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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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dazugehörte.
    »Sind Sie zuständig, wenn ich etwas über den Mann auf dem Bild weiß? Das heute Abend im Fernsehen gezeigt wurde?«
    »Ja, bin ich. Ihr Name bitte?«
    »Den brauchen Sie nicht zu wissen.«
    »Er bleibt anonym.«
    »Meinen Namen brauchen Sie nicht zu wissen«, widersprach Ariel ruhig. »Aber wenn Sie seinen wissen wollen, den kann ich Ihnen verraten.«
     
    14
     
    Als Derek aus dem Gerichtssaal trat, lehnte Dodge an der .Wand im Korridor. Er wirkte fahrig, so als brauchte er dringend Nikotinnachschub. »Wieso hast du so verflucht lang gebraucht?«
    »Ich musste meinen Mandanten überzeugen, den Deal anzunehmen, den der Staatsanwalt angeboten hat.«
    »Anrechnung der U-Haft?«
    »Plus zwei Jahre.« Sie stiegen in den Aufzug und unterbrachen das Gespräch, bis sie das Gerichtsgebäude verlassen hatten und Dodge sich eine Zigarette anzünden konnte. »Der Typ auf dem Überwachungsvideo heißt Billy Duke.«
    »Sagt wer?«
    »Eine anonyme Anruferin. Klang jung und nervös. Der Anruf ging kurz nach Mitternacht ein und kam von einem Münztelefon. Zu der Uhrzeit waren alle Geschäfte ringsum geschlossen, darum hat niemand sie gesehen.«
    »War sie einsam und wollte nur plaudern, oder steckt mehr dahinter?«
    »Die meisten dieser einsamen Herzen rufen von zu Hause an. Bei der Polizei hält man sie für echt.« Dodge hustete einen Schleimbatzen hoch, spuckte ihn in den schmalen grünen Rasenstreifen vor dem Gebäude und zog sofort wieder an seiner Zigarette.
    »Ich warte auf das >Aber<.«
    »Aber die Führerscheinbehörde hat keine passenden Unterlagen über einen Billy oder William Duke. Ein William Wayne Duke hier aus Atlanta stellte sich als neunzehnjähriger Schwarzer heraus. William S. Duke ist weiß. Und nebenbei vierundachtzig Jahre alt. Keiner von beiden ist der Mann auf dem Foto. Ein weiterer…«
    »Okay«, fiel Derek ihm ins Wort, weil er schon ahnte, dass Dodge umfassend und in aller Ausführlichkeit Bericht erstatten würde. »Macht man sich Hoffnungen, den Richtigen aufzuspüren?«
    »Sie suchen noch nach ihm. Er ist weder im County noch im Staat steuerlich gemeldet. Jetzt durchforsten sie die landesweiten Datenbanken und suchen dort nach Steuerbescheiden, Verhaftungen, Führerscheinen. Gleichzeitig sind Sanford und Kimball unterwegs zu den Wheelers und zu Julie Rutledge, um alle zu fragen, ob der Name jemandem etwas sagt oder ob ihn der Verstorbene sogar selbst erwähnt hat.«
    »Wohl eher nicht, nachdem ihnen das Gesicht nichts sagt.«
    Dodge zuckte mit den Achseln. Er schnippte den Stummel auf die Straße und zündete die nächste Zigarette an.
    »Das ist Umweltverschmutzung.«
    »Verklag mich doch.« Er inhalierte, stieß eine Rauchwolke aus und sah seinen Boss an. »Also, was hältst du davon, Anwalt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hätte erwartet, dass die ganze Sache ein Schuss in den Ofen ist, dass sich der Mann auf den Bildern als Schuhverkäufer aus Cleveland herausstellt, als braver Bürger, der vielleicht mal seine Steuererklärung geschönt hat, aber ansonsten keiner Fliege etwas zuleide tun und schon gar nicht einen Mann aus nächster Nähe niederschießen könnte. Ich hatte mir schon ein komplettes Profil für ihn zurechtgelegt.«
    Derek fuhr sich mit der Hand über den Nacken und stemmte dann die Hände in die Hüften, wie so oft, wenn er frustriert war. »Jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher. Gut möglich, dass wir es tatsächlich mit dem Schuhverkäufer zu tun haben. Gut möglich, dass wir es mit einer dieser einsamen Frauen zu tun haben, einer alten Jungfer, die hofft, dass ein schneidiger junger Polizist den Anruf zu ihr zurückverfolgt und sie dadurch die Liebe ihres Lebens findet.«
    »Gut möglich.«
    »Oder dieser Billy Duke ist tatsächlich der Schütze.«
    »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.«
    Derek griff nach seinem Handy, kontrollierte, ob Nachrichten eingegangen waren, und rief dann in seinem Büro an. Während es läutete, fragte Dodge, was er jetzt unternehmen sollte. »Bleib am Ball. Sag mir Bescheid, sobald du etwas Neues erfährst. Hey, Marlene.« Derek verabschiedete sich mit einem Winken von Dodge und spazierte den Gehsteig entlang zu dem Parkplatz, wo er seinen Wagen abgestellt hatte. »Sie haben ihm zwei Jahre verpasst. Nein, das fällt unter Sieg. Es hätte deutlich schlimmer kommen können. Hör zu, ruf bitte bei den Wheelers an… Ja, bei beiden. Und auch bei der Frau. Vereinbare einen Termin in meinem Büro… Wann? So bald wie

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