Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
der Stelle stehen. Er räusperte sich nervös. »Nun, wie ich schon sagte, hatten Crystal und ich eine Auseinandersetzung. Ursprünglich saßen wir im Salon, aber irgendwie hat das Ganze in der Eingangshalle aufgehört ... Ich bin ihr gefolgt ... ja ... weil sie gesagt hat, sie hätte nichts mehr zu sagen und würde auf ihr Zimmer gehen, aber ... ich habe sie im Flur zurückgehalten. Wir wusst en nicht, dass Vater oben auf der Treppe stand, dass er uns hören konnte.«
    »Du stellst meine Geduld auf die Probe, Zachary!« unterbrach ihn Bradford. »Männer streiten sich des öfteren mit ihren Frauen. Was hat das mit Vaters Anfall zu tun?«
    »Es hat mit dem zu tun, worüber wir gestritten haben, Bradford. Oder besser gesagt, damit, über wen wir gestritten haben«, erwiderte Zachary mit schwacher Stimme und wich dem kalten Blick seines Bruders aus.
    Bradford leerte sein Glas, als sei es mit Quellwasser gefüllt. Doch die hochprozentige Flüssigkeit schien seine Augen nur noch heller aufflammen zu lassen, während sie sich in Zachary bohrten.
    »Ich nehme an, du sprichst von Angela?« fragte Bradford, obschon er die Antwort bereits kannte.
    »J a, es ging um Angela. Crystal hat mir den Brief gezeigt, den sie gefunden hat - Charissa Sherringtons Brief. Sie hat mir gesagt, dass sie ihn dir vorgelesen hat, obwohl sie sich diese Mühe hätte sparen können, weil Angela mit Grant Marlowe davongelaufen ist. Sie hat gesagt, Angela sei deine Mätresse gewesen, nachdem sie von Robert die Nase voll hatte, und deshalb seist du hinter ihr hergewesen. Crystal hat mir all das an den Kopf geworfen, um mir zu erklären, warum sie mich nicht ... warum sie keine Kinder in diesem Haus empfangen will ... einem Haus voller Inzest.«
    »Mein Gott!« rief Bradford aus, und seine ganze Haltung wurde starr. »Und all das hat Vater gehört?«
    »Ja. In dem Moment haben wir gehört, wie er zusammenbrach. Er ... «
    »Ist er die Treppe hinuntergefallen?« unterbrach ihn Bradford.
    »Nein, aber als wir oben ankamen, war er tot.«
    »Also hat Crystal mit ihrer Eifersucht und ihrem Hass Vater getötet!« Bradfords Stimme war nur ein Flüstern, doch dieses Flüstern ging durch Mark und Bein, und Zachary zitterte am ganzen Körper.
    »Um Himmels willen, Bradford! Es war ein unseliger Zufall. Glaubst du, mir täte es nicht leid? Und Crystal auch! Ich - ich habe sie in jener Nacht geschlagen. Das hätte ich schon viel eher tun sollen. Sie ist seitdem in ihrem Zimmer geblieben und hat es nur zur Beerdigung verlassen.«
    »Und wann war das?«
    »Vor einer Woche«, erwiderte Zachary mit niedergeschlagenen Lidern. »Wir konnten nicht warten. Wir wusst en nicht, wann du zurückkommen würdest.«
    Ein angespanntes Schweigen senkte sich auf die beiden nieder. Bradford stand vor der Bar, das leere Glas noch in der Hand. Sein bitterer Blick ruhte nicht mehr auf seinem Bruder, sondern auf dem Schreibtisch seines Vaters. Wie viele Mordgedanken durch seinen Kopf gingen, konnte Zachary bei weitem nicht erahnen.
    Endlich begann Zachary, der die unheilvolle Ruhe nicht mehr ertragen konnte, wieder zu sprechen. »Vaters Testament ist noch nicht geöffnet worden.« Als Bradford ihn nicht ansah, redete er schnell weiter. »J im McLaughlin ist der Testamentsvollstrecker. Es scheint, als hätte Vater an dem Tag, an dem Jim hier eingetroffen ist, ein neues Testament aufgesetzt. Deine Anwesenheit wäre nicht erforderlich gewesen, aber wir haben uns alle darauf geeinigt, zu warten, bis du wieder hier bist.«
    »Wie rücksichtsvoll«, bemerkte Bradford kühl. Er ging zur Tür. Ohne sich noch einmal zu seinem Bruder umzudrehen, fuhr er fort: »Wir werden die Sache heute nachmittag hinter uns bringen. Ich gedenke nicht, länger als nötig in diesem Haus zu bleiben. « Dann war er fort. Zachary war vor Erleichterung schwindlig zumute, aber er zitterte noch.
     

35
    Jim McLaughlin räusperte sich und blickte langsam in die Runde, um sich zu vergewissern, dass alle Gebetenen anwesend waren. Er wünschte, Jacob Maitland hätte ihn nicht zu seinem Testamentsvollstrecker gemacht.
    Vor allem Bradford würden einige der Bedingungen nicht glücklich machen. Jacob machte seine Macht selbst über den Tod hinaus geltend.
    Zwei der Begünstigten Jacobs würden heute nicht anwesend sein. Seine Mätresse wollte sich seiner trauernden Familie nicht aufdrängen. Und Angela Sherrington - sie war verschwunden.
    Jim seufzte. Er konnte seine Aufgabe nicht als erledigt betrachten, bevor er Angela

Weitere Kostenlose Bücher