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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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war so leise, dass sie es nicht hörte. Das zweite Klopfen war ein Donnergetöse, und sie setzte sich kerzengerade auf, hellwach, und aus einem bösen Traum gerissen.
    Mit weit aufgerissenen entsetzten Augen ließ Angela ihren Blick schnell durch das dunkle Zimmer gleiten. Ein fortwährendes Hämmern setzte ein, und sie sprang aus dem Bett, zog das Laken mit sich und strich ein Zündholz an, um die Kerze auf dem Nachttisch anzuzünden. Doch schon ehe sie die Kerze anzünden konnte, brach die Tür auf.
    Angela stand wie gelähmt da und hielt das Laken an sich ge press t. Aus dem schwach erleuchteten Korridor drang nur ein dämmriges Licht.
    Der Eindringling taumelte ins Zimmer und fiel plötzlich zu Boden. Angela konnte im Dunkeln nur den Um riss seiner großgewachsenen Gestalt erkennen. Er rappelte sich unbeholfen wieder auf die Füße, und sie lief auf das Bett zu und suchte tastend unter dem Kissen, bis ihre Hand den kleinen Derringer zu fassen bekam, den sie erst an jenem Nachmittag erstanden hatte.
    Mit der kurzen Waffe in der Hand kehrte Angelas Mut zurück. »B-bleiben Sie, wo Sie sind, oder ich schieße.« Ihre Worte klangen nicht so tapfer wie beabsichtigt.
    »Was?«
    Die Stimme war ihr nur allzu vertraut, und als ihr plötzlich be wusst wurde, mit wem sie es zu tun hatte, explodierte Angela vor Wut. Sie war so zornig, dass sie in ihre alte Ausdrucksweise verfiel.
    »Grant Marlowe! Was, zum Teufel, soll das heißen - hier einfach mir nichts, dir nichts reinzuplatzen? Ich sollte dich schon deshalb abknallen, weil du mir einen solchen Schrecken eingejagt hast! «
    »Verdammt noch mal - ich habe geklopft, vorher! « lallte er. »Warum hast du nix gesagt?«
    »Dazu hast du mir nicht die Zeit gelassen! Und betrunken bist du auch!« kreischte sie mit wachsender Entrüstung.
    »J a, Ma'am, ich bin betrunken«, erwiderte er. »Aus gutem Grund.«
    Es klang kleinjungenhaft und stolz. Schließlich überwog die Erleichterung, und Angela fing an zu lachen. Sie legte die Waffe vorsichtig auf den Nachttisch, wickelte sich fester in das Laken und beugte sich dann herüber, um die Kerze anzuzünden.
    Grant schirmte seine Augen gegen die unvermutete Helligkeit ab und blinzelte sie dann an. Er stand mitten im Zimmer und schwankte. Sie ging an ihm vorbei, schloss leise die Tür und lehnte sich mit dem Rücken daran.
    »Und jetzt sag mir, was das heißen soll. Wieso platzt du mitten in der Nacht in mein Zimmer?«
    »Ich sag's doch, ich - ich hab vorher angeklopft. Ich habe mir Sorgen gemacht, als keine Antwort kam.«
    »Schon gut, Grant«, fiel sie ihm ins Wort. »Jetzt sag mir, was du hier tust. Ich dachte, du seist heute Morgen weitergereist.«
    »Bin ich auch.«
    Sie seufzte. Er hatte Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, und daher half sie ihm, sich auf den Stuhl zu setzen, der neben dem Bett stand. Dankbar ließ er sich zusammenfallen.
    Wie eine schimpfende Mutter sah sie auf ihn nieder. »Wenn du heute morgen losgeritten bist, warum bist du dann wieder zurückgekommen?«
    »Ich wollte - dich sehen.«
    »Warum?«
    »Ich hab auf de m Weg getrunken. Hab ... hab mir gedacht, das muss t du noch mal probieren«, sagte er und hielt einen Finger in die Luft, um sich verständlich zu machen.
    »Was noch einmal probieren?« fragte sie verärgert.
    Er lächelte knabenhaft. »Dich dazu bringen, dass du mich heiratest. Konnte dich hier nicht allein lassen.«
    »0 Grant! Also wirklich!« sagte sie und schüttelte den Kopf. »Was soll ich bloß mit dir anfangen?«
    »M ch heiraten.«
    Sie setzte sich auf die Bettkante und sah ihn zärtlich an. »Grant, die Antwort lautet immer noch nein. Ich habe nicht die Absicht, dich oder irgendeinen anderen Mann zu heiraten ganz gleich, wann.«
    »Aber du brauchst doch jemanden«, erwiderte Grant, nachdem Angelas Worte zu ihm durchgedrungen waren.
    »Brauchen tue ich gar keinen Mann! « schrie sie trotzig. »Ich bin sehr wohl fähig, für mich selbst zu sorgen!«
    Um das Thema zu wechseln, fragte sie: »Hast du dir wenigstens ein Zimmer besorgt, bevor du bei mir hereingeplatzt bist?«
    »Nein«, antwortete er mit einem dämlichen Grinsen.
    Sie seufzte. »Na gut. Da du im Moment nicht in der Verfassung bist, woanders hinzugehen, kannst du hierbleiben. Ich werde runtergehen und sehen, ob ich für den Rest der Nacht ein anderes Zimmer bekommen kann.«
    Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Bleib bei mir, Angela. Ich werde auch nicht ... «
    »Nein, Grant«, erwiderte sie mit fester

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