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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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raus sind, möchte ich es trotzdem sofort erfahren, falls dir irgendwelche Gerüchte über diesen Billy Duke und seine Beziehung zu Julie Rutledge zu Ohren kommen. Halte mich auf dem Laufenden.«
    »Ich bleibe dran.« Dann, nach einer vielsagenden Pause, fragte Dodge: »Erzählst du mir, warum?«
    Derek rang sich ein trockenes Lachen ab. »Du hast es selbst gesagt, da sind weitere schlüpfrige Details zu erwarten.«
    Der Ermittler lachte schnaubend und legte auf.
    Derek griff nach seinem Bier, stellte fest, dass es plötzlich schal schmeckte, und kippte es in den Ausguss. Er starrte ins Leere und war so in seine Gedanken vertieft, dass Maggie praktisch den Lack von der Tür zum Garten kratzen musste, bevor er merkte, dass sie wieder zurück war und ins Haus wollte.
    »Entschuldige, Mädel.« Er bückte sich und kraulte sie hinter den Ohren. »Bitte, bitte, bring mich davon ab, das zu tun, was ich gleich tun werde, Maggie. Bitte, ich flehe dich an.«
    Mit einem zufriedenen Schnaufen sackte sie auf die kühlen Fliesen.
    »Du bist mir wahrlich eine Hilfe.« Er nahm das Handy von der Küchentheke und tippte eine Nummer ein, die er vorhin nachgeschlagen und sich eingeprägt hatte.
    »Hallo?«
    »Ich bin’s.«
    Julie schwieg einen Atemzug lang, dann kam ein zweifelndes: »Ja?«
    »Können wir uns treffen?«
    »Jetzt gleich?«
    »In Athens. Es gibt dort ein italienisches Restaurant auf der Clayton Street, gleich hinter der Kreuzung mit der Jackson.«
    »Wo…«
    »In der Nähe der Universität. Du findest schon hin.«
    »Nach Athens fahre ich von hier aus mindestens eine Stunde.«
    »Zu dieser Tageszeit anderthalb Stunden.«
    Er legte auf, bevor sie etwas einwenden konnte.
     
    Das Restaurant duftete nach Oregano und Knoblauch, dem Hefearoma von Bier und frisch gebackenem Brot und nach dem fruchtigen Bouquet preisgünstiger Weine. An fast allen Tischen saßen Studenten der Sommerseminare an der Universität, und genau darum hatte Derek dieses Restaurant ausgewählt. Es war wenig wahrscheinlich, dass sie hier erkannt wurden.
    Nachdem er die Wheelers nicht mehr vertrat, verstieß dieses Treffen mit Julie rein theoretisch nicht gegen seine Standesklauseln. Trotzdem hatte er aus Gründen, die er nicht genau benennen konnte, das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Vielleicht rührte das aus ihrer ersten Begegnung. Seit jenem Flug von Paris nach Atlanta hatte er immer das Gefühl, etwas Unanständiges zu tun, wenn er sie traf.
    Manchmal war es ein unglaublich gutes Gefühl.
    Er traf vor ihr ein und schaffte es mit einer Zehndollarnote an die Spitze der Warteliste für einen freien Tisch, die im Sommer noch länger war als sonst. So saß er bereits in einer gemütlichen Nische und beobachtete die Tür, als Julie eintraf.
    Sie trug völlig ausgeblichene Jeans und dazu einen engen roten Pullover. In diesem Aufzug und mit dem offenen Haar sah sie kaum älter aus als die Studenten ringsum. Ein paar Verbindungsstudenten stimmten sich bereits mit viel Bier auf die kommende Woche ein, in der die Aufnahmerituale der Verbindungen stattfinden sollten, und kommentierten wohlgefällig die Form ihres Hinterns, als sie auf dem Weg zu seinem Tisch an der Bar vorbeiging.
    Ohne auf ihre Bemerkungen einzugehen, rutschte sie ihm gegenüber in die Bank und sah ihn fragend an.
    »Ich habe Roten bestellt«, begrüßte er sie. »Ist das okay?«
    »Roter ist wunderbar.«
    »Die Spaghetti sind billig, der Wein auch, aber beides ist gut. Ich war oft hier, als ich noch studiert habe.«
    »Du hast einen Harvard-Abschluss.«
    »Aber das Grundstudium habe ich hier absolviert.«
    Ein Kellner brachte eine Karaffe Rotwein und zwei Gläser. Er fragte sie, ob sie schon wüssten, was sie essen wollten. Derek erklärte ihm, dass sie ihm Bescheid geben würden, wenn sie bestellen wollten. »Bis dahin«, sagte er, »hätte ich mir gern etwas Privatsphäre erkauft und den Tisch für uns allein.« Er drückte ihm einen weiteren Zehner in die Hand.
    Nachdem der Kellner gegangen war, füllte Derek beide Gläser und hob seines an. »In vino veritas«, prostete Julie ihm zu und nahm einen Schluck.
    »Ist es dir ernst?«
    »Was?«
    »Dass im Wein Wahrheit liegen soll.«
    »Du klingst, als würdest du das bezweifeln.«
    »Weil du und nackte Ehrlichkeit selten Hand in Hand gehen.«
    Ihre Augen blitzten zornig auf. »Hast du mich extra hierherfahren lassen, nur um mir zu erklären, dass du an meiner Aufrichtigkeit zweifelst?«
    Er nahm ebenfalls einen Schluck, setzte sein Glas ab

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