Sündige Liebe
kriegen.«
»Ich weiß, Angel, und es tut mir leid. Für mich ist das alles ganz neu. Ich habe noch nie einen so heftigen Besitzanspruch empfunden. Aber dir werde ich deshalb nie etwas antun. Das schwöre ich dir.«
Angela entspannte sich in seinen Armen und spürte, wie die Spannung in ihnen beiden nachließ. Sie würden gemeinsam mit seiner Eifersucht fertig werden. Es muss te möglich sein. Sie würde ihm beweisen, dass er keinen An lass hatte, eifersüchtig zu sein.
Bradford hielt sie zärtlich im Arm und streichelte ihren Rücken. Er sah zum Himmel auf, der jetzt graurosa war und das Nahen des Tages verkündete. Er dachte kurz an das Gespräch, das er im Lauf des Tages mit seinem Vater führen würde. Er wusst e, worum sich Jacob Sorgen machte. Er würde seinem Vater erzählen müssen, dass er Candise jetzt unmöglich heiraten konnte. Anschließend würde er seine Hochzeit formell bekanntgeben.
»Heute abend werden wir der Familie von uns erzählen«, sagte Bradford. »Und heute in einer Woche sind wir verheiratet. Dann wird kein Mann mehr daran zweifeln, dass du mein bist. Aber ich vertraue dir. Ich verlasse mich darauf, dass du mich nie verlässt , wie Crystal es getan hat. Ich verlasse mich darauf, dass du nur mich liebst, Angel, wie auch ich nur dich liebe.«
30
Es war fast ein Uhr, als Angela erwachte, aber sie hatte damit gerechnet, länger zu schlafen. Die schweren Draperien waren dicht verschlossen und hielten die Sonne ab. Bradford war nicht in ihrem Zimmer.
Als sie sich gewaschen und angezogen hatte, war sie bereit, dem Tag ins Gesicht zu sehen. Und was für ein grandioser Tag es werden würde!
Angela ging den Gang entlang. Sie war leise, denn vor der Treppe kam sie an den Gästezimmern vorbei. Bradford und sie muss ten bedeutend vorsichtiger sein, seit Grant und Jim McLaughlin, Bradfords Anwalt, eingetroffen waren. Doch in einer Woche war es mit ihren heimlichen Zusammenkünften vorbei. Dann gab es nichts mehr zu verbergen.
Sie lief flink die Stufen hinunter, doch sie verlangsamte ihren Schritt, als sie Bradfords im Zorn erhobene Stimme hörte. Er war im Salon, aber wen schrie er an?
»Hast du mich deshalb durch Tildas Jungen wecken lassen? Damit ich mir diesen Unsinn anhöre? Hältst du mich für einen Dummkopf?«
Crystals schrilles Lachen ertönte. »Warum fällt es dir so schwer, das zu glauben? So was kommt immer wieder vor.«
»Das ist eine Lüge, Crystal, eine infame Lüge!« rief Bradford aufbrausend. »Und wenn du glaubst, mit diesem faulen Trick könntest du mich davon abhalten, Angela zu heiraten, dann bist du verrückt!«
»Du hast also wirklich vor, sie zu heiraten?« fragte Crystal ungläubig.
»Das habe ich dir doch gestern nacht auf der Tanzfläche erzählt, als du gesagt hast, ich solle die Finger von ihr lassen. Hast du es mir denn nicht geglaubt?«
»Offen gestanden, nein«, antwortete Crystal. »Du tust mir leid, Bradford. Zu dem, was du willst, kann es niemals kommen.«
»Ich will kein Wort mehr davon hören.«
»Du solltest aber zuhören!« beharrte Crystal. »Du hast doch nicht etwa die Vorwände geglaubt, die dein Vater gemacht hat, um sie ins Haus zu bringen? Also wirklich, Bradford! Das Mädchen grundlos zu einem Familienmitglied zu machen? Weil er sie von Geburt an kennt? Wie leichtgläubig bist du eigentlich?«
»Er und Angelas Mutter waren von Kindheit an befreundet. «
»Eben!« rief Crystal aus.
»Du hast mir nichts bewiesen, Crystal. Verdammt noch mal, muss ich etwa zu Vater gehen, um dem ein Ende zu setzen?«
»Jetzt sag mir eins«, sagte Crystal kühn. »Wenn er gewollt hätte, dass wir die Wahrheit erfahren, warum hätte er dann so viele Lügen erfinden müssen, um uns die Wahrheit nicht zu erzählen? Du darfst nicht mit ihm darüber reden. Er würde völlig außer sich geraten, wenn er wüsst e, dass du hinter seine Sünden gekommen bist. Er könnte wieder einen Anfall bekommen, und sein Arzt hat gesagt, dass ein weiterer Anfall ihn umbringen würde. «
»Das kommt dir sehr gelegen, Crystal«, sagte Bradford trokken. »Ich kann Vater also nicht mit deinen Lügen konfrontieren. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich dir auch nur ein Wort von dem glaube, was du gesagt hast.«
»Sei doch vernünftig, Bradford. Es ist eine Tatsache, dass dein Vater Golden Oaks vor fast zweiundzwanzig Jahren gekauft hat. Und kurz darauf hat eine gewisse Charissa Sherrington Angela geboren. Es ist doch offensichtlich, dass Jacob dieser Frau nach Alabama
Weitere Kostenlose Bücher