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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und wir wollen doch die Schätze nicht verstecken. Sie können sich zwar gut anziehen, aber viele Worte scheinen Sie nicht zu machen. Kommen Sie, Maudie wartet schon.«
    Angela war sprachlos. Für welches neue Mädchen hielt man sie? Sie hätte erklären sollen, was sie hier wollte, doch der Mann zog sie hinter sich her. Er brachte sie in ein Zimmer, das dem Raum gegenüberlag, in dem die Spieler ein Vermögen gewannen oder verloren, und er ließ sie allein, ohne noch ein Wort zu sagen.
    Es war ein großes Zimmer, in dem Frauen in leuchtenden Seiden- und Satingewändern sich auf weichen Plüschsofas räkelten. Sogar die Wände waren mit Samt bespannt. An der rückwärtigen Wand war eine merkwürdige kleine Treppe, und dort entdeckte Angela Bradford, der gerade mit einer hübschen Rothaarigen, die sich bei ihm eingehängt hatte, nach oben gehen wollte. Er sah sie ebenfalls und blieb abrupt stehen. Ihr Herz schien nicht mehr zu schlagen, und auf ihren Handflächen bildete sich Schweiß. Erkannte er sie nach all diesen Jahren?
    »He, Maudie, ich habe es mir anders überlegt«, sagte Bradford. »Ich nehme das neue Mädchen.«
    Maudie warf einen Blick in Angelas Richtung und sah dann lächelnd zu Bradford auf. »Schon recht mit der Neuen, mein Herr. Aber die kostet zusätzlich.«
    »Zum Teufel«, brummte Bradford. »Hab doch ein bisschen Mitleid. Ich habe an deinen Tischen schon ein Vermögen verloren.«
    »Tut mir leid, der Herr, aber für die da besteht große Nachfrage. Die kommt Sie teuer.«
    »Also gut, wie viel ?«
    »Das Doppelte«, antwortete Maudie.
    Maudie kam auf Angela zu, während die Rothaarige von Bradfords Seite wich und mit einem schmollenden Ausdruck auf ihrem stark geschminkten Gesicht die Treppe hinunterging. Angela wurde klar, dass alle diese Frauen Prostituierte waren.
    Es würde schwierig werden, alles zu erklären und heil wieder rauszukommen. Doch vielleicht hatte Bradford sie erkannt und wollte sie aus ihrer peinlichen Lage erlösen. Er würde einen Weg finden, sie von diesem Ort fortzubringen, dessen war sie sicher. Sie eilte auf ihn zu, und er legte einen Arm um ihre Taille. Als sie die Treppe hinaufgingen, roch Angela seine Schnapsfahne.
    »Bradford heiß ich, meine Liebe, und schau bloß, dass du auch wert bist, was ich für dich bezahlt habe«, sagte er und ließ seine gelblich braunen Augen über ihren Körper streifen.
    Sie fürchtete sich, gerade jetzt etwas zu sagen, und ließ sich von ihm zu einem Zimmer im oberen Stockwerk führen. Bradford schloss die Tür. Seine nächsten Worte raubten ihr den Atem.
    »Du kannst dich schon entblättern, während ich uns einen Drink mixe. Maudie hat Schampus bereitgestellt.«
    Vielleicht hatte sie ihn missverstanden . »Du bist bereits betrunken, Bradford. Findest du nicht, dass es reicht?«
    »Jetzt zieh schon deine hübschen Fetzen aus. Warum muss ich dir eigentlich sagen, wie du deine Arbeit zu machen hast?«
    Angela war außer sich. Er hatte sie nicht erkannt! Er hatte nicht die leiseste Vorstellung, wer sie war! Er hielt sie für eine Prostituierte! Was sollte sie bloß tun?
    »Du verstehst mich nicht, Bradford. Ich ... «
    Sie versuchte, ihren Grips zusammenzureißen, doch in dem Moment kam Bradford mit langen Schritten auf sie zu und bog ihr Gesicht zurück. Angela wich vor ihm zurück, als sie die gelben Flammen in seinen Augen sah. Das war der Bradford, dessen Porträt sie gesehen hatte. Sie empfand eine unergründliche Angst, als er sie an den Schultern packte.
    »Was, zum Teufel, ist mit dir los, Mädchen? Wenn du glaubst, deine Kunden mit dieser aufgesetzten Angst erregen zu können, dann hörst du am besten gleich damit auf. Bei mir wirkt das nicht. jetzt zieh endlich dein Kleid aus.«
    »Ich ... das kann ich nicht«, stammelte Angela in tiefster Verwirrung.
    Plötzlich lachte er laut heraus, und in seinen bernsteinfarbenen Augen tanzten Lichter.
    »Warum, zum Teufel, hast du das nicht gleich gesagt?«
    Er drehte sie um und fing an, ihr Mieder aufzuschnüren. Angela merkte, dass er ihre Weigerung missverstanden hatte. Er hatte angenommen, sie könne ihr Kleid nicht ohne seine Hilfe ablegen. Sie stand regungslos dort, während seine Finger die Bänder aufschnürten. Sie fürchtete sich vor jeder Bewegung. Würde es ihr noch gelingen, ihn aufzuhalten, nachdem er so weit gegangen war? Und dann wurde ihr ganz schlagartig be wusst , dass sie gar nicht wollte, dass er aufhörte. Hunderte von Malen hatte sie von einem Augenblick wie diesem

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