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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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akzeptiert. Was ganz offensichtlich ein Zeichen meiner schlechten Menschenkenntnis ist.«
    »Wenn Sie nicht wussten, dass ich Polizeibeamtin bin, weshalb haben Sie mich auf der Straße dann als Lieutenant angesprochen?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, das getan zu haben.«
    »Sie haben also diesen Auftrag angenommen. Wie hieß der Typ, von dem Sie angeheuert worden sind?«
    »Haggerty, Clarence Haggerty. Das hat er zumindest behauptet. Stellen Sie sich vor, was für ein Schock es für mich war, als ich merkte, dass er Sie nicht einfach abschrecken wollte, weil er in Ihnen, wie er mir gegenüber ursprünglich behauptet hatte, eine Gefahr für seine Familie sah.«
    »Ich versuche es«, antwortete Eve in mildem Ton. »Ich nehme an, es erschien Ihnen wie eine gute Abschreckungsmethode, als er mit einem Mal ein unschuldiges Kind als Geisel genommen und ihm einen Stunner an den Hals gehalten hat, wodurch es hätte dauerhaft gelähmt werden oder gar ums Leben kommen können.«
    »Das alles ging so furchtbar schnell. Ich war völlig entsetzt, als er sich den Jungen schnappte, und ich fürchte, ich habe viel zu langsam reagiert. Offensichtlich war Haggerty – oder wie auch immer er geheißen haben mag – nicht der Mann, als den er sich mir gegenüber ausgegeben hat. Ein Mensch, der ein Kind auf diese Weise in Gefahr bringt …«
    Er brach ab und schüttelte betrübt den Kopf. »Ich bin wirklich froh, dass Sie ihn erschossen haben, Lieutenant.«
    Erneut blickte er sie lächelnd an. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin.«
    »Vermutlich würden Sie vor lauter Glück am liebsten tanzen.« Dann beugte sie sich über den Tisch und fragte: »Glauben Sie tatsächlich, sie lavieren sich mit einer derart lahmen Geschichte bei mir durch?«
    »Weshalb denn, bitte, nicht? Falls Sie irgendwelche Dokumente brauchen, die belegen, dass ich von Mr Haggerty angeheuert worden bin, lege ich sie gerne vor. Meine Buchhaltung ist nämlich ausgezeichnet.«
    »Das glaube ich Ihnen unbesehen.«
    »Was mich selbstverständlich nicht meiner Verantwortung für das, was vorgefallen ist, enthebt. Zweifellos wird nicht nur meine Lizenz als Sicherheitsberater eingezogen werden, sondern ich werde zusätzlich mit einer Haftstrafe oder zumindest Hausarrest bestraft. Doch ich bin bereit, jede Strafe anzunehmen, die gesetzlich vorgeschrieben ist.«
    »Sie arbeiten für Max Ricker.«
    »Ich fürchte, dieser Name sagt mir nichts. Falls ich jemals von einem Mr Ricker als Berater angeheuert worden bin, steht das sicherlich in meinen Akten. Ich erteile Ihnen gerne die Erlaubnis, sämtliche Unterlagen meines Unernehmens einzusehen.«
    »Sie werden mindestens für fünfundzwanzig Jahre hinter Gitter wandern, Riggs.«
    »Ich hoffe, die Gerichte werden nicht allzu streng über mich urteilen, denn schließlich war mir der wahre Zweck des Unternehmens, für das ich angeheuert wurde, nicht bekannt. Und dem kleinen Jungen habe ich nichts getan. Man hat mich hinters Licht geführt.« Er hob unschuldig beide Hände in die Luft und blickte Eve weiterhin freundlich an. »Aber ich bin bereit, die Strafe anzunehmen, die mir dafür gebührt.«
    »Sie nehmen sicher an, dass das noch besser ist als so zu enden wie Lewis.«
    »Tut mir Leid. Kenne ich irgendjemanden mit Namen Lewis?«
    »Er betrachtet sich inzwischen das Gras von unten.
    Und wir beide wissen, dass Ricker, um sich selbst zu schützen, durchaus dafür Sorge tragen könnte, dass Sie dasselbe Ende nehmen.«
    »Ich verstehe wirklich nicht, was Sie damit sagen wollen, Lieutenant. Tut mir Leid.«
    »Am besten gehen wir die ganze Sache noch mal von vorne durch.«
    Sie bearbeitete Riggs über eine Stunde, übergab an Feeney und versuchte es dann selbst noch einmal wechselweise hart und seidenweich.
    Riggs brach weder in Schweiß aus, noch wich er nur um ein Iota von seiner Geschichte ab. Es war, als würde sie einen gottverdammten, perfekt programmierten Droiden in die Mangel nehmen, dachte sie frustriert.
    »Schaffen Sie ihn zurück in seine Zelle«, wies sie den uniformierten Beamten, der neben der Tür stand, angewidert an und stapfte erbost hinaus.
    »Dieser Typ bricht sicherlich nicht ein«, meinte sie, als Feeney bedrückt neben sie trat. »Dieses Mal hat Ricker keine Trottel losgeschickt. Aber Riggs hatte die Situation zumindest nicht zur Gänze unter Kontrolle. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der andere Typ sich den Jungen schnappt. Eventuell sind also die anderen drei nicht ganz so

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