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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ablehnen zu können.
    »Ich würde mir sehr gern die Schattenplantage mit Ihnen ansehen, Mr. Lonsdale, aber Jacob wünscht mich nach dem Frühstück zu sprechen. Vielleicht klappt es ein anderes Mal, wenn es Ihnen recht ist.«
    Er sah sie einen Moment lang finster an und lächelte dann wieder zuvorkommend. »Sicher klappt es ein anderes Mal; und mit dem Mr. Lonsdale ist es aus, Angela. Du muss t mich Robert nennen - ich bestehe darauf.«
     

11
    Kurz darauf fuhr Jacob Maitland mit ihr nach Mobile. Sie legten den Weg in einer bequemen geschlossenen Kutsche zurück, in die die heiße Sonne nicht eindringen konnte.
    Das Ausmaß von Jacob Maitlands Großzügigkeit war ihr noch nicht be wusst geworden. Als er zu ihr gesagt hatte, er wolle wie ein Vater zu ihr sein, hätte sie im Traum nicht geglaubt, dass er vorhatte, sie mit allem zu beschenken, was seine übrige Familie als selbstverständlich hinnahm.
    »Angela«, hatte er an jenem Morgen begonnen, »ich weiß, dass du mir gestern gesagt hast, du hättest nie Zeit für einen Schulunterricht gefunden. Nun arbeitest du aber nicht mehr. Hättest du jetzt Lust, in die Schule zu gehen?«
    Sie seufzte mit Bedauern. »Jetzt bin ich zu alt, um in die Schule zu gehen.«
    »Unsinn«, entgegnete Jacob lächelnd. »Zum Lernen ist man nie zu alt. Außerdem habe ich nicht von einer öffentlichen Schule für Kinder gesprochen, meine Liebe. Ich meinte eine Privatschule für junge Frauen.«
    »Ich kann doch nicht mal meinen Namen schreiben.«
    »Ich werde es einrichten, dass dir ein spezieller Hauslehrer sämtliche Grundlagen beibringt, und dann kannst du mit den anderen Mädchen zur Schule gehen. Die Entscheidung liegt aber selbstverständlich ganz bei dir.«
    »Aber ich würde schrecklich gern gehen«, sagte sie eilig. »Ich habe mich schon immer gefragt, was die Leute an Büchern so interessant finden.«
    »Das kannst du jetzt selbst herausfinden. Und vielleicht hast du Lust, mir bei meinen Rechnungsbüchern zu helfen, wenn du nach Hause kommst.«
    »Oh, ich würde Ihnen schrecklich gern helfen, ganz gleich, wobei, Mr. .. Jacob.«
    »Fein. jetzt müssen wir uns also für die Schule entscheiden. Es gibt eine große Auswahl, hier und oben im Norden. In Massachusetts gibt es eine gute Schule. Eine der Lehrerinnen an dieser Schule, Naomi Barkley, war eng mit deiner Mutter befreundet. Deine Mutter hat diese Schule selbst besucht, als sie in deinem Alter war.«
    »Meine Mutter ist im Norden zur Schule gegangen?«
    »Ja. Massachusetts war ihr Zuhause, bis sie nach Alabama kam und deinen Vater heiratete.«
    Angela war wie vor den Kopf gestoßen. »Das wusst e ich gar nicht ... ich meine, Pa hat es mir nie erzählt. Ich dachte immer, sie sei hier geboren. Woher wissen Sie das alles?«
    Jacob zögerte, ehe er mit Bedacht antwortete: »Ich habe selbst auch in Massachusetts gelebt. Ich habe heute noch geschäftlich dort zu tun. Mein Vater war mit Charissas Eltern bekannt. Vor der Depression von 1837 waren sie wohlhabende Leute. Kurz darauf sind sie gestorben und haben deine Mutter ohne einen Penny zurückgelassen. Charissa hat eine Weile als Gouvernante gearbeitet, und dann ist sie hierhergekommen.«
    »Warum ist sie hierhergekommen?«
    »Nun, ich weiß nicht, ob ... vielleicht wirst du es verstehen, wenn du älter bist.«
    Er kannte den Grund, aber er wollte ihn ihr nicht sagen. Sie konnte die Antwort nicht aus ihm herausquetschen. Sie war einfach nicht dazu in der Lage. Aber sie wollte es unbedingt wissen.
    »Um wieder auf die Schule zu sprechen zu kommen«, fuhr Jacob fort. »Ich bin der Ansicht, dass die Schulen im Norden besser sind. Meine Söhne sind beide im Norden zur Schule gegangen. Aber die Entscheidung liegt bei dir. Ich könnte dich auch nach Europa schicken, aber ich dachte mir, du würdest vielleicht doch lieber die Heimat deiner Mutter sehen.«
    »J a, und wie«, sagte Angela aufgeregt. »Mir ist die Schule in Massachusetts am liebsten.«
    »Du bist also nicht gegen den Norden eingestellt?«
    »Nein, Bradford - ich meine Ihr ältester Sohn hat für den Norden gekämpft. Ich habe nichts gegen Nordstaatler.«
    Jacob sah sie stirnrunzelnd an.
    »Woher weißt du, dass Bradford für die Union gekämpft hat?«
    Angela erbleichte. Wie hatte ihr das bloß herausrutschen können?
    »Ich - ich ... « Ihr fiel keine plausible Erklärung ein.
    Jacob sah, wie sehr sie außer sich geraten war, und er lächelte schnell, um sie zu beruhigen. »Schon gut, Angela. Mich hat nur gewundert, dass du

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