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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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setzte er sich auf die Bettkante, zog sie in seine Arme und drückte sie zart an sich.
    Angela versuchte nicht, ihn von sich zu stoßen. Sie reagierte nicht von ganzem Herzen auf seinen Kuss , doch es war ein wohltuender Kuss , und sie fühlte sich in seinen Armen geborgen. Sie empfand nicht das Prickeln, das Bradfords Berührungen bei ihr auslösten, aber es machte Spaß, Grant zu küssen. Sie stöhnte leise um das, was sie nie mehr haben würde, doch Grant hielt ihr Elend für Begierde.
    »Angela, sag, dass du mich heiraten wirst«, sagte er mit tiefer Stimme und küss te ihren Nacken. »Du bist wie eine Blume in der Wüste - zu empfindlich, als dass man sie berühren dürfte, aber auch zu schön, als dass man sie zurücklassen könnte.«
    Seine poetischen Worten bewegten sie zutiefst. Er war ein so gutaussehender junger Mann, viel eindrucksvoller als Bradford. Er war größer und stärker, und als Liebhaber war er wahrscheinlich sehr zart.
    Er würde einen guten Ehemann abgeben, einen Mann auf den sie stolz sein könnte. Doch sie liebte ihn nicht, und auc h er sprach nicht von Liebe.
    »Warum willst du mich heiraten, Grant?« fragte sie behutsam.
    »Ich will, dass du meine Frau wirst«, sagte er schlicht.
    »Aber warum?«
    Er sah fest in ihre Augen, dunkelviolette Tümpel, die im Morgenlicht fast blau waren. »Ich will dich«, sagte er so leise, dass nur noch ein Flüstern blieb.
    »Aber du liebst mich nicht. Und ich Liebe dich nicht«, wandte Angela ein.
    »Was ich für dich empfinde, ist der Liebe nah verwandt«, gab er zurück.
    »Sei ehrlich zu mir, Grant«, sagte sie mit ruhiger Stimme. »Dir geht es darum, mit mir zu schlafen.«
    »Ja, natürlich«, sagte er verblüfft. Ihre Offenheit machte ihn nervös.
    »Und wenn ich dich mit mir schlafen lassen würde, dann gäbe es für dich keinen Grund mehr, mich zu heiraten. Habe ich recht?«
    »Wenn du nicht die verfluchteste Frau bist, die ich je getroffen habe!« rief er schockiert aus. Er sprang schnell auf. »So geht es nicht, Angela.«
    Sie lachte über seinen Gesichtsausdruck. »Jetzt komm schon, Grant. Ich dachte, die Texaner pfeifen auf Konventionen. «
    Sein Ausdruck veränderte sich schlagartig. In seine dunkelgrünen Augen trat ein Glitzern, und er sah abschätzend auf sie hinunter. Auf seine Lippen trat ein Lächeln, und ohne ein weiteres Wort fing er an, sein Hemd aufzuknöpfen.
    J etzt war Angela die Verblüffte. »Was - was soll das heißen, Grant?«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Ich habe vor, Ihr Angebot wortwörtlich zu nehmen, Ma'am.«
    »Grant, nein!« keuchte sie. »Ich habe mich dir nicht angeboten. Ich habe nur versucht, dir etwas zu erklären. Du willst mich nicht als deine Frau, du willst mich nur in deinem Bett.«
    »Das ist nur zu wahr«, erwiderte er, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Ich habe immer angenommen, ihr feinen Damen wolltet immer gleich beides, aber du hast mich eines Besseren belehrt.«
    »Ver lass sofort mein Zimmer, Grant Marlowe!« rief Angela. Aus ihrer Besorgnis wurde Angst, und sie wollte das Bett auf der gegenüberliegenden Seite verlassen.
    Grant packte ihren Arm und warf sie wieder aufs Bett zurück. Er drückte ihre Handgelenke aufs Kissen und beugte sich über sie. In seinen Zügen spiegelte sich die helle Wut.
    »Ich habe nicht die Absicht, dich zu vergewaltigen, Angela«, brummte er. »Aber pass in Zukunft besser auf, was du zu einem Mann sagst. Wenn du keine verfluchte Jungfrau wärst, würde ich dich hier und jetzt nehmen!« Dann lächelte er über die Furcht, die in ihren Augen stand. »Auf Wiedersehen, Miss Angela.« Er ließ ihre Hände los und ging aus dem Zimmer, ohne sich auch nur umzusehen.
    Noch lange, nachdem Grant das Zimmer verlassen hatte, starrte Angela auf die geschlossene Tür. Sie konnte Grant Marlowe beim besten Willen nicht verstehen. Seine Launen veränderten sich schneller als der Himmel an einem windigen Tag.
    jetzt war Grant also fort, und sie war auf sich selbst angewiesen. Sie seufzte und stand auf, um sich anzuziehen. Sie hatte heute und in den kommenden Tagen, ehe die Postkutsche eintraf, viel zu tun. Sie war entschlossen, eine kleine Schusswaffe zu erstehen, die sie nachts unter ihr Kissen legen und tagsüber an ihrem Körper tragen wollte. Sie durfte nicht hilflos sein.
    Außerdem würde sie damit anfangen, Fragen nach ihrer Mutter zu stellen. Vielleicht wusst e in dieser Stadt jemand etwas über ihren Verbleib. Ja, sie hatte viel zu tun.
     

33
    Das erste Pochen an Angelas Tür

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