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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Ausschnitt noch ein Stück weiter in die Tiefe gezogen, sodass ein wenig mehr von ihren Brüsten sichtbar wurde. Sie trug keinen Reifrock, sondern lediglich ihren gesteppten Unterrock und das steife Fischbeinmieder, das ihre Brüste zu den, wie sie hoffte, verführerischen Wölbungen über dem tief ausgeschnittenen Oberteil hob. Sie trug ihr Haar offen, sodass es weich auf ihren Rücken fiel, und hatte es seitlich mit zwei hübschen kleinen Schildpattkämmen zurückgesteckt.
    Kathryn blickte auf die Uhr an der Wand und das Pendel, das unablässig hin und her schwang. Es war bereits Viertel nach acht, und er hätte schon lange hier sein sollen. Lucien war selten unpünktlich. Er war ein Mann voller Disziplin und stolz darauf, dass sein Leben in geregelten Bahnen verlief. Sie starrte auf die Uhr, während die Minuten verstrichen, und spürte, wie ihr der Schweiß zwischen den Brüsten ausbrach. Irgendetwas musste passiert sein. Lieber Gott, was, um alles in der Welt, könnte ihn denn aufgehalten haben?
    Kathryn zupfte nervös an der Haut ihres Daumennagels. Er würde ganz sicher kommen. Er hatte es gesagt, und er war kein Mann, der sein Wort brach. Sie versuchte sich zu beruhigen, indem sie sich sagte, wie wichtig es war, dass es so aussah, als sei alles in Ordnung, wenn er kam, doch ihre Hände zitterten. Ihr Magen rumorte, und sie war hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit, einfach die Hütte zu verlassen, so-lange noch Zeit dazu war, oder zu beten, dass Lucien auftauchte, bevor es zu spät war.
    Zehn Minuten später kam er endlich, und Kathryn unterdrückte einen tiefen Seufzer der Erleichterung, als sie sah, wie er aus der Dunkelheit auftauchte und Blade über den Hof in Richtung Stall führte. Als er die Hütte erreichte, hatte sie sich fast wieder unter Kontrolle. Sie zwang sich zu einem Lächeln und atmete noch einmal tief durch, dann öffnete sie die Tür.
    »Mein Pferd hat sich einen Stein in den Huf getreten«, sagte er einfach. »Er hat schrecklich gelahmt, deshalb musste ich die letzte Meile zu Fuß gehen.«
    »Ich hatte solche Angst, dass etwas passiert sein könnte. Bitte kommen Sie herein. Sie müssen ja völlig erschöpft sein.«
    Er trat ein, doch sie sah, dass er die Stirn in Falten gelegt hatte und sein Körper angespannt war. »Ich weiß, Sie sind beschäftigt«, sagte sie. »Ich bin sehr dankbar, dass Sie trotzdem gekommen sind.«
    »Sie schrieben, es sei wichtig. Der Ton des Briefes war so nachdrücklich, dass mir nichts anderes übrig blieb, als zu kommen.« Er sah sich im Zimmer nach der Magd um, und Kathryn spürte, wie die Röte in ihre Wangen schoss. »Wo ist Fanny?«
    Sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, die sich trocken und rau anfühlten. »Ich habe ihr den Abend frei gegeben. Ich ... ich hielt es für das Beste, allein mit Ihnen zu sprechen.«
    Seine dunklen Augenbrauen zogen sich noch weiter zusammen, und um seinen Mund lag ein ernster Zug.
    Sie versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr nicht recht gelingen. »Ich stelle fest, dass Sie es vorgezogen hätten, nicht zu kommen, doch ich musste Sie wirklich sehen.« Sie trat an den Tisch, auf dem ein Krug Bier neben einem schweren Zinnbecher stand. »Sie müssen durstig sein nach dieser anstrengenden Reise. Es gibt Brandy oder Sherry, und Bennies Mutter hat einen Krug Bier herübergeschickt.«
    Er stieß den Atem aus und entspannte sich ein wenig. Vielleicht aber akzeptierte er auch einfach nur die Tatsache, dass sie da war und der Anstand es ihm gebot, zu bleiben. »Ein Becher Bier würde wahre Wunder wirken.«
    Kathryn goss das Bier in den Becher und schenkte sich selbst einen Sherry ein. Sie nahm einen kräftigen Schluck, in der Hoffnung, dass sich dadurch ihre Nervosität ein wenig legen würde. »Das Abendessen ist fertig. Wir können nach dem Essen weitersprechen.« Sie wandte sich zum Feuer, auf dem die Wildpastete zum Aufwärmen stand, doch Lucien packte sie am Handgelenk und zwang sie, sich umzudrehen und ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Ich will wissen, was hier vorgeht. Warum haben Sie nach mir geschickt? Was ist so wichtig, dass Sie praktisch darauf bestanden haben, dass ich komme? Worüber wollen Sie mit mir sprechen?«
    Alles in ihr zog sich zusammen. Oh, lieber Gott. Was könnte sie sagen, das in seinen Ohren glaubhaft klang? Wie konnte sie nur daran denken, ihn zum Narren zu halten? Ihr Magen fühlte sich ganz flau an. Sie machte einen derartigen Unsinn, und in der Zwischenzeit zerrann die Zeit zwischen ihren

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