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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Kleider müssen geändert werden. Ich dachte mir, ich lasse gleich alles auf einmal machen.«
    »J a«, sagte er und ging auf das Haus zu.
    In banger Erwartung blieb sie stehen. Endlich kam Zeke mit dem zweiten Koffer zurück, und sie fuhren in die Stadt.
    Wohin sollte sie bloß gehen? Wo auf dieser Welt war ein Platz für sie? Vielleicht konnte sie ihre Mutter finden, dachte Angela plötzlich. Ja, sie würde ihre Mutter suchen und mit ihr zusammen leben! Es gab sogar jemanden, der in den Westen fuhr. Grant Marlowe. Sie würde ihm Geld geben, damit er sie mitnahm.
    Angela drehte sich um und warf einen letzten Blick auf Golden Oaks. Das große weiße Landhaus schimmerte in der Mittagssonne. Dann bog Zeke auf die Uferstraße ein, und sie konnte das Anwesen nicht mehr sehen.
    Sie wehrte sich gegen jeden Gedanken an Bradford, doch je weiter sie sich von Golden Oaks entfernten, desto klarer wurde ihr, dass sie Jacob nie wiedersehen würde. Bei diesem Gedanken brach ihr fast das Herz.
    Bradford stürmte weitaus zorniger, als er es zu zeigen beabsichtigt hatte, in das Zimmer seines Vaters. Nicht Jacob war es, den er erwürgen wollte, sondern Crystal.
    Ihm war klargeworden, dass er nichts von dem, was sie gesagt hatte, akzeptieren wollte. Sie log, sie muss te gelogen haben. Diesen Brief hatte sie selbst geschrieben! Es muss te so sein!
    »Du wolltest mit mir über Candise reden, Vater, und ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich sie nicht heiraten kann.«
    Jacob blieb stumm. Er wusst e, dass mit seinem Sohn einiges nicht stimmte. Etwas Schreckliches muss te geschehen sein.
    »Ich habe nicht geglaubt, dass du sie heiraten würdest«, sagte Jacob schließlich. »Ich habe das sichere Gefühl, dass du dich für jemand anderen interessierst.«
    »Allerdings«, sagte Bradford kampflustig. »Ich werde nächste Woche Angela heiraten. Was sagst du dazu?«
    »Eine größere Freude könntest du mir nicht bereiten.«
    »Was?«
    Jacob grinste. »Dachtest du etwa, ich hätte etwas dagegen einzuwenden? Ich habe immer gehofft, dass du und Angela eines Tages heiraten würden, doch wegen eures Altersunterschiedes habe ich gefürchtet, du könntest heiraten, ehe sie auch nur herangewachsen ist. Einwände? Mein Junge, ich könnte nicht glücklicher sein.«
    Bradford setzte sich und fing an zu lachen. Er konnte gar nicht mehr damit aufhören. Diese verdammte Crystal! Die Hexe hätte wissen müssen, dass ihre Lügengespinste schnell widerlegt werden konnten. Jacob hätte niemals zulassen können, dass Bradford Angela heiratete, wenn sie seine Tochter gewesen wäre. Doch Jacob war hocherfreut. Er konnte Crystal auslachen, nächste Woche, wenn er Angela durch das Mittelschiff führte, um sie auf ewig zur Seinen zu machen. Er war so glücklich, dass sein Zorn fast verflog.

31
    Zeke hielt den Wagen vor Madame Tardieus kleinem Laden an. Nachdem er Angelas Koffer hineingekarrt hatte, schickte sie ihn fort und sagte ihm, sie werde mit einem gemieteten Wagen nach Hause zurückfahren, da sie nicht wisse, wie lange sie brauchen würde. Es war ihr ver hass t zu lügen, aber es blieb ihr nichts anderes übrig.
    Madame Tardieu, die kleine Französin, die die zauberhaften Gewänder für die Damen Maitland kreierte, kam aus einem Hinterzimmer und begrüßte Angela fröhlich. »Mademoiselle Sherrington, der Ball war sicher ein voller Erfolg?«
    »Ja, ganz und gar«, antwortete Angela voller Unbehagen.
    »Wie schön. Aber was ist das?« fragte Madame Tardieu, als sie die Koffer auf dem Boden bemerkte. »Haben Sie woanders Stoff erworben, den ich für Sie verarbeiten soll?«
    »Nein, Madame«, versicherte ihr Angela. »Ich - ich hatte vor, einige meiner Kleider ändern zu lassen, aber ich habe es mir anders überlegt. Die Mode ändert sich so rasch. Ich glaube, ich sollte mir gleich eine vollständig neue Garderobe zulegen.«
    »Ah, oui, die bauschigen Röcke. Dafür braucht man wesentlich mehr Stoff. Wollen Sie die Stoffe gleich aussuchen? Ich habe gerade eine neue Lieferung Seide aus Paris erhalten.«
    »Nicht im Moment, Madame Tardieu. Erst bringe ich meine alten Kleider in die Kirche, damit sie an die Armen verschenkt werden. Dann habe ich noch ein oder zwei Besorgungen zu erledigen. Ich komme anschließend wieder vorbei«, erwiderte Angela.
    Es war ihr unangenehm, schon wieder lügen zu müssen. Warum zog eine Lüge immer gleich neue Lügen nach sich?
    »Es muss sehr aufregend für Sie sein, dass schon so kurz nach dem Ball eine Hochzeit folgt«, fuhr

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