Sündige Liebe
eigentlich glaube, dass du meine Wünsche gar nicht brauchst. Du bist das hübscheste Mädchen, das er in dieser Gegend finden kann.«
»Meinst du wirklich?« fragte Susie, und ihre braunen Augen strahlten vor Freude.
»Wenn ich es nicht so meinen würde, hätte ich es nicht gesagt«, versicherte ihr Angela. Doch ihre Wärme wandelte sich augenblicklich in Ärger, als Angela sah, dass Crystal auf sie zukam.
»Also wirklich, Angela«, sagte Crystal trocken, als sie sich zu den beiden gesellte, »ich habe geglaubt, du würdest Bradford heute abend nicht von deiner Seite weichen lassen. Hast du denn keine Angst, ihn zu verlieren?«
Angelas Fäuste ballten sich, doch mit Mühe gelang ihr ein Lächeln. »Versucht seine Schwägerin schon wieder, ihn in ihr Bett zu locken, nachdem es ihr bereits einmal miss lungen ist?«
Die heftige Röte, die in Crystals Gesicht schoss , verschaffte Angela reichlich Genugtuung, und sie wandte sich ab, ohne eine Antwort abzuwarten. Angela traf Joel, der gerade mit dem Champagner zurückkam.
»Warum stellst du die Gläser nicht auf dem Tisch da drüben ab und tanzt mit mir, Joel Fletcher?« fragte Angela kühn. Sie wollte Crystals Reichweite entkommen. Angela wusst e, dass die Viper auf Vergeltung aus war.
»Ist das dein E rn st?« fragte er hoffnungsvoll.
»Meine Güte! Hat dich noch nie eine Dame zum Tanz aufgefordert?« neckte sie ihn.
Joel stellte eilig die Gläser ab und nahm Angela nervös in den Arm. Bradford sah vom anderen Ende des Raumes aus zu, und seine Augen brannten lichterloh.
»Angela scheint sich sehr wohl zu fühlen«, bemerkte Jacob.
»J a ... allerdings«, antwortete Bradford knapp.
»Was hast du, mein Sohn?« fragte Jacob betroffen.
»Nichts, was ich nicht selber regeln könnte. Würdest du mich entschuldigen, Vater?«
»Das muss ich wohl. Ich hatte eigentlich vor, mich ausgiebig mit dir zu unterhalten, Bradford. Über deine Verlobte ... und einiges mehr.«
»Wir reden morgen darüber, Vater.«
»Ausgezeichnet«, entgegnete Jacob und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Gästen zu.
Sobald die Musik abbrach, ging Bradford auf Angela und den jungen Joel zu. Als er vor ihnen stand, nahm er Angelas Hand und zog sie hinter sich her durch die Flügeltüren und in den Garten. Joel starrte den beiden total verdutzt nach.
»Was soll das, Bradford?« rief Angela. Er wirbelte sie herum, sah ihr ins Gesicht, und seine Finger gruben sich in ihre Schultern. »Du ... du tust mir weh.«
Mondlicht durchflutete den Garten und überzog alles mit einem schwach silbernen Schimmer.
Bradford lockerte seinen Griff, aber er ließ sie nicht los. »Der junge, mit dem du eben getanzt hast - ist das derjenige, in dessen Kleidung du an jenem Tag zurückgeritten bist?«
»J a, Susies Bruder.«
»Mit diesem jungen Mann wirst du nicht mehr tanzen!« Bradford schrie fast.
»Und warum nicht, wenn ich fragen darf?«
»Der Junge ist in dich verliebt. Das kann man deutlich sehen. Aber du gehörst mir, Angela. Ich werde dich mit niemandem teilen!«
»Du bist schon wieder eifersüchtig«, sagte Angela, die nur mühsam ihr Lachen unterdrücken konnte. »Du bist unmöglich, Bradford. Ich habe nur mit Joel getanzt, um vor Crystal sicher zu sein.«
Wie durch einen Zauber schwand das Feuer aus Bradfords Augen. »Es tut mir leid, Angel. Ich werde mit Crystal reden müssen. Ich werde dafür sorgen, dass sie dich nicht mehr mit ihrer scharfen Zunge quält. Niemand soll dich verletzen.«
Angela sprach zärtlich, aber entschlossen weiter. »Trotzdem muss t du mir mehr vertrauen als bisher. Wenn mich ein anderer Mann ansieht, dann heißt das noch lange nicht, dass ich ihn ansehe. Mein Herz gehört dir.«
»Inzwischen sollte ich es dir wirklich glauben«, erwiderte er mit einem Lächeln, das um Verzeihung bat.
»Tust du das nicht?« fragte sie und streifte seinen Mund sachte mit ihren Lippen.
»J a, mein geliebtes Wesen. 0 ja«, stöhnte er und press te ihren zierlichen Körper an sich.
Eine Stunde war vergangen, als sie wieder in den Ballsaal traten.
»Darf ich mit anderen Männern tanzen, wenn sie mich auffordern?« wagte sich Angela vor.
»J a«, sagte er grinsend und zog sie in seine Arme, um den Tanz, der gerade ansetzte, für sich zu beanspruchen. »Aber nicht zweimal mit demselben Mann, verstehst du? Es wird eine Weile dauern, bis meine Eifersucht gebändigt ist. Steh es mit mir gemeinsam durch, Angel.«
Gegen Mitternacht wurden die Vorspeisen von den langen Tischen geräumt,
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