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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gefolgt ist. Warum sonst hätte er das Land kaufen sollen, das ihr frisch angetrauter Ehemann bestellt hat?«
    »Das sind alles nur Mutmaßungen, Crystal«, erwiderte Bradford ermattet. »Damit ist noch nichts bewiesen.«
    »Nun gut. Dann hör dir das an. Ich wollte nicht zugeben, dass ich im Schreibtisch deines Vaters gekramt habe, aber du zwingst mich, dir zu zeigen, was ich dort gefunden habe. Das beweist alles. Ich werde es dir vorlesen. Du wirst mir zuhören, weil du weißt, dass dir nichts anderes übrigbleibt. >Mein liebster Jacob<, beginnt der Brief.
     
    Ich weiß, dass Du mich suchen wirst, und es tut mir leid, dass ich gegangen bin, ohne mich von Dir zu verabschieden, aber ich habe es für das Beste gehalten. Ich habe immer gewusst , dass Du Deine Frau niemals verlas sen kannst, da das für Dich bedeutet hätte, Deine Söhne aufzugeben, und Deine Söhne brauchen Dich. Obwohl ich das weiß, kann ich nicht dagegen an, dass ich Dich liebe, J acob. Hättest Du Deine Liebe zu mir doch entdeckt, bevor Du sie geheiratet hast! Doch das habe ich schon so viele Male gesagt, nicht wahr?
    Du brauchst Dir keine Sorgen um mich zu machen, Jacob, und auch nicht um das Kind, das ich austrage. Ich weiß, dass Du gesagt hast, Du würdest dem Kind alles geben, was Du Deinen anderen Kindern gibst, aber das ist nicht genug, mein Liebster. Du kannst nicht eingestehen, dass Du der Vater bist, und ich will, dass mein Kind einen Vater hat. Aus diesem Grunde habe ich geheiratet.
    Ich habe meinen Mann erst gestern kennengelernt, als er in die Kutsche gestiegen ist, in der ich saß. Er scheint ein freundlicher Mensch zu sein. Ich weiß, dass Du denkst, ich hätte warten sollen, bis ich einen Mann gefunden hätte, den ich lieben könnte. Doch ich werde niemals einen anderen als Dich lieben, und daher spielt es keine Rolle.
    William Sherrington wollte eine Frau, und ich brauchte eilig einen Mann. Man wird glauben, dass er der Vater meines Kindes ist. Es wird eine Vernunftehe werden, und William hat versprochen, mein Kind als sein eigenes aufzuziehen.
    Er hat in Alabama eine kleine Farm gepachtet, und dorthin gehen wir. Das teile ich Dir mit, weil Du ein Recht darauf hast, zu wissen, wo Dein Kind ist. Ich werde bei einem Anwalt in Mobile Anweisungen hinterlegen, dass man Dich verständigt, falls das Kind jemals in Not gerät.
    Ich bitte Dich inständig, mir nicht zu folgen, Jacob, weil das zu nichts Gutem führen kann. Leb wohl, mein Liebster.
     
    Und unterschrieben ist das Ganze mit >Charissa Sherrington<«, schloss Crystal triumphierend.
    Er war so tief betroffen, dass er nicht auf die Idee kam, Crystal prüfend ins Gesicht zu sehen. Hätte er sie angesehen, so hätte er gemerkt, dass sie log. Crystal log, wann immer es ihr passte , und wenn er nicht ganz so sehr die Fassung verloren hätte, hätte Bradford dem Rechnung getragen. Doch in seiner Pein entging ihm der eigentümliche Schein in ihren Augen.
    »Hol dich der Teufel, Crystal!«
    Angela drehte sich langsam um und ging wie in Trance die Treppe hinauf. Ihre Augen waren weit offen, aber sie nahm nichts wahr. Etwas riss an ihrer Brust. Sie konnte kaum noch atmen.
    Sie erreichte ihr Zimmer, ohne sich dessen be wusst zu sein! Angela setzte sich auf die Bettkante. Ihre Augen brannten vor Sehnsucht nach den Tränen, die sich nicht einstellen wollten.
    Lieber Gott, ich liebe meinen Halbbruder! Meinen Halbbruder! Ich liebe ihn jetzt schon seit zehn Jahren - mein halbes Leben. Und Gott verzeih mir, aber ich kann es nicht lassen. Ich liebe ihn immer noch!
    Ohne zu denken, stand Angela von ihrem Bett auf und fing an, ihre Kleider in die beiden Koffer zu packen, die sie für die Schule benutzt hatte. Schnell packte sie alles ein, was sie besaß. Es bestand kein An lass , etwas zurückzulassen, denn sie würde nie mehr in dieses Haus zurückkehren können.
    Als sie die Koffer gepackt und verschlossen hatte, verließ Angela ihr Zimmer. Niemand begegnete ihr auf dem Weg zu den Ställen. Dort fand sie Zeke, der den Pferden gerade Heu brachte. Er sah auf und lächelte sie an.
    »Zeke, ich möchte, dass du in mein Zimmer gehst und die beiden Koffer holst, die du dort findest. Mach das bitte möglichst leise. Der Rest der Familie schläft noch.«
    »Fahren Sie wohin, Missy?« fragte er und kratzte sich den Kopf. »Mir hat niemand gesagt ... «
    »Nur in die Stadt, Zeke«, fiel sie ihm mit einem schwachen Lächeln ins Wort. »Ich habe in letzter Zeit ein bisschen zugenommen und fast alle meine

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