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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zu zittern, als sie daran dachte, dass der Abend womöglich darin gipfeln würde, dass sie gezwungen wäre, ihren eigenen Mann wegen Mordes zu verhaften.
    »Reiß dich zusammen.« Sie musste unbedingt die Oberhand gewinnen. »Du hast die Situation völlig falsch interpretiert.«
    »Nein, das hat er nicht. Zumindest nicht, was mich betrifft.« Webster trat entschieden hinter ihr hervor. »Und ich habe mich noch nie hinter einer Frau versteckt. Wo ist es Ihnen lieber?«, fragte er mit einem Nicken in Roarkes Richtung. »Hier? Oder wollen wir lieber nach draußen gehen?«
    Roarke bleckte die Zähne wie ein sprungbereiter Wolf. »Hier und jetzt.«
    Sie sprangen aufeinander zu. Wie zwei Hirsche zu Beginn der Brunftzeit, ging es Eve viel später, als alles vorbei war, durch den Kopf. Im Moment jedoch konnte sie überhaupt nicht denken, sondern riss nur entsetzt die Augen auf.
    Sie musste mit ansehen, wie Webster durch die Luft flog und auf einem Tischchen landete, das unter seinem Gewicht zusammenbrach. Galahad sprang fauchend auf und grub ihm seine Krallen in die Schultern. Doch Webster keuchte lediglich leise auf und rappelte sich hastig wieder hoch.
    Einige Sekunden später wurde das Klirren einer umfallenden Lampe von dem grässlich knirschenden Geräusch von Fäusten, die auf Knochen trafen, übertönt. Sie schrie vor lauter Panik auf. Sie hörte, dass sie schrie, auch wenn ihre Stimme völlig fremd in ihren Ohren klang.
    Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, zog sie ihre Waffe, stellte sie niedrig ein und feuerte zwischen den beiden Männern in die Wand.
    Webster fuhr herum, Roarke hingegen zuckte nicht einmal zusammen und versetzte seinem Gegner einen Fausthieb mitten ins Gesicht.
    Wieder ging ein Tisch zu Bruch, und dieses Mal blieb Webster liegen oder hätte sich zumindest nicht mehr gerührt, hätte Roarke sich nicht zu ihm herabgebeugt und ihn am Kragen seines Hemdes erneut auf die Beine gezerrt.
    »Roarke.« Eve richtete den Stunner direkt auf seine Brust. »Es reicht. Lass ihn los, sonst schieße ich. Ich schwöre dir, ich schieße.«
    Der Blick aus seinen Augen brannte sich ihr in die Seele, doch er ließ von Webster ab und Summerset, der lautlos eingetreten war, erklärte: »Ich geleite unseren Gast hinaus.«
    »Tun Sie das. Und machen Sie die Tür hinter sich zu.« Während Roarke dies sagte, sah er jedoch nicht den Butler, sondern reglos seine Gattin an. »Du willst also auf mich schießen?«, murmelte er mit seidig weicher Stimme, als er nur noch dreißig Zentimeter vor ihr stand.
    Ihre Nerven drohten zu zerreißen, doch sie antwortete kühl: »Wenn du dich nicht beruhigst, werde ich das tun. Und jetzt werde ich feststellen, wie es Webster geht.«
    »O nein, das wirst du nicht. Das wirst du ganz sicher nicht. Es sei denn, dass du wirklich vorher auf mich zielst.« Jetzt war ihm deutlich anzuhören, dass er in einer Gosse in Dublin aufgewachsen war. »Also los, drück schon ab.«
    Sie hörte, dass die Tür ins Schloss fiel, und auch wenn es sie unglaublich wütend machte, schnürte ihr die Furcht immer noch die Kehle zu. »Zwischen uns beiden hat sich nicht das Geringste abgespielt«, erklärte sie mit zornbebender Stimme. »Und es ist unglaublich beleidigend für mich, dass du das anscheinend denkst.«
    »Meine liebe Eve, wenn ich wirklich denken würde, dass zwischen euch beiden nur das Geringste wäre, hätte er dieses Haus nicht lebend verlassen.« Er schlug ihr geschickt die Waffe aus der Hand. »Aber du hast dich zwischen uns gestellt.«
    »Weil ich vermeiden wollte, dass deine männlichen Hormone völlig mit dir durchgaloppieren.« Hilflos wackelte sie mit den Armen durch die Luft. »Verdammt, du hast Kleinholz aus meinem Arbeitszimmer gemacht und einen Polizeibeamten angegriffen! Und das alles nur, weil es zwischen mir und ihm eine berufliche Auseinandersetzung gab.«
    »Zwischen dir und einem Kollegen, mit dem du mal was hattest. Und als ich dazukam, ging es eindeutig nicht um euren Job.«
    »Okay, meinetwegen, vielleicht. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass du dich wie ein Idiot benommen hast. Wenn ich jede Frau verprügeln würde, mit der du mal was hattest, bekämen es wahrscheinlich nicht nur beinahe alle weiblichen Personen in New York, sondern im gesamten bekannten Universum irgendwann einmal mit mir zu tun.«
    »Das ist was völlig anderes.«
    »Warum?« Jetzt hatte sie ihn am Schlafittchen, dachte sie zufrieden. »Warum ist das etwas völlig anderes?«
    »Weil ich meine

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