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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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stopfte dann jedoch die Fäuste in die Hosentaschen und erklärte: »Dazu darf ich nichts sagen.«
    »Das brauchst du auch gar nicht zu tun. Kann sein, dass die Dienstaufsicht ihre Gründe dafür hat, diese Information unter Verschluss zu halten. Meinetwegen. Zufällig möchte ich das ebenso. Aber die Verbindung zwischen den beiden und Ricker wird sicher bald bekannt. Über wie vielen toten Polizisten soll ich deiner Meinung nach noch stehen, bis eure interne Untersuchung irgendwann eventuell zu einem Abschluss kommt? Ihr habt die ganze Zeit gewusst, dass sie korrupt gewesen sind, aber habt nichts dagegen unternommen.«
    »So einfach ist das nicht.«
    »Du hast es gewusst«, wiederholte sie und wurde zunehmend wütender. »Du hast gewusst, dass Ricker Mills und Kohli in der Tasche hatte, dass sie ihm dabei geholfen haben, einen Freispruch zu erzielen, obwohl er den Rest seines widerlichen Lebens hätte hinter Gittern verbringen sollen. Wie lange hast du das gewusst?«
    »Etwas wissen und etwas beweisen können ist nicht zwangsläufig dasselbe, oder, Lieutenant?«
    »Schwachsinn, Webster. Das ist totaler Schwachsinn. Ich habe innerhalb von ein paar Tagen so viel über diese beiden Polizisten rausgefunden, dass man sie problemlos hätte aus dem Verkehr ziehen und ihrer Posten hätte entheben können. Ihr habt also einen Grund dafür gehabt, dass ihr nicht längst gegen sie vorgegangen seid. Und jetzt willst du, dass ich die Finger von Max Ricker lasse. Woher soll ich wissen, dass du nicht auch in seinen Diensten stehst?«
    Seine Augen schleuderten nun Blitze, und ehe er sich eines Besseren besinnen konnte, stand er direkt vor ihr, zerrte sie unsanft auf die Füße und fauchte: »Das war unterhalb der Gürtellinie.«
    »Das habe ich von euch Typen der Dienstaufsicht gelernt.«
    »Willst du dich etwa auf die Seite eines korrupten Bullen stellen? Auf die Seite eines Typen, der keine Sekunde gezögert hätte, dich deinen Feinden auf einem goldenen Tablett zu servieren, wenn er einen Vorteil für sich dabei gewittert hätte? Ich habe meine Gründe für das, was ich tue, und brauche mich vor dir nicht dafür zu rechtfertigen. Du hast früher ebenfalls haarscharf zwischen Gut und Böse beziehungsweise Richtig und Falsch getrennt. Wann wurde diese strenge Trennungslinie aufgeweicht? Vielleicht zu dem Zeitpunkt, an dem du dich mit Roarke eingelassen hast?«
    »Lass mich los. Sofort.«
    Doch das konnte er nicht. »Mills war Abschaum. Willst du tatsächlich das Risiko eingehen, die Arbeit zunichte zu machen, die wir seit Monaten geleistet haben, um für einen Typen einzutreten, wie er einer gewesen ist? Er hätte dich für ein Taschengeld verkauft.«
    »Und jetzt ist er tot. Entspricht es dem Gerechtigkeitsgefühl der Leute bei eurer Behörde, dass jemand mit dem Leben dafür zahlt, wenn er korrupt gewesen ist? Falls Ricker ihn hat ermorden lassen, hat er einen anderen Polizisten als Mordwerkzeug benutzt. Bringt das deine Welt wieder ins Gleichgewicht?«
    Seine Augen fingen an zu flackern. »Das ist ziemlich weit hergeholt.«
    »Nein. Nein, das ist es nicht.« Sie fixierte ihn aufgebracht. »So muss es tatsächlich gewesen sein. Und das weißt du genau. Das weißt du bereits seit dem Mord an Kohli, und deshalb hast du auch …«
    Sie brach ab, denn plötzlich fiel ihr etwas Grauenhaftes auf. »Kohli! Du hast Kohli nicht erwähnt. Nur Mills. Weil Kohli kein Abschaum gewesen ist, nicht wahr, Webster? Er war nur ein Werkzeug. Ihr habt ihn auf die anderen angesetzt. Ihr habt ihn benutzt.«
    »Hör auf.«
    »Oh, nein, ich höre garantiert nicht auf.« Wie ein lebendiges Wesen riss ihr Zorn mit messerscharfen Klauen an ihrem Gehirn. »Er hat undercover für euch ermittelt. Er hat nichts genommen, sondern ihr habt ihm etwas gegeben, um es aussehen zu lassen, als wäre er korrupt, damit er Informationen für euch sammeln und sich näher an Rickers Leute bei der Polizei heranbewegen konnte.«
    Mit geschlossenen Augen arbeitete sie weitere Einzelheiten heraus. »Ihr habt ihn ausgewählt, weil er blitzsauber und vor allem totaler Durchschnitt war. Fast unsichtbar. Eine kleine Nummer, aber mit einem ausgeprägten Sinn für Recht und Ordnung. Ihr habt ihn sorgfältig ausgewählt und rekrutiert«, murmelte sie und schlug die Augen wieder auf.
    »Seine Zeit beim Militär sprach wahrscheinlich für ihn. Er war es gewohnt, Befehle zu befolgen. Wahrscheinlich habt ihr ihm einen Bonus ausgelobt, den er gut gebrauchen konnte, weil er für seine

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