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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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marschierte zurück zu ihrem Wagen.
    »Tut mir leid, Lieutenant«, murmelte Clooney und blickte unglücklich an ihr vorbei auf den toten Mills. »Das geht ihr wirklich nahe.«
    »Okay. Warum sind Sie hier, Clooney?«
    »So etwas spricht sich schnell herum.« Dann stieß er einen abgrundtiefen Seufzer aus und meinte: »Dann klopfe ich also heute Abend schon wieder irgendwo an eine Tür und sitze mit einer Frau zusammen, die ihren Mann verloren hat. Verdammt.«
    Damit wandte er sich ab und folgte seiner Vorgesetzten.
    »Sie hatte keinen Grund, Sie derart anzukeifen«, stellte McNab, der hinter Eve getreten war, empört fest.
    Eve drehte sich um, starrte auf die Szene, die ihre Assistentin gerade aufnahm, und erklärte: »Da sehen Sie den Grund.«
    Das sah er zwar anders, doch er ließ es dabei bewenden und fragte: »Kann ich vielleicht irgendetwas tun?«
    »Ich werde es Sie wissen lassen, wenn es etwas gibt.« Sie trat vor das Fahrzeug, drehte sich jedoch noch einmal nach dem elektronischen Ermittler um. »Mc-Nab?«
    »Ja, Madam?«
    »Sie sind anscheinend doch nicht immer ein komplettes Arschloch.«
    Dies brachte ihn zum Grinsen, und die Hände in den Hosentaschen schlenderte er zu Eves Gatten. »Hi. Wollten Sie auch mit von der Partie sein?«
    »Sieht so aus.« Roarke hatte das Verlangen nach einer Zigarette, und da ihn das ärgerte, fragte er gereizt: »Was wissen Sie über diese Captain Roth?«
    Als der Polizist mit den Schultern zucken wollte, musste Roarke grinsen. »Ian, niemand weiß besser über die Leute Bescheid als ein elektronischer Ermittler.«
    »Das stimmt. Okay, wir haben uns tatsächlich kurz mit ihr befasst, als wir von dem Mord an Kohli hörten und erfuhren, dass er einer ihrer Männer war. Sie ist ein ziemlich harter Knochen, seit achtzehn Jahren im Dienst, hat jede Menge Fälle erfolgreich zum Abschluss gebracht, wurde ein paar Mal belobigt, bekam jedoch auch schon ein paar kleinere Verweise wegen Insubordination erteilt. Allerdings eher zu Beginn ihrer Karriere, in den letzten Jahren lag nichts mehr gegen sie vor. Hat sich immer schwer ins Zeug gelegt und es deshalb ziemlich weit gebracht. Captain ist sie aber erst seit etwas weniger als einem Jahr. Und es heißt, dass das Desaster im Fall Ricker sie fast den Posten gekostet hat.«
    »Und deshalb«, meine Roarke nickend, »ist sie jetzt so gereizt.«
    »Sieht zumindest danach aus. Vor ein paar Jahren hatte sie ein leichtes Alkoholproblem. Hat aber, bevor es schlimmer wurde, freiwillig einen Entzug gemacht. Ist zum zweiten Mal verheiratet, doch steht's mit ihrer Ehe angeblich nicht zum Besten, weshalb sie vor allem für ihre Arbeit lebt.«
    Er machte eine kurze Pause, beobachtete Roth bei ihrem Gespräch mit Clooney und fuhr mit leiser Stimme fort: »Meiner Meinung nach wacht sie geradezu eifersüchtig darüber, dass ihr niemand ihre Kompetenzen streitig macht. Vielleicht muss man so sein, wenn man es bis zum Captain bringt. Außerdem tut es natürlich weh, wenn man zwei Mitglieder des eigenen Trupps verliert. Und es macht ihr sicherlich zu schaffen, dass mit den Ermittlungen in beiden Fällen jemand anderes beauftragt worden ist. Vor allem, da dieser Jemand einen Ruf wie Dallas hat.«
    »Und was ist das für ein Ruf?«
    »Es heißt, dass sie die Beste ist«, erwiderte McNab und sah Roarke mit einem schmalen Lächeln an.
    »Wenn Peabody mal groß ist, will sie werden wie sie. Apropos Peabody, ich wollte Ihnen noch sagen, dass der Rat, den Sie mir gegeben haben – Sie wissen schon, das Ganze ein bisschen romantisch anzugehen –, wirklich nicht schlecht gewesen ist.«
    »Freut mich zu hören.«
    »Trotzdem trifft sie sich nach wie vor mit diesem aalglatten LC. Das macht mich total verrückt.«
    Roarke beäugte die Riesenpackung Kaugummi, die McNab ihm plötzlich unter die Nase hielt, dachte: Warum eigentlich nicht?, und schob sich eins der Stücke in den Mund.
    Nachdenklich fingen die beiden Männer an zu kauen und beobachteten ihre Frauen bei der Arbeit.
    Eve ignorierte die Menschen, von denen sie umgeben war. Sie hätte diesen Teil der Brücke räumen lassen können, hatte jedoch das Gefühl, dass es nicht richtig wäre, das zu tun. Diese Polizisten waren unter anderem hier, um einem ermordeten Kollegen die letzte Ehre zu erweisen und um sich quasi zu vergewissern, dass sie selbst noch lebten.
    Beides gute Gründe, um anwesend zu sein.
    »Das Opfer wurde als Lieutenant Alan Mills von der Rauschgiftfahndung des hundertachtundzwanzigsten Reviers

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