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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Stimme und zog ihn von seinem Stuhl hoch. »Jetzt bringe ich dich erst mal ins Bett. «
    Er ließ sich von ihr das kurze Stück bis zum Bett ziehen. Dann half sie ihm aus seiner schweren Jacke und dem Hemd. Es gelang ihr mit Mühe, ihm die Stiefel von den Füßen zu ziehen. Als sie ihn zudeckte, griff er wieder nach ihrer Hand und sah sie sehnsüchtig an.
    »Ein Kuss , ehe du gehst«, wagte er sich vor und legte ihre Hand auf seine Wange.
    »Wenn du dann brav einschläfst«, erwiderte sie.
    Sie setzte sich auf die Bettkante, beugte sich über ihn und küss te ihn. Sie spürte, wie er sie in den Arm nahm und sie näher zu sich zog, doch sie riss sich nicht los. Der Kuss war wohltuend.
    Als sich die Tür zu ihrem Zimmer leise öffnete, hörte Angela es nicht. Sie nahm auch die Anwesenheit des Mannes nicht wahr, der im Türrahmen stand und sie lange beobachtete. Doch sie hörte, dass die Tür sich wieder schloss , und sie löste sich aus Grants Umarmung, um in die Richtung zu sehen.
    »Was ist los?« fragte er.
    Sie sah ihn lächelnd wieder an. »Nichts. Ich dachte, ich hätte etwas gehört, aber ich muss mich wohl getäuscht haben.« Sie zog ihm die Decke bis zum Hals und strich ihm das Haar auf der Stirn glatt. »Und jetzt schlaf ein, Grant. Wir sehen uns morgen früh. «
     

34
    Bradford Maitland erfuhr bei seiner Rückkehr nach Mobile, dass sein Vater tot war.
    Ein Hafenarbeiter, ein Mann von gewinnender Wesensart, der annahm, Bradford sei bereits davon unterrichtet, überbrachte ihm die Neuigkeit, indem er Bradford sein Beileid ausdrückte, als dieser das Schiff verließ. Die Erbitterung der letzten Wochen verstärkte sich, weil er beim Tod seines Vaters nicht anwesend sein konnte. Auf seinem Weg nach Golden Oaks empfand Bradford tiefe Betrübnis und schwelenden Zorn zugleich.
    Es war am hellen Vormittag, doch als er in das Gutshaus trat, war alles gespenstisch ruhig. Seine Augen waren goldgelbe Flammen, als sie über den Flur streiften, um festzustellen, dass alle Türen offenstanden bis auf eine. Er ging direkt auf das Arbeitszimmer seines Vaters zu und öffnete die Tür mit solchem Schwung, dass sie gegen die Wand prallte und ein großes Bild mit lautem Knall zu Boden fiel.
    Zachary Maitland sprang auf. Er hatte hinter dem Schreibtisch seines Vaters gesessen und trat jetzt schnell hinter den Stuhl, als würden ihm Tisch und Stuhl Schutz bieten. In seinem hübschen Gesicht stand das blanke Entsetzen, als er zusah, wie sein Bruder langsam ins Arbeitszimmer trat.
    »Wie ist es passiert?« fragte Bradford mit betont ruhiger Stimme.
    »Es war das Herz, Brad«, erwiderte Zachary beschwichtigend. Seine Augen waren weit aufgerissen. »Es war nichts mehr zu machen.«
    »Wie ist es passiert?« wiederholte Bradford seine Frage eine Spur lauter.
    »Er hatte wieder einen Anfall!« Zachary schrie jetzt, als ginge es um sein Leben.
    Darum ging es auch tatsächlich, denn Bradford empfand eine unaussprechliche Sehnsucht, jemanden umzubringen, und im Moment war ihm ganz gleich, wen. Er ging schnell auf Zachary zu und packte seinen Bruder an den Rockaufschlägen.
    »Du hast den ersten Anfall ausgelöst!« sagte Bradford mit berechnender Wut und beobachtete, wie Zacharys Augen vor Staunen und Angst fast aus dem Kopf traten. »Und nun, Bruder, wirst du mir erzählen, was den Anfall ausgelöst hat, der ihn ums Leben gebracht hat!«
    »Es - es ist halt passiert!« stotterte Zachary. »Es gab nichts, was man ... «
    »Hältst du mich für einen Idioten?« fiel ihm Bradford ins Wort. »Du wirst mir die Wahrheit sagen - jetzt sofort, oder ich werde sie bei Gott aus dir herausprügeln!«
    »Schon gut, schon gut, Bradford!« schrie Zachary, aus dessen Gesicht die Farbe vollends wich. »Aber es war ein Unfall - ich schwöre es dir! Woher sollten wir wissen, dass Vater oben auf der Treppe stand - dass er unseren Streit mitanhören konnte?«
    »Wer ist wir?«
    »Crystal und ich. Wir dachten, Vater hielte Mittagsschlaf, wie Dr. Scarron es ihm geraten hat, seit ... seit ... du weißt es ja. Du warst hier.«
    »J a, ich erinnere mich recht gut daran, wie sehr Vater das Verschwinden seines Mündels aus der Fassung gebracht hat«, bemerkte Bradford taktlos.
    Er ließ Zachary los und ging langsam auf die Hausbar seines Vaters zu.
    »Also gut, Zachary«, sagte Bradford und schenkte sich ein großes Glas Bourbon pur ein. »Das möchte ich mir jetzt genau anhören, und ich rate dir, mir die Wahrheit zu erzählen.«
    Zachary blieb wie angewurzelt auf

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