Sündige Liebe
Antworten.«
Er beugte sich herunter, hob sie aus der Wanne und trug sie schnell zu ihrem Bett. Er fing an, sich auszuziehen, und Angela griff nach einem Nachthemd, um ihre Blöße zu bedecken.
»Tu das nicht, Bradford!« flehte sie ihn ernstlich an. »Bitte, tu es nicht!«
»Wieso nicht? In unserem kleinen Unterschlupf hast du dich recht willig gezeigt. Ich wollte dich damals, und ich will dich jetzt.«
»So nicht!« rief sie. »Nicht im Zorn!«
»Ich habe deinen Zorn schon einmal geschmolzen, erinnerst du dich?« fragte er unwirsch und ließ sich auf sie fallen. Er zog das störende Nachthemd zwischen ihnen heraus. »Jetzt wirst du versuchen, meinen Zorn zu schmelzen.«
Angela war zwischen Begehren und Verzweiflung hin und her gerissen, und sie ließ ihren Tränen freien Lauf. Sein Körper drückte sich dicht auf den ihren.
»Sag mir, warum du es getan hast, Angela. Warum hast du dich mir dieses erste Mal gegeben?« fragte er zärtlich flüsternd und seine Finger beschrieben Kreise um ihre straffen Brüste.
»Warum muss t du mich derart quälen?« Die Augen, die sie öffnete, um ihn anzusehen, waren schillernde violettblaue Tümpel. »Reicht es denn nicht, dass du mich jetzt hass t?«
»Ich hasse dich nicht, Angel«, sagte er liebevoll. »Ich gebe zu, dass ich heute Morgen wütend war, aber das bedeutet keineswegs, dass ich dich hasse. Ich will nur wissen, warum du es getan hast. Du hast mir deine Jungfräulichkeit gegeben, und ich möchte wissen, warum. Ich glaube, dass du mich zu einem Zweck miss braucht hast, von dem du mir nichts erzählen willst.«
»Du lügst nur, damit ich dir sage, was du wissen willst! Aber ich kann es nicht, Bradford«, sagte sie mit jämmerlicher Stimme. »Ich kann es nicht, weil du mir niemals glauben würdest.»
»Was muss ich noch tun?« brummte er zornig. Er verlor die Geduld mit ihr. » Muss ich es aus dir herausprügeln?«
Angela riss die Augen auf. »Na gut!« schluchzte sie. »Ich liebe dich, verdammt noch mal, ich liebe dich!«
Bradfords leises Lachen streifte ihr Ohr. »Das habe ich vermutet, Angel, aber ich muss te es von dir selbst hören.«
26
Angela erwachte ruckartig. Sie rechnete damit, Bradford neben sich im Bett zu finden, aber sie war allein. War alles nur ein Traum gewesen?
Es war zu schön, um wahr zu sein. Sie erinnerte sich ganz genau an alles, daran, wie sie Bradford gesagt hatte, dass sie ihn liebte, und daran, sein glückliches Lachen zu hören, als er es hörte. Dann liebte er sie so zartfühlend wie beim ersten Mal. Anschließend hatten sie sich unterhalten. Sie hatte ihm alles erklärt, ihm erzählt, wie sich ein elfjähriges Mädchen verliebt hatte und wie diese Liebe im Lauf der Jahre stärker geworden war. Sie erzählte ihm, was sie an jenem Tag in Springfield empfunden hatte, wie sehr sie sich einen Tag des Glücks gewünscht hatte, koste es, was es wolle. Er lauschte ihr gebannt und stellte nur wenige Zwischenfragen.
Dann hatte er ihr erzählt, wie sehr er sie gesucht hatte, ihr von seinen zahllosen Reisen durchs Land berichtet. Er sagte, er habe ständig an sie gedacht, von ihr geträumt und auf den Tag gehofft, an dem er sie wiederfinden und sie zu der Seinen machen könnte.
»Jetzt habe ich dich gefunden, und ich lasse dich nie mehr gehen, Angel«, hatte Bradford gesagt, Worte, die sie zur glücklichsten Frau auf Erden gemacht hatten. Dann liebten sie sich wieder, diesmal freudig und leidenschaftlich.
Sie redeten die ganze Nacht, erfuhren viel voneinander und trauerten um die Zeit, die sie verloren hatten. Dann schlief Angela in Bradfords Armen ein. Oder sollte sie die ganze Zeit geschlafen haben? Konnte wirklich alles so geschehen sein, wie sie es in Erinnerung hatte?
»Missy, dass Sie so lange schlafen, habe ich noch nie erlebt«, sagte Hannah, als sie in das verdunkelte Zimmer trat.
»Meine Güte! Warum ist Eulalia heute Morgen nicht gekommen und hat mich geweckt?« fragte Angela mit weit aufgerissenen Augen.
»Es ist gleich eins, und die anderen haben schon zu Mittag gegessen«, sagte Hannah und kicherte fröhlich. »Master Bradford ist gekommen und hat Eulalia weggejagt - und mich hat er auch weggejagt. Er hat gesagt, dass er Sie letzte Nacht lange wachgehalten hat, um über alte Zeiten zu reden. Und dass Sie schlafen sollen, bis Sie von allein aufwachen.«
»Hat er das wirklich gesagt?« fragte Angela aufgeregt.
»J a, genau so hat er es gesagt.«
» O Hannah, ich liebe dich!« rief Angela und schlang der älteren
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