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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Entwürfen nach New York, um mir jemanden zu suchen, der sie für mich herstellen und vertreiben würde. Ich hatte keinen Erfolg«, sagte sie bedauernd, als sie sich an all die höflichen, aber entschiedenen Absagen erinnerte, die man ihr auf der Seventh Avenue erteilt hatte.
    »Zufällig traf ich Yasmine in einem Vorführraum. Wir unterhielten uns, und sie fragte mich, weshalb ich nach New York gekommen war. Natürlich war ich begeistert und geschmeichelt, als sie mir zu meinen Entwürfen gratulierte. Sie bestellte sich sogar selbst ein paar Sachen. Wir verstanden uns gut und trafen uns ein paarmal zu einem ausgedehnten Lunch. Sie sieht umwerfend aus, keine Frage. Aber sie ist auch eine scharfsinnige Geschäftsfrau, die weiß, daß eine Karriere als Modell nicht von Dauer ist. Und sie begriff, was ich wollte.«
    »Und das war?«
    »Das ist, eine raffinierte Dessouskollektion zu entwerfen und herzustellen, die sich jede Frau leisten kann. Wir bieten Stücke, die anders und aufregend sind und trotzdem bezahlbar bleiben. BHs, Höschen und Slips kann sich jede Frau bei Penney’s kaufen.
French Silk verkauft Fantasien. Wir haben die Reizwäsche gesellschaftsfähig gemacht.«
    »Jackson Wilde hielt sie keineswegs für gesellschaftsfähig.«
    »Ich ihn auch nicht.«
    Cassidy beglückwünschte sie mit knappem Kopfnicken zu der Antwort. »Zurück zu Yasmine. Wann haben Sie sich zusammengetan?«
    »Eine Woche nach unserer ersten Begegnung.«
    »So schnell?«
    »Ich wußte, daß es klappen würde. Sie suchte nach einer neuen Aufgabe, bei der sie ihr künstlerisches Talent nutzen konnte. Ich brauchte ihr professionelles Know-how. Im Austausch gegen eine Beteiligung am Unternehmen stellte sie mich ein paar Insidern vor, die uns finanzierten. Innerhalb von drei Jahren hatten wir unsere Investoren ausgezahlt. Das Geschäft floriert immer noch.«
    »Eine echte Aufsteigerstory.«
    »Danke.«
    Cassidy blätterte weiter. »Hmm. Sie nehmen auch Männer.«
    »Erst seit kurzem. Yasmine hat mir das vorgeschlagen; mir gefiel die Idee, und ich habe ein paar Stücke für Herren entworfen.«
    Claire beobachtete, wie seine grauen Augen über die Seiten wanderten. Von Zeit zu Zeit hob er sein Glas an die Lippen. Sein Mund war breit, schmallippig und männlich. Das einzig Weiche daran waren die etwas vollere Unterlippe und das senkrechte Grübchen in seiner linken Wange.
    Objektiv betrachtet sah er sehr gut aus. Die grauen Härchen in seinen Koteletten wirkten attraktiv. Sein kastanienbraunes Haar fächerte sich über den Ohren ein bißchen auf. Sein Körper war gut proportioniert und kräftig.
    Nachdem er den Katalog Seite für Seite durchgesehen hatte, klappte er ihn zu. »Danke.«
    »Gern geschehen. Finden Sie, daß Jackson Wilde recht hatte? Halten Sie das für Schmutz?«
    »Unter uns gesagt wirklich nicht. Es ist sinnlich, erotisch, aber nicht pornografisch. Offiziell bin ich neutral.«
    Es beruhigte sie zu wissen, daß er sie nicht von vornherein verurteilte. Sie stellte ihr Weinglas auf dem Tisch ab und stand auf. »Nehmen Sie ihn mit. Vielleicht möchten Sie sich ja etwas bestellen.«
    Er nahm den Katalog und stand ebenfalls auf. »Wohl kaum. Ich gehöre zu den Typen, die sich strikt auf weiße Baumwollwäsche beschränken.«
    »Vielleicht können Sie sich ja mit einem Paar seidenen Boxershorts anfreunden.«
    »Vielleicht. Besitzen Sie eine Waffe?«
    So kurz nach dem entwaffnenden Geständnis traf sie die Frage wie ein Schlag vor den Kopf. »Nein, Mr. Cassidy.«
    »Haben Sie Zugang zu einer?«
    »Nein.«
    »Um noch einmal auf meine erste Frage zurückzukommen: Wo waren Sie in der Nacht, in der Jackson Wilde ermordet wurde?«
    Sie verkniff sich eine zynische Bemerkung und antwortete ruhig: »Ich glaube, ich habe den Abend zu Hause verbracht.«
    »Kann das jemand bezeugen?«
    »Muß das jemand bezeugen? Glauben Sie, ich lüge?«
    Sie hielt seinem unerträglich langen Blick stand, obwohl sie das Gefühl hatte, darunter zu zerbröckeln.
    Schließlich sagte er: »Danke für den Drink.« Er langte nach seinem Jackett, hakte es über den Zeigefinger und warf es sich über die Schulter.
    »Bitte.«
    Sein Blick fiel auf die Fenster. Es war dämmrig geworden. Von hier aus hatte man freien Blick auf den Fluß. Die Lichter auf dem Damm und der Brücke über den Fluß funkelten im Abendlicht, das von schimmerndem Gold zu dunklem Lila überging. »Großartiger Ausblick.«
    »Danke.«
    Sie hatte dafür gesorgt, daß der begehrte Blick frei blieb,

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