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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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möglich.«
     
    Julie rief früh am Morgen bei Kate an und bat sie, zum Coulter House zu kommen und sie nach Hause zu fahren. Sie versprach, ihr alles zu erklären, sobald sie eingetroffen war. Kate stellte erstaunt fest, dass Julie immer noch das Abendkleid trug, das sie für die Wohltätigkeitsveranstaltung angezogen hatte. »Es ist nicht das, wonach es aussieht«, sagte Julie, als sie auf den Beifahrersitz von Kates Auto rutschte. »Ehrenwort.«
    Sie erzählte ihrer Assistentin nur, dass bei ihr zu Hause der Strom ausgefallen war und dass sie unsicher gewesen war, ob er nicht, nachdem er wieder angesprungen war, im Lauf der Nacht noch einmal ausfallen würde. »Vielleicht ist irgendwo in der Gegend ein Transformator kaputtgegangen.«
    Kate bohrte nicht weiter nach, allerdings wollte sie wissen, warum Julie nicht mit ihrem eigenen Auto zum Hotel gefahren war. »Nicht dass es mich irgendwie stören würde, dich abzuholen.«
    »Mein Auto machte komische Geräusche. Und ich wollte nicht das Risiko eingehen, im Regen auf der Straße liegen zu bleiben. Darum bin ich mit dem Taxi gefahren.«
    Kate sah sie von der Seite an. »Erst der Strom und dann das Auto? Da muss übles Karma am Werk sein.«
    Julie lachte unecht. »Allerdings.«
    Sie stieg vor ihrem Haus aus und erklärte Kate, dass sie noch etwas zu erledigen hätte, bevor sie in die Galerie kommen würde, dass sie aber notfalls über ihr Handy erreichbar wäre. Sobald sie in ihrem Haus war, rief sie ihre Putzfrau an, die zweimal wöchentlich kam, und fragte sie, ob sie schon heute kommen und ihren Mann mitbringen könnte, weil sie ein paar schwere Möbel bewegen müssten.
    »Ich möchte, dass das Haus von oben bis unten durchgeputzt wird. Und dass alle Oberflächen desinfiziert werden.«
    Schon eine halbe Stunde später traf das Paar ein. Julie saß an der Haustür und erwartete sie bereits. Sie wollte nicht allein in dem Haus sein, in dem sie Creightons Anwesenheit wie einen feuchten, fauligen Nebel spürte.
    Während die Putzfrau und ihr Mann die Arbeiten unter sich aufteilten und die Putzmittel zusammenstellten, ging Julie durch alle Zimmer und hielt Ausschau nach weiteren Veränderungen, die ihr gestern Nacht entgangen waren. Im Esszimmer waren die Bilder an der Wand vertauscht worden.
    Die Sessel im Wohnzimmer standen verkehrt. Ihr fielen noch weitere subtile Modifikationen auf, die nur jemand bemerken würde, der im Haus wohnte.
    Creighton war wirklich geschickt vorgegangen.
    Der augenfälligste Eingriff war ein anatomisch korrekter Dildo, der zusammen mit einem frischen Päckchen Batterien und einer bebilderten Anleitung in ihrer Nachttischschublade lag. Es war kein schöner Anblick, trotzdem war sie froh, dass sie auf ihre Intuition vertraut hatte, alle Schubladen zu kontrollieren, bevor sie die Wohnung säubern ließ.
    Julie beschäftigte sich währenddessen damit, jedes Kleidungsstück zu waschen und alles auszusortieren, was nicht gewaschen werden konnte, damit sie es später in die Reinigung bringen konnte. Sie war gerade mit dieser Aufgabe fertig, als Kate anrief.
    »Ich habe gerade mit Detective Kimball telefoniert. Sie und Sanford möchten dich sehen.«
    »Wann?«
    »So bald wie möglich, hat sie gesagt. Ich habe ihr versprochen, dir sofort Bescheid zu geben.«
    »Worum geht es?«
    »Das wollte sie mir nicht sagen. Sie hat vorgeschlagen, dass sie beide in die Galerie kommen. Ist das okay? Ich soll sie gleich zurückrufen.«
    »Sag ihnen, ich brauche noch eine Stunde.«
     
    Die Detectives erwarteten Julie bereits, als sie im Chez Jean eintraf, und dort erwartete sie auch ihr Anwalt, den sie dorthin bestellt hatte, sobald sie nach Kates Anruf aufgelegt hatte. Zum Glück hatte er Zeit.
    Julie sagte: »Haben Sie sich schon bekannt gemacht?«
    Die Detectives grüßten mürrisch und schüttelten Ned Fulton, der ihr von Pauls Firmenanwalt empfohlen worden war, unwillig die Hand.
    Kimball sagte zu dem Anwalt: »Das ist keine Vernehmung, Mr Fulton. Ihre Anwesenheit ist also nicht nötig.«
    »Meine Mandantin ist da anderer Meinung«, gab er verbindlich zurück. »Wegen der Anschuldigungen, die Sie gestern geäußert haben.«
    Kimball sah ihn verschnupft an, sagte aber nichts.
    Sanford kam direkt zum Punkt. »Bei unserer Hotline ist gestern Nacht ein Anruf eingegangen«, erklärte er ihnen. »Dabei wurde der Mann auf dem Foto als Billy Duke identifiziert.«
    Alle Augen, Kates eingeschlossen, richteten sich auf Julie.
    Sie zuckte nur mit den Achseln. »Der

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