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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihr alles andere als sympathisch war. »Lieutenant Mills hat die Ermittlungen geleitet, und ich war seine Stellvertreterin. Kohli hatte einen Blick fürs Detail. Ihm blieb nie etwas verborgen. Wenn er jemanden bewachen musste, hat man von ihm einen Bericht bekommen, in dem alles, was er während der vier Stunden irgendwo gesehen hat, genauestens aufgelistet war, bis hin zu dem Müll, der irgendwo im Rinnstein lag. Er hatte gute Augen.«
    Stirnrunzelnd betrachtete sie das auf dem Boden getrocknete Blut. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ricker den Auftrag zu diesem Mord gegeben hat. Kohli hat im Hintergrund gearbeitet, er hat überwiegend die Laufarbeit gemacht. Er war bei der Festnahme dabei, aber er hat nichts anderes getan als die Kamera zu halten, mit der alles aufgenommen worden ist. Ich habe Ricker festgenommen, nur hat es leider nicht allzu viel genützt.«
    »Kohli war also derjenige, der für die Details zuständig gewesen ist«, wiederholte Eve. »Eventuell sind ein paar dieser Details bis zu Ricker vorgedrungen und haben ihm dabei geholfen, sich dem Verfahren zu entziehen?«
    Es folgte eine lange Pause. Martinez sah zu Mills, und dann wandten sie sich beide gleichzeitig an Eve. »Das, was Sie da sagen, gefällt mir ganz und gar nicht, Dallas.«
    Mills' Stimme klang drohend wie rostiges Metall in einer verschwitzten Hand. Aus dem Augenwinkel nahm Eve wahr, dass Roarke und – verdammt noch mal – auch Peabody sie schützend umgaben. Wie, um die beiden abzuschütteln, machte sie einen Schritt nach vorn. »Was ich da sage, ist eine ganz normale Denkübung.«
    »Möglich, wenn man sie auf irgendein Arschloch oder irgendeinen zwielichten Typen, der ins Gras gebissen hat, bezieht. In Bezug auf einen Polizisten jedoch ganz sicher nicht. Kohli war genauso Polizist wie Sie und ich. Wie kommen Sie also dazu zu behaupten, dass er korrupt gewesen ist?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass er das war.«
    »Den Teufel haben Sie getan.« Mills piekste sie mit einem Finger an. »Wenn Sie in dieser Richtung weitermachen wollen, Dallas, kriegen Sie von mir garantiert keine Hilfe. Das ist der Grund, dass die Ermittlungen in unser Haus gehören und nicht in die Hände irgendeiner blöden Tussi vom Hauptrevier.«
    »Aber die Ermittlungen liegen nun mal in den Händen einer blöden Tussi vom Hauptrevier, Mills. Damit müssen sie wohl leben.« Eve hatte den Eindruck, als unterdrücke Martinez ein Grinsen, als sie diese lässige Antwort vernahm. »Die Frage musste gestellt werden, und ich habe sie gestellt. Nur habe ich noch keine Antwort.«
    »Fahren Sie zur Hölle. Das ist die einzige Antwort, die es von mir darauf gibt.«
    »Mills«, murmelte Martinez. »Immer mit der Ruhe.«
    »Verdammt.« Mit geballten Fäusten und hochrotem Gesicht fuhr er zu ihr herum. »Ihr gottverdammten Weiber habt sowieso nichts bei der Polizei verloren. Wenn du dich auf die Seite von Whitneys Lieblingsfotze schlägst, Martinez, wirst du schon sehen, was du davon hast. Kein Polizist verrät jemals einen anderen, egal, was auch immer er gewesen ist, ohne dass er es mit mir zu tun bekommt.«
    Mit einem letzten mörderischen Blick auf Eve marschierte er hinaus.
    Martinez räusperte sich und kratzte sich am Kopf. »Der Lieutenant hat ein Problem mit Frauen und mit Minderheiten.«
    »Ach ja?«
    »Ach ja. Sie sollten es also nicht persönlich nehmen. Hören Sie, für den Fall Ricker bin ich zuständig gewesen, und Kohli war eindeutig sauber. Das war einer der Gründe, weshalb ich ihn für einen Teil der Laufarbeiten wollte. Mir hat Ihre Frage auch nicht unbedingt gefallen, aber ich schätze, sie war nötig, weil nie etwas völlig ausgeschlossen werden kann. Kohli war vielleicht nicht gerade übereifrig, aber er hatte Ehrfurcht vor seinem Job als Polizist. Es hat ihm gefallen, für Recht und Ordnung einzutreten, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er korrupt gewesen ist, Lieutenant. Es passt einfach nicht.«
    Es kam immer darauf an, wie man die Puzzleteile legte, überlegte Eve. »Was hat Mills damit gemeint, egal, was auch immer er gewesen ist?«
    »In Bezug auf Kohli?« Martinez' Augen blitzten entweder belustigt oder aber wütend auf. »Er hat damit gemeint, dass Kohli schwarz war. Mills ist der festen Überzeugung, dass ein anständiger Bulle männlich, weiß und hetero sein muss. Von seiner Persönlichkeit her ist Mills ein echtes Arschloch.«
    Eve wartete, bis Martinez ebenfalls gegangen war, und wollte dann von ihrer Assistentin wissen: »Haben Sie

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