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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Beinahe sah es aus, als hätte er gehalten, um ein kurzes Nickerchen zu machen, nur war er, vom Kinn abwärts, voller Blut.
    Eve sprühte sich Seal-it auf die Hände und sah sich den Leichnam aus der Nähe an.
    Der Täter hatte ihn in Pose gesetzt, ging es ihr, als sie sich durch das offene Fenster beugte, durch den Kopf. In der Blutlache am Fahrzeugboden blitzten neben der Dienstmarke mehrere Silbermünzen auf.
    »Wer hat ihn gefunden?«
    »Ein guter Samariter.« Wie aufs Stichwort machte einer der uniformierten Beamten einen Schritt nach vorn.
    »Wir haben ihn zu ein paar Kollegen in einen Streifenwagen gesetzt. Er steht ziemlich unter Schock.«
    »Haben Sie trotzdem seinen Namen und eine erste Aussage aus ihm herausgekriegt?«
    »Ja, Madam.« Eilig klappte der Beamte sein Notizbuch auf. »James Stein, tausendeins, Fünfundneunzigste. Er war auf dem Weg von der Arbeit nach Hause – hatte heute Spätschicht – und sah den Wagen auf der Standspur stehen. Es war nicht viel Verkehr, hat er gesagt, und er hat jemanden im Wagen sitzen sehen. Er meinte, er hätte kein gutes Gefühl dabei gehabt. Deshalb hätte er angehalten und wäre hingegangen, um zu gucken, ob er vielleicht helfen kann. Als er den Toten sah, hat er sich sofort mit uns in Verbindung gesetzt.«
    »Wann ging sein Anruf ein?«
    »Äh, Punkt Viertel nach neun. Mein Partner und ich waren als Erste hier, und wir kamen um neun Uhr fünfundzwanzig an. Wir haben sofort erkannt, dass das Fahrzeug eins von unseren ist. Deshalb haben wir die Sache umgehend gemeldet und die Fahrzeugnummer und eine Beschreibung des Toten durchgegeben.«
    »Gut. Lassen Sie Stein nach Hause bringen, ja?«
    »Wollen Sie ihn denn nicht mehr selbst befragen, Madam?«
    »Heute Abend nicht. Lassen Sie sich seine Adresse geben und ihn dann nach Hause fahren.« Sie wandte sich von dem Kollegen ab, als Peabody zusammen mit McNab gerade aus einem anderen Streifenwagen stiegen.
    »Lieutenant. Ich war gerade bei McNab, als der Anruf kam. Er hat sich nicht abschütteln lassen«, erklärte ihre Assistentin genervt.
    »Ja.« Eve spähte kurz zu ihrem eigenen Partner. »Ich kenne das Gefühl. Versiegeln Sie Ihre Hände und nehmen Sie das Fahrzeug und den Toten von allen Seiten auf.« Sie machte sich nicht die geringste Mühe, einen Fluch zu unterdrücken, als der nächste Streifenwagen auf der Brücke hielt und Captain Roth heraussprang.
    Eve ging zu ihr hinüber, ehe sie jedoch nur eine Silbe sagen konnte, fuhr der Captain sie schon an: »Erstatten Sie mir Bericht, Lieutenant.«
    Da sie beide wussten, dass Roth nicht ihre Vorgesetzte war, sahen sie einander etliche Sekunden völlig reglos an.
    »Zum jetzigen Zeitpunkt, Captain, wissen Sie genauso viel wie ich«, meinte Eve schließlich in mühsam ruhigem Ton.
    »Alles, was ich weiß, Lieutenant, ist, dass Sie die Sache vermasselt haben und dass deshalb ein weiterer meiner Männer ermordet worden ist.«
    Die Gespräche um sie herum verstummten so abrupt, als hätte jemand die Stimmbänder aller Kollegen gleichzeitig durchtrennt.
    »Captain Roth, ich will Ihnen zugute halten, dass Sie ziemlich unter Stress stehen. Aber falls Sie eine Beschwerde über mich vorzubringen haben, reichen Sie sie bitte bei der zuständigen Stelle ein, und stören mich nicht bei den Ermittlungen zu meinem neuen Fall.«
    »Dies ist ganz sicher nicht Ihr Fall.«
    Eve trat einen Schritt zur Seite und versperrte Roth dadurch den Weg. »Oh doch, das ist er. Und deshalb bin ich befugt, Sie von hier entfernen zu lassen, sollte das notwendig sein. Sorgen Sie dafür, dass es nicht notwendig wird.«
    »Wollen Sie sich mit mir anlegen, Dallas?« Roth piekste Eve mit dem Finger gegen das Schlüsselbein und funkelte sie giftig an. »Wollen Sie erleben, wer von uns am Ende die Oberhand behält?«
    »Nicht unbedingt, aber wenn Sie mich noch einmal berühren oder versuchen, sich in meine Ermittlungen zu mischen, werde ich es tun. Und jetzt treten Sie einen Schritt zurück und tun, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Roth bleckte die Zähne, starrte Eve mit zornblitzenden Augen an, und Eve holte tief Luft.
    Ehe es jedoch zu Tätlichkeiten kam, schob sich Clooney mit hochrotem Gesicht und keuchend, als wäre er gerannt, zwischen die beiden Frauen. »Captain Roth! Dürfte ich wohl mit Ihnen sprechen, Madam? Und zwar unter vier Augen, wenn das möglich ist.«
    Immer noch zornbebend wandte Roth sich ihrem Untergebenen zu, dann aber riss sie sich zusammen, machte mit einem kurzen Nicken kehrt und

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