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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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marschierte zu ihrem Schreibtisch. Ihr ging es jetzt einzig darum, dass sie nicht vollends die Kontrolle über alles verlor. »Ich habe Informationen, die von einiger Bedeutung für unsere Ermittlungen sind. Setzen Sie sich.«
    Peabody räusperte sich und hob einen Stuhl vom Boden auf. Sie hatte nie zuvor erlebt, dass ihr Lieutenant ein morgendliches Briefing ohne eine Tasse Kaffee in der Hand begann. Klugerweise jedoch verkniff sie sich eine diesbezügliche Bemerkung, nahm gehorsam Platz und nahm ihren Taschencomputer zur Hand.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass die Dienstaufsichtsbehörde eine Operation durchführt, die in direktem Zusammenhang mit unseren beiden Fällen steht«, begann Eve und klärte ihre Assistentin weitestgehend auf.
    Als sie mit ihrem Bericht geendet hatte, legte Peabody ihren Computer auf den Knien ab und meinte: »Falls ich meine Meinung dazu sagen darf, Madam, das Ganze stinkt zum Himmel.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass das auch meine Meinung ist.«
    »Sie haben die Ermittlungen in zwei Mordfällen dadurch behindert, dass sie uns wichtige Informationen vorenthalten haben. Das darf nicht mal die Dienstaufsicht.«
    »Nein, das darf sie nicht, und ich werde deshalb etwas unternehmen. Währenddessen setzen Sie sich bitte mit Dr. Mira in Verbindung und fragen, ob sie für die Besprechung vielleicht hierher kommen kann. Ich möchte nicht, dass die Dienstaufsicht irgendetwas davon mitbekommt. Und Sie rufen McNab an. Ich möchte, dass er sich die Liste der Leute vom hundertachtundzwanzigsten Revier noch mal genauer ansieht, und zwar ebenfalls nicht auf der Wache, sondern hier. Bis wir sicher wissen, wer alles in die Sache verwickelt ist, fahren wir mit unseren Ermittlungen in dieser Richtung am besten so abhörsicher wie möglich fort.«
    »So viel zur lauthals gerühmten Solidarität innerhalb der Polizei«, murmelte Peabody erbost. »Diese widerlichen Ratten.«
    »Behalten Sie Ihre persönliche Meinung zu der Sache für sich. Wir haben zwei ermordete Kollegen und können es uns deshalb nicht leisten, einen internen Krieg zu führen.« Auch wenn sie nichts lieber täte als das. »Ich möchte Whitney persönlich über diese neue Entwicklung informieren. Ich bin in zwei Stunden wieder hier oder rufe, wenn es später wird, bei Ihnen an.«
    »Sehr wohl, Madam. Soll ich in der Zwischenzeit ein bisschen Ordnung machen?«
    »Das gehört wohl kaum zu Ihrem Job«, schnauzte Eve sie an, kniff dann aber die Augen zu und atmete tief durch. »Verzeihung. Vergessen Sie's. Stören Sie sich einfach nicht an dem Durcheinander, es sei denn, es läge Ihnen was im Weg. Sagen Sie Mira, dass das Gespräch mit ihr sehr wichtig ist. Und sorgen Sie dafür, dass McNab, bis Mira kommt, so viele Leute vom Hundertachtundzwanzigsten wie möglich unter die Lupe genommen hat.« Nach kurzem Zögern wandte sie sich schulterzuckend zum Gehen. »Außerdem wäre es nett, wenn Sie Roarke darüber informieren könnten, dass das Purgatorium bis Ende des Tages von uns freigegeben wird.«
    Egal, ob er wegen seiner Sünden wahrscheinlich irgendwann geraume Zeit an diesem Ort verbringen müsste, war Roarke das Purgatorium zurzeit völlig egal. Wesentlich interessanter, wenn auch nicht wirklich überraschend, fand er, dass Don Webster auf ihn wartete, als er in seine Firma kam.
    Roarkes Sekretärin, eine außergewöhnlich effiziente und umsichtige Person, erklärte ihm mit verschwörerisch lauter Stimme: »Ihr Terminkalender ist heute Morgen sehr ausgelastet. Trotzdem würde der Gentleman hier Sie gerne sprechen. Er sagt, er könnte nicht später noch mal wiederkommen, weil es dringend ist.«
    »Ist in Ordnung. Danke, Caro. Webster.«
    Er winkte in Richtung des Korridors, durch den man in sein Büro gelangte, und konnte sich eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen, als er die Schwellung unter dem rechten Auge und die aufgesprungene Lippe des Konkurrenten sah.
    Seine eigenen Rippen taten höllisch weh, doch das gäbe er nicht mal unter Folter zu. Er erreichte seinen Schreibtisch, blieb hinter ihm stehen, schob die Hände in die Hosentaschen, wippte auf den Fersen und fixierte sein Gegenüber.
    Hat Ihnen die Runde gestern noch nicht genügt?«
    »Bestimmt nicht«, antwortete Webster, schüttelte jedoch, als Roarkes Augen anfingen zu blitzen, entschieden seinen Kopf. »Leider muss ich jedoch auf eine Revanche verzichten. Ich sage es nur äußerst ungern, aber Sie hatten gestern Abend jedes Recht dazu, mich zu verprügeln.«
    »Das sehe

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