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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ermittlungen, Sie müssen also wissen, was Sie tun. Aber seien Sie vorsichtig. Falls Ricker tatsächlich hinter dem Mord an Kohli steckt, wird er nicht davor zurückschrecken, es auch bei Ihnen zu versuchen. Nach dem, was Sie erzählt haben, hat er dazu allen Grund.«
    »Wenn ich ihm lange genug auf die Füße trete, wird er einen Fehler machen. Ich hingegen nicht.«
    Nach dem Gespräch mit Whitney ging sie in den Verhörbereich hinüber, in dem bereits diverse Anwälte der Festgenommenen warteten. Abschaum in TausendDollar-Anzügen, ging es ihr durch den Kopf. Sie kannten alle Tricks. Aber es würde schwierig für sie werden, irgendwas zu leugnen, denn schließlich hatte sie nicht nur die Verfolgungsjagd, sondern auch die Festnahme ordnungsgemäß gefilmt.
    »Filme«, erklärte während des Verhörs des vierten Gauners der Oberschleimer namens Canarde spöttisch und hob dabei eine gepflegte Hand. »Sie selber haben diese Aufnahmen gemacht. Sie können nicht beweisen, dass diese Disketten nicht gefälscht wurden, um meinen Mandanten zu belasten.«
    »Weshalb ist Ihr Mandant Stoßstange an Stoßstange von Connecticut bis nach New York hinter mir hergejagt?«
    »Es ist nicht verboten, auf einer öffentlichen Straße zu fahren, Lieutenant.«
    Eve blätterte zurück, legte ihren Finger auf eine Seite der Akte und erklärte unbeirrt: »Aber das heimliche Mitführen verbotener Waffen ist eindeutig untersagt.«
    »Mein Mandant behauptet, dass ihm diese Waffen von Ihnen untergeschoben worden sind.«
    Eve musterte den Mandanten, einen muskulösen Kerl, dessen Hände aussahen wie Schinken und dessen Gesicht höchstens seine Mutter lieben konnte – wenn sie stark kurzsichtig war. Bisher hatte er den Mund nicht aufgemacht. »Dann muss ich äußerst beschäftigt gewesen sein. Ihr Mandant, dem es offenbar die Sprache verschlagen hat, behauptet also, ich hätte rein zufällig vier selbstladende Handlaser und zwei Pistolen in der Hoffnung in meinem Einsatzwagen mitgeführt, dass ich sie irgendeinem zufällig vorbeikommenden unschuldigen Zivilisten unterjubeln kann. Eventuell deshalb, weil mir sein Aussehen nicht gefällt?«
    »Mein Mandant hat keine Ahnung, welches Motiv Sie möglicherweise hatten.«
    »Ihr Mandant ist ein Stück Unrat, das schon des Öfteren im Knast gesessen hat. Und zwar wegen tätlichen Angriffs, schwerer Körperverletzung sowie des Besitzes und Mitführens verbotener Waffen. Sie legen sich also nicht gerade für einen Unschuldsknaben ins Zeug, Canarde. Bei dem, was wir gegen ihn in der Hand haben, fährt er trotz Ihrer Bemühungen ganz sicher wieder ein, und zwar für ziemlich lange Zeit. Ich schätze, bei seinem Vorstrafenregister kommen bei der Sache im besten Fall fünfundzwanzig Jahre in einer extraterrestrischen Strafkolonie ohne Bewährung für ihn raus. In einer extraterrestrischen Strafkolonie bist du noch nie gewesen, oder, Kumpel?« Sie fixierte den Typen mit gebleckten Zähnen. »Im Vergleich zu dem, was dich dort erwartet, nehmen sich die Knäste hier wie Suiten im Palace Hotel aus.«
    »Es war klar, dass die Polizei Einschüchterungsversuche unternehmen würde«, mischte sich Canarde geschmeidig ein. »Mein Mandant hat nichts mehr zu sagen.«
    »Und das, obwohl er doch bisher eine regelrechte Plaudertasche gewesen ist. Und Sie lassen ernsthaft zu, dass Ricker Sie einfach opfert?«, wandte sie sich an den Kerl. »Oder bilden Sie sich etwa allen Ernstes ein, dass er sich auch nur für einen Cent Gedanken um Sie macht, weil Ihnen fünfundzwanzig Jahre drohen?«
    »Lieutenant Dallas«, mischte sich abermals der Anwalt ein, Eve aber fixierte weiter ihr Gegenüber und nahm den ersten Anflug von Angst in seinen Augen wahr.
    »Ich habe es nicht auf Sie abgesehen, Lewis. Wenn Sie Ihren Hals aus der Schlinge ziehen wollen, machen wir beide am besten einen Deal. Wer hat Sie heute auf mich angesetzt? Sagen Sie mir den Namen, und ich schneide Sie vom Strick.«
    »Das Gespräch ist beendet.« Hastig stand der Anwalt auf.
    »Ist es tatsächlich beendet, Lewis? Wollen Sie, dass es beendet ist? Wollen Sie, dass heute der erste Tag von fünfundzwanzig Jahren Haft für Sie beginnt? Zahlt er Ihnen genug, oder besser, kann überhaupt jemand genug dafür bezahlen, dass Sie fünfundzwanzig Jahre lang zwanzig Stunden täglich in einem Loch verbringen, in dem es statt eines Betts nur einen Strohsack gibt und in dem Ihnen beim Pinkeln in ein Stahlklo über eine Kamera, die nie ausgeschaltet ist, zugesehen wird? In den

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