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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Familie eine größere Wohnung haben wollte, ohne dass sich seine Frau deswegen wieder hätte eine Arbeit suchen müssen. Ihr habt ihn damit geködert, dass ihr an sein Pflichtgefühl und seinen Familiensinn appelliert habt. Und natürlich habt ihr ihn zusätzlich mit Ricker selbst gelockt. Er hatte jede Menge Zeit in die Sache investiert, weshalb er wahrscheinlich ziemlich sauer war, als der Kerl den Gerichtssaal als freier Mann verlassen hat. Ihr habt ihn in die Falle laufen lassen.«
    »Es hat ihn niemand mit Waffengewalt dazu gezwungen«, erwiderte Webster, wobei jedoch seine gequälte Stimme Schuldgefühle verriet. »Auf dem hundertachtundzwanzigsten Revier ist eindeutig irgendetwas faul. Kohli war genau der Richtige für uns. Aber er hätte nur nein zu sagen brauchen, und schon hätte er nichts mit dieser ganzen Sache zu tun gehabt.«
    »Ihr wusstet, dass er das nicht machen würde, gerade weil er genau der Richtige für euch gewesen ist. Gottverdammt, Webster, gottverdammt, er wurde umgebracht, weil jemand ihm seine Rolle wirklich abgenommen hat. Jemand hat ihn umgebracht, weil er dachte, er wäre korrupt.«
    »Willst du mir etwa erzählen, dass wir damit hätten rechnen müssen?« Die Mischung aus Zorn und schlechtem Gewissen, die in seinem Inneren kochte, war ein bitteres Gebräu. »Das Ganze hat uns völlig überrascht. Er war einer von uns, Dallas, er war sich der Risiken, die mit seinem Job verbunden waren, bewusst. Das sind wir uns alle.«
    »Ja, wir sind uns der Risiken bewusst und müssen damit leben. Oder sterben.« Sie schob ihr Gesicht dicht an ihn heran. »Und mich hast du ebenfalls benutzt. Ohne dass dich irgendwer darum gebeten hat. Du bist ganz freundlich angekommen und hast mir als alter Kumpel gerade so viel Mist erzählt, dass ich an den richtigen Stellen gegraben und das von Kohli in eurem Auftrag auf seinen Konten versteckte Geld gefunden habe und dadurch zu dem Schluss gekommen bin, dass er korrupt gewesen ist. Du hast mich dazu gebracht, einen guten Polizisten in den Dreck zu ziehen.«
    »Glaubst du vielleicht, mich macht das nicht genauso krank wie dich?«
    »Ich weiß nicht, was dich krank macht.«
    Sie wollte sich abwenden, doch er griff erneut nach ihrem Arm. »Wenn die Zeit gekommen ist, wird er umfassend rehabilitiert. Wir werden ihn posthum befördern. Für seine Familie wird gesorgt.«
    Sie ballte eine Faust, statt sie ihm jedoch unter das Kinn zu rammen, blickte sie ihn mit kalter Verachtung an. »Verschwinde. Verschwinde aus meinem Haus.«
    »Um Himmels willen, Dallas, das alles hat niemand gewollt.«
    »Aber trotzdem habt ihr die Gelegenheit genutzt und ihn, weil es euren Zwecken diente, in den Schmutz gezogen, bevor er auch nur richtig kalt gewesen ist.«
    »Wir hatten keine andere Wahl.« Wütend packte er ihren zweiten Arm und schüttelte sie leicht. »Ich sollte heute Abend gar nicht hier sein. Ich hätte dir nichts von alledem erzählen dürfen.«
    »Warum hast du es dann getan?«
    »Unsere Behörde wird einen Weg finden, dich entweder von diesem Fall abziehen zu lassen oder dich Ricker zum Fraß vorzuwerfen, falls ihr das besser passt. So oder so wirst du als lebendige Zielscheibe durch die Gegend laufen. Und das will ich verhindern, weil du mir nämlich wichtig bist.«
    Er riss sie an seine Brust und sie war zu schockiert, um etwas dagegen zu tun. »He.«
    »Du bedeutest mir sehr viel. Du hast mir immer schon sehr viel bedeutet.«
    Sie drückte beide Hände gegen seine Brust, spürte seinen schnellen Herzschlag und die Hitze seines Leibs. »Meine Güte, Webster. Bist du wahnsinnig geworden?«
    »Es wäre mir lieber, Sie ließen meine Frau freiwillig los, als dass ich Ihnen beide Hände brechen muss«, erklärte Roarke von der Tür her. »Aber notfalls tue ich auch das.«

11
    S elbst wenn seine Stimme durchaus freundlich klang, täuschte er Eve doch keine Sekunde. Egal, wie elegant er seine Wildheit verpackte, hörte Eve sie doch heraus. Das kalte blaue Blitzen seiner Augen rief zudem ein Gefühl der Furcht in ihrem Innern wach.
    Es traf sie wie ein Fausthieb in den Magen, und so baute sie sich hastig zwischen ihrem Mann und Webster auf.
    »Roarke. Webster und ich sind mitten in einer Besprechung und hatten gerade einen kurzen arbeitstechnischen Disput.«
    »Das glaube ich nicht. Such dir irgendwas zu tun, Eve, und zwar möglichst außerhalb dieses Raumes.«
    Sie gab sich die größte Mühe, ihre Furcht durch Ärger zu verdrängen, doch es gelang ihr nicht. Sie fing an

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