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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Kolonien gibt es nicht den geringsten Luxus, Lewis. Dort geht es, egal, was die Politiker behaupten, nicht um Rehabilitation, sondern schlicht und einfach um Bestrafung.«
    »Halten Sie den Mund, Mr Lewis. Ich habe dieses Verhör beendet und verlange, dass mein Mandant eine Haftprüfung bekommt.«
    »Ja, die wird er kriegen.« Sie erhob sich ebenfalls. »Sie sind ein Trottel, Lewis, falls Sie allen Ernstes glauben, dass es diesem Typen in seinem teuren Anzug wirklich um Ihre Interessen geht.«
    »Ich habe nichts zu sagen. Weder zu irgendeinem Bullen noch zu irgendeiner Fotze.« Lewis hob den Kopf und verzog verächtlich das Gesicht, sein Blick jedoch verriet zunehmende Furcht.
    »Ich schätze, damit bin ich als Gesprächspartnerin für Sie eindeutig disqualifiziert.« Eve winkte dem Beamten zu, der neben der Tür stand, und bat: »Bringen Sie dieses Stück Scheiße zurück in sein Loch. Schlafen Sie gut, Lewis. Ihnen brauche ich das sicher nicht zu wünschen, Canarde«, wandte sie sich im Hinausgehen noch einmal dem Anwalt zu. »Denn wie ich gehört habe, schlafen Haie nie.«
    Sie bog um die Ecke, ging einen kurzen Korridor hinunter und trat in ein Zimmer, in dem Whitney neben ihrer Assistentin Position bezogen hatte, um ihr bei der Vernehmung zuzusehen.
    »Die Haftprüfungstermine wurden für morgen angesetzt. Der erste ist um neun«, erklärte Whitney ihr. »Canarde und seine Mannschaft haben jeden erdenklichen Druck auf den Haftrichter ausgeübt, damit er die vier Kerle schnellstmöglich dazwischennimmt.«
    »Fein, dann bringen unsere Jungs auf jeden Fall die Nacht in einer Zelle zu. Vor dem Haftprüfungstermin möchte ich Lewis noch mal in die Mangel nehmen. Wir können seinen Termin als letzten legen, dann habe ich morgen früh noch etwas Zeit. Er ist derjenige, der schlappmachen wird.«
    »Das glaube ich auch. Sie haben noch nie ein extraterrestrisches Rehabilitationszentrum besucht, oder, Lieutenant?«
    »Nein, Sir. Aber mir wurde erzählt, dass sie entsetzlich sind.«
    »Noch schlimmer. Und auch Lewis hat das bestimmt schon irgendwo gehört. Bringen Sie also am besten seine mögliche Verlegung in ein solches Zentrum nochmals ins Gespräch. Und jetzt fahren Sie erst einmal nach Hause«, fügte er hinzu. »Und holen sich selber eine Mütze Schlaf.«
    »Ich an seiner Stelle«, meine Peabody, als sie mit ihr allein war, »hätte da drinnen sogar meine eigene Mutter an Sie verkauft. Könnte er tatsächlich fünfundzwanzig Jahre in einer solchen Kolonie aufgebrummt bekommen?«
    »O ja. Mit einem Bullen legt man sich nämlich nicht an. Das wird nicht gern gesehen. Das weiß er, und deshalb denkt er heute Nacht bestimmt noch einmal gründlich nach. Ich möchte, dass Sie um halb sieben wieder hier sind. Je früher ich noch mal mit diesem Typen rede, umso besser. Und Sie können dabeistehen und möglichst gemein und herzlos aussehen.«
    »Mit Vergnügen. Fahren Sie jetzt echt heim?«, fragte sie in dem Bewusstsein, dass ihr Lieutenant sie sehr oft nach Hause schickte und selbst noch ewig lange blieb.
    »Ja. Ich fahre wirklich heim. Nach dem Zusammensein mit diesen Typen brauche ich dringend eine heiße Dusche. Wir sehen uns dann morgen früh um sechs Uhr dreißig.«
    »Sehr wohl, Madam«, antwortete ihre Assistentin und wandte sich ebenfalls zum Gehen.
    Sie hatte seit dem Frühstück nichts gegessen und war alles andere als begeistert, als sie merkte, dass der dreiste Süßigkeitendieb, der sie seit Wochen plagte, auch ihr neuestes Versteck gefunden und geplündert hatte. Also musste sie sich mit dem Apfel begnügen, der von jemand anderem leichtsinnigerweise im Kühlschrank des Mannschaftsraums zurückgelassen worden war.
    Zumindest füllte er das Loch in ihrem Magen so weit an, dass sie, als sie nach Hause kam, größeres Interesse an einer langen, heißen Dusche hatte als an einem Mahl.
    Zu ihrer Enttäuschung tauchte Summerset, als sie die Haustür aufschloss, nicht in der Eingangshalle auf, weshalb ihr der gewohnte abendliche Schlagabtausch fehlte.
    Erst die Dusche, dachte sie und joggte die Treppe in den ersten Stock hinauf. Dann würde sie Roarke suchen. Die Dusche gäbe ihr Gelegenheit, darüber nachzudenken, was sie ihm von ihrem Tag erzählen sollte und was besser nicht.
    Ricker ließe sie, wenn ihr an der Erhaltung des ehelichen Friedens gelegen war, besser erst mal aus.
    Sofort, als sie das Schlafzimmer betrat, entdeckte sie die Blumen. Es wäre unmöglich gewesen, den Strauß nicht zu bemerken, denn er

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