Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte

Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte

Titel: Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
Vom Netzwerk:
draußen verstummte, das Büro wurde zu einem Kokon. „Ich weiß auch, dass du in letzter Zeit zu viele Wochenendenhier verbringst. Was ist los?“
    Er nahm sich die einzige zusätzliche Sitzgelegenheit, einen Wartezimmerstuhl aus Plastik, und setzte sich rittlings darauf.
    „Habe ich richtig gehört? Du stellst eine Angestellte zur Rede, weil sie Überstunden macht?“, meinte sie spöttisch.
    „Du bist keine Angestellte“, konterte er. „Du gehörst zur Familie.“
    Sie war nur dem Namen nach eine Worth, eine, die ausgezogen war und ihren Mann verlassen hatte, weil sie sein Schweigen – und seinen Zorn – nicht mehr ertragen konnte.
    „Möchtest du etwas Bestimmtes, Eddie?“
    „Ehrlich gesagt, ja. Es geht um Cardin. Sie ist hinten beim Müllcontainer.“
    „Und?“
    „Mit Whip Davis.“
    Aha, allmählich wurde Delta klar, warum Eddie hier war. Er wollte auf keinen Fall, dass ihre Tochter mit einem Davis zusammenkam. Delta war auch nicht gerade begeistert von der Neuigkeit, denn sie wünschte sich ein besseres Leben für Cardin, als ständig mit Trey unterwegs zu sein.
    „Wenn du dir Sorgen machst, warum bist du dann nicht da unten und spielst die Anstandsdame?“
    „Weil Cardin fünfundzwanzig ist und Whip siebenundzwanzig und ich mich noch genau daran erinnere, wie ich in dem Alter war.“
    Er meinte wohl eher, dass er sich noch sehr genau daran erinnerte, wie er mit siebzehn war, als er noch zur Highschool ging, bevor er mit achtzehn Ehemann und Vater wurde. „Machst du dir mehr Sorgen darum, weil sie ungestört sind oder weil es für dich peinlich sein könnte, deine Tochter in flagranti zu erwischen?“
    „Beim Müllcontainer, am helllichten Tag?“ Eddie winkte ab. „Ich hoffe doch, dass wir ihr mehr Vernunft beigebracht haben.“
    „Es spielt doch gar keine Rolle, was wir ihr beigebracht haben. Wenn Kinder auf ihre Eltern hören würden, gäbe es Cardin nicht. Oder erinnerst du dich vielleicht doch nicht mehr ganz so gut daran, wie du in jungen Jahren warst?“
    „Keine Sorge“, erwiderte er mit funkelnden Augen, „ich habe das Gedächtnis eines Elefanten.“
    Nicht nur er, und das war der Grund dafür, dass diese Unterhaltung nun zu Ende war.
    Delta schaute auf den Ordner, den sie vollkommen zerknickt und mit dem sie einen weiteren Nagel ruiniert hatte. Sie versuchte fieberhaft einen Gedanken zu finden, der nichts mit Eddies Händen und seinemMund überall auf ihrem Körper zu tun hatte.
    Leider hatte sie kein Glück, weshalb sie erleichtert war, als Cardin ins Büro trat.
    „Mom, ich muss meine Arbeitszeiten ändern …“ Sie verstummte, als sie ihren Vater entdeckte. „Dad, was machst du denn hier?“
    „Die Gesellschaft, mit der du dich umgibst, macht ihm Sorgen“, antwortete Delta, bevor Eddie etwas sagen konnte.
    Cardin warf ihrem Vater einen finsteren Blick zu. „Wen meinst du damit? Etwa Trey? Soll das ein Witz sein? Warum solltest du dir Sorgen machen, wenn ich mich mit Trey unterhalte?“
    „Ich mache mir Sorgen, dass ihr euch nicht nur unterhaltet“, gestand er.
    Cardin verdrehte die Augen. „Kommt jetzt noch mehr von diesem Mist über gebrochene Herzen?“
    Delta horchte auf. „Welcher Mist über gebrochene Herzen?“
    „Ach, er hat mir vorhin erklärt, dass er nicht will, dass Trey mir das Herz bricht“, wandte Cardin sich an ihre Mutter. „Ich habe ihm gesagt, dass das nicht passieren wird.“
    Oh, man müsste noch einmal jung und naiv sein, dachte Delta, wählte ihre Worte aber mit Bedacht. „Damit er dir das Herz brechen kann, müsste etwaszwischen euch sein.“
    Darauf antwortete Cardin zwar nicht, errötete aber verräterisch.
    „Ist da etwas zwischen euch?“, hakte Delta erbarmungslos nach.
    „Ich will nicht über Trey sprechen“, sagte Cardin, „sondern über meine Arbeitszeiten.“
    „Was ist damit?“
    „Ich möchte in den nächsten Monaten nur die halbe Stundenzahl arbeiten.“
    „Du meinst, bis Trey wieder fort ist“, bemerkte Eddie und stand auf.
    Cardin warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Allerdings, solange Trey hier ist, von dem ich mir nicht das Herz brechen lassen werde. Zufrieden?“
    Eddie verzichtete auf eine weitere Auseinandersetzung und verließ einfach das Büro, wobei er die Tür hinter sich zuknallte, die gleich wieder aufsprang.
    „Offenbar nicht“, beantwortete Cardin sich ihre Frage selbst.
    Delta fühlte sich wieder einmal wie auf einem Kriegsschauplatz mit zu vielen Schlachten, bei denen sie sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher