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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ausgang des Überfalls geändert.«
    »Das hat es auch nicht.«
    »Paul Wheeler ist tot, aber Sie sind noch am Leben.«
    »Wie kaum zu übersehen«, bemerkte Julie. »Also, ja, und genau darum könnte das von Bedeutung sein«, meinte Sanford.
    Julie sah sie nacheinander an. »Verzeihen Sie. Aber ich verstehe immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Wir wollen auf Folgendes hinaus, Ms Rutledge«, mischte sich Kimball wieder ein. »Man könnte auch annehmen, dass Sie sich nicht hinknieten… weil Sie wussten, dass der Räuber Ihnen nichts tun würde.«
     
    Froh, dass dieser Tag endlich überstanden war, schloss Ariel Williams ihre Wohnungstür auf. Sobald sie im Haus war, drehte sie den Riegel vor, um die Welt auszuschließen. Sie war glücklich, wieder in der Oase ihrer Wohnung angekommen zu sein, wo sie sich ungestört in ihrem Elend suhlen konnte. Natürlich vermisste sie ihre Mitbewohnerin Carol, die den Sommer über verreist war, aber heute Abend war sie froh, dass sie allein war.
    Sie war Büroleiterin in einer Firma, die an Geschäfts- und Privatkunden Beleuchtungs- und Sicherheitssysteme der Luxusklasse verkaufte, installierte und betreute. Die gesamte ein- und ausgehende Post ging über ihren Schreibtisch. Sie musste alles an die entsprechenden Abteilungen weiterleiten. Sie war noch nicht lang in ihrem Job, aber schon jetzt hatte sie sich mit ihrer Kompetenz das Lob des Chefs und die Anerkennung ihrer Kollegen verdient.
    Eigentlich liebte sie ihren Job. Aber heute hatte sie jede Stunde als Qual empfunden und jede Aufgabe als Last. Sie hatte die Minuten gezählt, bis sie endlich nach Hause gehen und sich mit einer Packung Chocolate-Chip-Cookie-Dough-Eiscreme ins Bett legen konnte. Nach der Abfuhr von gestern Abend hatte sie sich mindestens eine Familienpackung verdient.
    Sie dumme Kuh hatte doch tatsächlich geglaubt, dass sie, die Königin der Selbstzweifel, von einem phantastischen und reichen Typen angebaggert werden könnte. Er hätte jede Frau in dieser Bar haben können. Wie konnte sie nur glauben, dass er ausgerechnet sie all den eleganten Mädchen vorziehen könnte? Sie war ja so bescheuert!
    Trotzdem hatte sie, als sie aus der Toilette kam, fest damit gerechnet, dass er an der Bar auf sie warten würde, so wie er versprochen hatte. Selbst als sie ihn nicht sofort entdeckt hatte, war sie gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass er sie sitzen gelassen haben könnte. Stattdessen hatte sie darauf getippt, dass er ebenfalls kurz auf die Toilette verschwunden war. Erst als er ein paar Minuten später immer noch nicht aufgetaucht war, war sie nach draußen gegangen und hatte ihn dem vielbeschäftigten Jungen vom Parkservice beschrieben, der zerstreut geantwortet hatte.
    »Heller Anzug? Ja, der war… Danke, Sir. Gute Fahrt. Ah, der war gerade hier.«
    »Hat er seinen Porsche abgeholt?«
    »Porsche? Wir haben heute keinen Porsche hier.« Er hob die Hand, um ihre nächste Frage abzuwehren, und pfiff ohrenbetäubend laut einem Kollegen. »Hey, Greg, kannst du bitte diesen Herrschaften helfen? Er kommt sofort, Madam. Bitte entschuldigen Sie, dass Sie warten müssen.« Dann wieder zu Ariel: »Er ist mit einer Frau weggegangen.«
    Er hätte sie genauso gut ohrfeigen können. »Mit einer Frau? Er war mit einer Frau zusammen? Mit welcher?«
    »Wollen Sie jetzt Ihren Wagen oder was?«
    Während sie ihren Wagen vorfahren lassen hatte und damit heimgefahren war, war sie sich vorgekommen wie die leichtgläubigste Schnepfe auf Gottes weiter Erde. Als sie an dem Cafe vorbeigefahren war, in dem sie sich lose mit ihm verabredet hatte, war sie hinter dem Steuer rot angelaufen. Ein Mann wie er hätte keinen Fuß in so eine Bruchbude gesetzt.
    Sie hatte sich ja so zum Narren gemacht. Wie lange hatte er gebraucht, um sich vom Acker zu machen, nachdem sie ihm noch fröhlich zugewinkt hatte? Zehn Sekunden? Fünf? Es war beschämend, sich vorzustellen, wie erleichtert er gewesen sein musste, nachdem sie sich verzogen hatte und er sich endlich aus dem Staub machen konnte.
    Jetzt ließ sie die Handtasche auf den Boden fallen, stieg darüber hinweg und verschwand im Schlafzimmer, wo sie ihr Arbeitskostüm gegen ihren ältesten, bequemsten Pyjama tauschte und aus den Highheels in ein paar Frotteepantoffeln schlüpfte. Heute Abend würde sie keinesfalls ausgehen und morgen wahrscheinlich auch nicht, nicht einmal, wenn ihre Freundinnen anriefen und sie zu einem Frauenabend einluden. Sie brachte einfach nicht die Kraft auf, sich

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