriert studierten wie Derek Mitchell das Gemälde von dem nackten Dicken.
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Lassen Sie uns noch einmal alles durchgehen«, sagte Sanford.
    »Den Überfall?«
    »Alles. Von dem Punkt an, an dem Sie und Paul Wheeler die Suite verlassen haben.«
    Sie sah Kimball an, die sie mit undurchdringlicher Miene anblickte. Sie hatte ihren Espresso ausgetrunken, hatte sich vorgebeugt und die Ellbogen auf die Knie gestützt. Sanford lehnte immer noch in den Polstern. Beide wirkten hellwach.
    Geduldig wiederholte Julie ihre Schilderung. Als sie an dem Punkt angelangt war, an dem der Räuber vor der offenen Aufzugtür stand, unterbrach sie sich. »Wenn Sie mir sagen würden, was Sie besonders interessiert, könnte ich vielleicht…«
    »Wir möchten einfach, dass Sie alles Schritt für Schritt durchgehen«, sagte Kimball. »Bitte erzählen Sie weiter.«
    Julie wartete ab, während Kate eintrat und Sanfords Wasser brachte, setzte ihre Aussage am selben Punkt fort und berichtete haarklein weiter bis zu dem Punkt, an dem die Sanitäter

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