Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
die eine, um von einem Toten zu berichten, die andere, um ihn sich noch mal genauer anzusehen.
    Auf dem Weg zurück hob Eve den Kopf, entdeckte den ersten Hubschrauber mit Journalisten und beruhigte sich, indem sie dieses Problem erst mal weit von sich schob.
    »Tja, sie haben ihn ganz schön übel zugerichtet«, meinte Morse, während er sich seelenruhig einen Kittel überstreifte und gemächlich Seal-it auf Hände und Schuhe gab.
    »Machen Sie dem Toxikologen ein bisschen Feuer unterm Hintern. Ich wette, dass er bewusstlos war, als er aufgeschlitzt worden ist. Seine Waffe steckt im Halfter, und er weist keinerlei Abwehrverletzungen auf. Außerdem riecht er nach Gin.«
    »Man bräuchte eine Menge Gin, um einen Mann von seiner Größe derart zu betäuben, dass er sich ohne Gegenwehr den Bauch aufschlitzen lässt. Glauben Sie, dass er getötet wurde, während er hier saß?«
    »Das ganze Blut, das sich im Fußraum angesammelt hat, deutet darauf hin. Der Killer hat ihn betrunken gemacht, betäubt oder was auch immer, und sich dann die Zeit genommen, sein Hemd bis unten aufzuknöpfen, ihn von der Brust bis zu den Lenden aufzuschneiden, das Hemd wieder zuzuknöpfen, ihn anzuschnallen und dann sogar noch die Rückenlehne weit genug zurückzukurbeln, dass er seine Eingeweide so lange behält, bis irgendein Glückspilz den Gurt wieder löst.«
    »Ich glaube, ich kann mir denken, wer dieser Glückspilz war.« Morse sah sie mit einem mitfühlenden Grinsen an.
    »Ja, ich habe das große Los gezogen.« Verdammt, sie würde das Gefühl, wie Mills' noch warme Eingeweide über ihre Finger glitten, sicher nicht so schnell wieder los. »Der Killer hat Mills hierher gefahren«, fuhr sie gefasst fort, »und sich dann zu Fuß aus dem Staub gemacht. Wir werden garantiert keine Spuren von ihm finden.«
    Sie sah sich auf der Brücke um. »Dreist. Wirklich dreist. Er muss hier gesessen haben. Vielleicht hat er ihn sogar hier erledigt, obwohl ich glaube, dass er so kühn nicht gewesen ist. Aber er muss hier gesessen und gewartet haben, bis er sicher war, dass ihn niemand beim Verlassen des Wagens sah. Wahrscheinlich hatte er ein anderes Fahrzeug ganz in der Nähe geparkt.«
    »Hatte er möglicherweise einen Komplizen, der auf ihn gewartet hat?«
    »Vielleicht. Ausschließen kann ich es nicht. Wir werden mit den Kollegen von der Verkehrspolizei sprechen, ob ihnen heute Abend noch ein anderer Wagen auf der Standspur aufgefallen ist. Er ist bestimmt nicht zu Fuß von dieser gottverdammten Brücke runter. Er hatte einen Plan. Er wusste im Voraus, wie er sich am geschicktesten von hier entfernt. Besorgen Sie mir den toxikologischen Bericht.«
    Peabody stand zusammen mit McNab am Brückengeländer und sah ihr entgegen. Sie hatte inzwischen wieder etwas Farbe, doch Eve konnte sich denken, was sie für Bilder sähe, wenn sie nachher im Bett lag und ihre Augen schloss.
    »McNab, wollen Sie immer noch an dem Fall mitarbeiten?«
    »Ja, Madam.«
    »Dann besorgen Sie zusammen mit Peabody die Disketten aus den Überwachungskameras, auf denen die Fahrzeuge an den Kassenhäuschen aufgenommen sind. Sämtliche Disketten von sämtlichen Häuschen mit den Aufnahmen der letzten vierundzwanzig Stunden.«
    »Wirklich alle?«
    »Wir sollten gründlich vorgehen und womöglich haben wir ja Glück. Gehen Sie die Disketten durch und fangen Sie mit denen von hier oben an. Arbeiten Sie sich dabei von heute Abend neunzehn Uhr an rückwärts vor, bis das Fahrzeug auftaucht.«
    »Kein Problem.«
    »Peabody, machen Sie eine Routineüberprüfung von diesem James Stein, der den Toten gemeldet hat. Ich erwarte nicht, dass Sie etwas finden, aber es ist besser, wir schließen die Möglichkeit, dass er etwas damit zu tun hat, von vornherein aus. Melden Sie sich dann morgen früh um acht bei mir zu Hause zum Bericht.«
    »Morgen früh haben Sie noch das Verhör mit Lewis«, erinnerte Peabody sie. »Ich habe ihn für halb sieben auf das Revier bestellt.«
    »Um Lewis kann ich mich auch alleine kümmern. Sie erwartet nämlich eine lange Nacht.«
    »Sie auch.« Peabody verzog beleidigt das Gesicht. »Ich erscheine also wie ursprünglich befohlen morgen früh auf dem Revier.«
    »Himmel, machen Sie doch, was Sie wollen.« Eve raufte sich die Haare und dachte kurz nach. »Lassen Sie sich von den Beamten, die als Erste hier waren, zurück zur Wache fahren. Einer der beiden ist geradezu hibbelig. Er braucht unbedingt etwas zu tun.«
    Damit wandte sie sich von den beiden ab und ging zu

Weitere Kostenlose Bücher