Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte
Grinsen.
Jeb fing an, das Werkzeug wieder wegzuräumen, das sie benutzt hatten. „Ich finde, eine Feier ist angebracht.“
„Eine Feier?“
„Ja, eine Verlobungsfeier. Wir können eure Verlobung und deinen Sieg beim Moonshine-Rennen zusammen feiern.“
Für Jeb war das naheliegend, da ein Autorennen inetwa die gleiche Bedeutung für ihn hatte wie die Zukunft seiner Enkelin. Cardin würde begeistert sein. „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“
Jeb schnaubte verächtlich. „Warum nicht?“
„Weil ich den Eindruck hatte, dass es in der Familie nicht nur zwischen Cardins Eltern Spannungen gibt.“
Jebs Miene verfinsterte sich. „Mein Sohn hat einfach keine Ruhe gegeben, da habe ich ihm gesagt, dass ich kein Wort mehr mit ihm reden würde, wenn er nicht aufhört. Und so ist es gekommen.“
Trey wagte sich vorsichtig weiter vor. „Nach allem, was ich hörte, gehen die Spannungen zwischen dir und Eddie auf den Streit zwischen dir und meinem Vater zurück.“
„Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“ Jeb schob die Werkzeugschubladen zu und rollte die Kiste an die Wand. „Was an jenem Tag passiert ist, war eine Sache zwischen mir und Aubrey. Ich habe nicht vor, es zu erzählen, und Aubrey hat die Geschichte mitgenommen, als er vor seinen Schöpfer trat.“
Trey hätte gern weitergefragt, doch schwang in Jebs Worten etwas Endgültiges mit, deshalb ließ er es. Aber das Thema war für ihn nicht erledigt. Zu gegebener Zeit würde er einen neuen Versuch starten, die Wahrheit zu erfahren.
9. KAPITEL
Als Cardin um zehn nach vier in Jebs Pick-up auf den Parkplatz vor dem Headlights fuhr, fürchtete sie das, was kommen würde. Mit den Tischen würde sie fertig werden, aber ihren Eltern aus dem Weg zu gehen würde eine echte Herausforderung sein.
Ihr Ziel war es gewesen, dass ihre Eltern wieder miteinander redeten – und nicht, dass sie Cardin zusetzten. Aber das war wohl ein angemessener Preis dafür, dass die beiden sich zusammentaten, was offenbar der Fall war.
Zum ersten Mal seit Monaten hatten sie eine Nacht unter demselben Dach verbracht, und hier auf dem Parkplatz standen ihre beiden Autos nebeneinander. Diese beiden Anzeichen wertete Cardin als Fortschritt. Sie hatte gerade ihre Wagenschlüssel in der Handtasche verstaut, als die Hintertür des Restaurants aufging.
Sandy Larabie kam heraus und schob sich einen Kaugummi in den Mund. „Ich habe mich schon gefragt, ob du heute noch auftauchst, um mich abzulösen.“
„Tja, nun bin ich hier, und du kannst guten Gewissens gehen.“
Doch trotz ihrer Bemerkung schien Sandy es nichteilig zu haben. „Tater hat mir gestern Nacht die Neuigkeiten über euch erzählt. Da ist wohl eine Gratulation angebracht.“
„Nur wenn du gratulieren möchtest“, erwiderte Cardin und hängte sich ihre Handtasche um.
„Es spricht sich ziemlich schnell herum. Aber es kursieren auch Gerüchte und Fragen.“
Auf Fragen war Cardin vorbereitet. Aber Gerüchte? Eine Schwangerschaft war der einzige mögliche Klatsch, der ihr in den Sinn kam, und da sie und Trey behaupteten, eine Fernbeziehung geführt zu haben, kam das kaum infrage. „Was denn für Gerüchte?“
„Dass deine Familie sich mit Trey verbündet.“ „Zu welchem Zweck?“
„Damit die Wahrheit über den Streit zwischen seinem Vater und Jeb niemals ans Tageslicht kommt.“
„So ein Blödsinn“, entgegnete Cardin.
Sandy zuckte die Schultern. „Niemand glaubt, dass es um Geld ging, deshalb vermuten viele Leute, dass es ein Geheimnis zu wahren gilt.“
„Nun, falls du versuchen möchtest, dem auf den Grund zu gehen, kannst du dir die Mühe sparen. Weder ich noch Trey wissen, was passiert ist. Und die Idee, dass wir uns wegen irgendeinem Geheimnis zusammenschließen, ist einfach lächerlich.“
„Da bin ich mir nicht so sicher. Jeb hätte alle möglichen Leute fragen können, ob sie seinen Wagen im Moonshine-Rennen fahren wollen. Warum hat er bis zur letzten Minute gewartet und Trey gefragt?“
„Weil er der Beste ist und niemand das mit einem Wagen machen kann, was er macht.“
„Kann sein, kann auch nicht sein.“
„Vielleicht sollten die Leute das Naheliegendste denken, statt sich irgendwelchen Unsinn zusammenzureimen“, sagte Cardin und fragte sich ernsthaft, was ein netter Kerl wie Tater Rawls in dieser Frau sah.
„He, gib dem Überbringer der Botschaft nicht die Schuld“, beschwerte Sandy sich und ging auf ihren Wagen zu. „Ich wollte dich nur freundschaftlich
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