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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wem, und ich habe nicht danach gefragt. Ich war es etwas leid, dass er oft so spät nach Hause kam. Anfangs war ich deshalb etwas kurz angebunden, aber er hat mich bereits mit ein paar Sätzen versöhnt. Das gelang ihm immer«, erklärte sie mit einem Lächeln. »Er hat mir versprochen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er hätte, was er bräuchte. Ich dachte, er meinte damit das zusätzliche Geld, das noch für unsere neue Wohnung fehlte. Dann hat er mich gebeten, unseren Kindern einen Kuss von ihm zu geben, und gesagt ›Ich liebe dich, Patsy‹. Das war das Letzte, was er zu mir gesagt hat. Typisch Taj, dass das seine letzten Worte gewesen sind.«

15
    D er Angreifer mit der höflichen Stimme und dem eleganten Mantel nannte sich Elmore Riggs. Eine schnelle Überprüfung zeigte, dass tatsächlich vor zirka 39 Jahren im kanadischen Vancouver jemand unter diesem Namen auf die Welt gekommen war.
    Es hatte einmal einen kleinen Disput mit den kanadischen Behörden wegen Sprengstoffschmuggels über die Grenze gegeben, und Elmore hatte eine gewisse Zeit hinter schwedischen Gardinen zugebracht, ehe er als rehabilitiert betrachtet worden und nach New York gezogen war.
    Sein offizieller Wohnsitz lag in einer ordentlichen, gut bürgerlichen Enklave im Norden der Stadt, und als Beruf gab er Sicherheitsberater an.
    Gute Tarnung für einen gedungenen Schläger, dachte Eve.
    Mit diesen Informationen bewaffnet ging sie in Richtung des Verhörraums, um dort zusammen mit Feeney die Vernehmung zu beginnen. Am Ende des Gleitbands trat ihr jedoch plötzlich Jeremy Vernon in den Weg.
    »Haben Sie sich verlaufen, Detective?« Sie sah ihn fragend an.
    »Glauben Sie etwa allen Ernstes, Sie könnten mich nervös machen?« Er gab ihr einen Schubs und eine Reihe von Kollegen, die gerade in der Nähe waren, blieben alarmiert stehen.
    Eve gab ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie alleine mit dem Kerl zurechtkam. »Ich weiß nicht, Jerry. Zumindest wirken Sie ziemlich nervös.«
    »Wir alle wissen, dass Sie versuchen, uns im Auftrag der Dienstaufsicht in den Dreck zu ziehen. Aber falls Sie sich einbilden, Sie könnten mich schlecht machen wie Mills und Kohli, denken Sie besser noch mal gründlich nach. Ich habe bereits meinen Gewerkschaftsvertreter kontaktiert, und wir werden Sie fertig machen.«
    »Himmel, Vernon, jetzt machen Sie mir aber gehörig Angst! Der Gewerkschaftsvertreter!« Sie tat, als würde sie erschaudern.
    »Sie werden kein so großes Maul mehr haben, wenn Sie erst vor Gericht stehen und ich anfange, den reichen Typen bluten zu lassen, mit dem Sie verheiratet sind.«
    »Mein Gott, Peabody, er will mich tatsächlich verklagen. Ich fühle mich schon ganz schwach.«
    »Keine Sorge, Lieutenant, wenn Sie umfallen, fange ich Sie auf.«
    »Man wird Sie rausschmeißen«, erklärte Vernon schnaubend. »Wie schon mal vor ein paar Monaten, mit dem Unterschied, dass es diesmal keine Rückkehr für Sie geben wird. Bis ich mit Ihnen fertig bin, werden Sie sich wünschen, Sie hätten meinen Namen nie gehört.«
    »Wir sind noch lange nicht miteinander fertig, aber wünschen tu ich es mir jetzt schon, Jerry.« Sie sah ihn grinsend an. »Ich habe dich erwischt, und wenn Ricker Wind davon bekommt, wird er sich bestimmt Gedanken darüber machen, weshalb ich die Spur von deinen Nummernkonten bis zu ihm zurückverfolgen konnte. Er wird nicht gerade zufrieden mit dir sein, und ich glaube nicht, dass dein Typ von der Gewerkschaft dir dann noch helfen kann.«
    »Sie haben nichts gegen mich in der Hand. Sie wollen mich doch nur in eine Falle locken. Wahrscheinlich haben Sie es auf Roths Posten abgesehen, machen einen Riesenwirbel, damit man sie feuert und Sie an ihrer Stelle unsere Truppe übernehmen können. Das denkt sie übrigens ebenfalls.«
    »Vergiss bloß nicht, das in deiner Klage zu erwähnen. Es macht garantiert großen Eindruck, dass ich willkürlich deinen Namen aus dem Hut gezaubert habe, um dich und deine Mannschaft zu zerstören, damit ich endlich gemütlich hinter einem Schreibtisch sitzen kann.«
    Sie schob sich etwas dichter an Vernon heran und bohrte ihren Blick regelrecht in ihn hinein. »Aber gleichzeitig solltest du anfangen, dir zu überlegen, wie du deinen Kopf aus der Schlinge ziehen kannst. Das Geld, das du genommen hast, wird dir nicht viel nützen, weil die Konten auf mein Betreiben bereits eingefroren worden sind. Und vor allem denk daran, dass ich die Einzige von deinen Gegnern bin, die ein winziges

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