Sündige Seide: Roman (German Edition)
ihrer Zunge.
»Im Ernst«, stöhnte er.
»Ich wäre auch eine perfekte Ehefrau.«
Er reagierte prompt und abweisend. Er wurde steif, aber nicht vor Erregung. »Verdirb uns nicht den Tag, Yasmine«, bat er leise. »Wir haben so wenig Zeit zusammen. Diese Stunden sind für mich so kostbar. Mach nicht alles kaputt, indem du über etwas sprichst, das uns beide unglücklich macht.«
Sie rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. »Mich macht es nicht unglücklich, wenn ich mir vorstelle, wie ich Mrs. Alister Petrie werde.«
»Das meine ich nicht. Du weißt, was ich meine.«
»Ich denke immerzu daran. Es ist mein größter Wunsch«, erklärte sie bestimmt. Tränen traten ihr in die Augen und glänzten im weichen Licht.
»Meiner auch, Liebling.« Er stellte den Drink auf dem Nachttisch ab und drehte sich zu ihr. »Du bist so schön.« Seine Hand glitt über ihre Brust. Ihre Brustwarzen waren kaum dunkler als ihre Haut und hochempfindsam. Er senkte den Kopf, küßte eine, erregte sie mit sanftem Lippenzupfen.
»Manchmal habe ich Angst, mich zum Narren zu machen«, flüsterte sie.
»Der Narr bin ich.«
»Hast du wirklich vor, sie jemals zu verlassen?«
»Bald, Yasmine, bald. Bitte vertrau mir, ich warte nur auf den richtigen Augenblick. Das ist nicht so leicht. Wir werden viel Fingerspitzengefühl brauchen, wenn wir niemandem weh tun wollen, vor allem dir nicht.«
Sie hatten sich vor einem Jahr auf einem formellen Empfang in einer afrikanischen Botschaft in Washington, D. C., kennengelernt. Sie hatte ein strahlendes Goldlamékleid getragen und war dem gutaussehenden jungen Kongreßabgeordneten von einem seiner Kollegen vorgestellt worden. Anfangs hatte Alister um Worte gerungen, aber ihr Lachen und ihre Neckereien hatten ihn bald lockerer werden lassen. Sie hatten sich die ganze Zeit
über unterhalten und waren irgendwann in der Limousine verschwunden, die man ihr zur Verfügung gestellt hatte, um den Abend in einem Motelbett am Stadtrand zu beenden.
Erst am nächsten Morgen gestand er, Frau und Kinder in New Orleans zu haben. Obwohl Yasmine im Bett bewiesen hatte, wie leidenschaftlich sie war, war er nicht auf ihren ebenso leidenschaftlichen Wutausbruch gefaßt gewesen. Sie hatte getobt, ihn mit den gemeinsten Schimpfwörtern beleidigt und ihm Wodu-Flüche angedroht, die seinen Penis schrumpfen und eintrocknen lassen würden.
Er hatte ihr von seiner unglücklichen Ehe mit einer Frau, die er wegen einer Familienfreundschaft geheiratet hatte, aber nicht liebte, erzählt und ihr beteuert, daß er erst jetzt, seit seiner Begegnung mit Yasmine, wisse, was Liebe ist.
Yasmines Herz war geschmolzen. Sie hatte ihn umarmt, und sie hatten geweint, gelacht, sich wieder geliebt. Seit jenem Morgen hatte sie, wann immer es ihr Terminkalender gestattete, sich ein paar glückselige Stunden in Washington, New York oder New Orleans erschwindelt. Yasmine hatte kein schlechtes Gewissen, weil sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hatte. Ehebruch war für sie keine Sünde. Ihre Liebe zu Alister konnte nicht falsch sein. Seine Ehe war es.
Jetzt flüsterte sie flehentlich: »Ich vermisse dich so sehr, Baby. Ich möchte immer bei dir sein. Ich habe dieses Versteckspiel so satt.«
»Mir geht es genauso, aber ich mache Fortschritte.«
»Wieso?«
»Ich habe Belle gegenüber angedeutet – ganz vorsichtig natürlich –, daß unsere Ehe sie vielleicht nicht ausfüllt. Daß wir vielleicht geheiratet haben, ehe sie eine Gelegenheit hatte, sich selbst zu finden. So in der Art.«
»Wirkt es?«
»Sie wird kühler.«
Yasmines Herz setzte einen Schlag aus, und ein hoffnungsvolles Lächeln huschte über ihr ernstes Gesicht.
»Außerdem schlafen wir seit Monaten nicht mehr miteinander.
« Er zog Yasmine an sich und hauchte ihr inbrünstig ins Haar: »Gott sei Dank. Jedesmal, wenn ich bei ihr war, dachte ich nur an dich. Wie du dich anfühlst, wie du riechst, wie du schmeckst. Wie wahnsinnig du mich machst.«
Ihre Münder trafen sich und verschmolzen; neue Begierde flakkerte auf. Yasmine strich mit den Lippen über seine Brust, seinen Bauch, dann nahm sie seinen Penis in den Mund und richtete ihn mit ihrer behenden Zunge zu voller Größe auf. Sie kam wieder hoch, rieb die glänzende Eichel verführerisch über ihre Brustwarzen, schlug ihn mit ihrer schamlosen Sexualität in Bann. Er wurde rot und krampfte die Finger um die Laken. Als er sie endlich nahm, waren beide halb wahnsinnig vor Lust. Beide kamen wie im Fieber
Weitere Kostenlose Bücher