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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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auf Michael. »Wo ist mein Cousin?«, fragte er. »Wo ist Fürst Sandre?«
    Michael machte große Augen. »Woher soll ich das wissen?«
    Dieser gespielt unschuldige Tonfall überzeugte Jean-Pierre nicht.
    »Hast du etwas mit Sandre gemacht?«, fragte sie.
    Michael blickte sie an und neigte leicht den Kopf.
    »Ich hoffe, es ist etwas Schreckliches.«
    Ein ganz leises Lächeln umspielte Michaels Lippen.
    »Sein Arbeitszimmer ist ein einziges Durcheinander. Auf dem Teppich ist Blut.« Jean-Pierre streckte den Arm aus und drückte die Schwertspitze in Michaels Brustbein. »Bevor ich Euch aufspieße, sagt mir eins: Wo ist mein Cousin?«
    Michael antwortete mit einer Unbekümmertheit, die ihr schier den Atem raubte. »Wenn Ihr mich sowieso aufspießen wollt, werde ich kein Wort sagen.«
    Sie wollte vor Jean-Pierre niederknien und ihn um Michaels Leben anflehen, doch Jean-Pierre zog das Schwert zurück. Frustriert fragte er: »Wie habt Ihr das nur angestellt? Ihr habt eine Gesellschaft angekündigt und Einladungen verschickt, die mit dem Siegel des Fürsten verschlossen waren?«
    »Es war nicht das persönliche Siegel des Fürsten«, erwiderte Michael sanft. »Es war das Siegel der Familie de Guignard. Sie selbst haben vermutlich auch eines.«
    »Du hast im Namen des Fürsten eine Gesellschaft gegeben? Du hast das gemacht, damit du mich retten kannst?« Dieser Schachzug war so verdammt klug, dass Emma es kaum glauben konnte.
    »Ihr lebt bei den Fancheres. Habt Ihr Eleonores Siegel gestohlen?« Jean-Pierre hob die Stimme.
    »Ich brauchte es ihr nicht zu stehlen.« An Emma gewandt fügte Michael hinzu: »Die Idee stammt auch gar nicht von mir. Die Gesellschaft, die Maskerade – das alles war Lady Fancheres Idee.«
    Emma lachte laut. »Ich wusste, sobald sie entdeckt, wer Aimée getötet hat, gehen ihr die Augen auf. Ich wusste, dass sie Sandre damit nicht ungeschoren davonkommen lassen würde.«
    »Sie hat alles geplant – das Essen, die Dekoration, sogar das Orchester. Sie hat die Diener des Fürsten angewiesen, was sie zu tun haben. Sie schrieb eigenhändig die Einladungen. Sie erhitzte das Wachs und verschloss die Briefe mit ihrem eigenen Siegel.« Michael klang eingebildet, er stand vor Jean-Pierre mit dem Selbstvertrauen eines jungen, stolzen Hahns. »Sie ist inzwischen fort. Zusammen mit ihrem Mann ist sie in die Villa in Italien gefahren, die Fanchere für Aimée angemietet hat. Ihr Geld haben die beiden mitgenommen. Das ist ein herber Verlust für Moricadia, findet Ihr nicht auch?«
    »Eleonore hat uns betrogen«, hauchte Jean-Pierre.
    »Nein. Sie hat die Wahrheit entdeckt. Über Euch und über Sandre«, sagte Michael.
    »Ihr hättet Aimée nicht umbringen dürfen.« Emmas Wut wuchs wieder. Sie war so frisch und klar wie in dem Moment, als sie von Aimées Tod erfahren hatte.
    Jean-Pierres Blick ging zwischen Emma und Michael hin und her. »Er hat verlangt, dass ich es mache.«
    »Wenn der Teufel einen Befehl gibt, müsst Ihr ihm nicht gehorchen.« Sie versuchte, sich auf Jean-Pierre zu stürzen.
    Michael hielt sie zurück. »Ihr werdet dafür in die Hölle kommen, Jean-Pierre. Und Ihr werdet Sandre auf Eurem Rücken dort hinabtragen.«
    Jean-Pierres Schwert durchschnitt die Luft und zielte direkt auf Michaels Kehle. Emma schrie.
    Ein Blitz, ein lauter Knall, und Jean-Pierre stolperte nach hinten. Er ließ das Schwert sinken und umklammerte seine blutende Hand.
    Drei Männer traten vor. Sie hatten die Hüte tief ins Gesicht gezogen, und um ihre Münder und Nasen hatten sie Tücher gewickelt. Jeder hielt eine Pistole in der Hand.
    Von einer Pistole stieg eine kleine Rauchfahne auf.
    Obwohl Emma noch nie einem dieser Männer begegnet war, erkannte sie zumindest zwei von ihnen. Sie hatten beide blaue Augen, und der jüngere hatte braune Haare, die über seinen Hemdkragen ragten. Etwas haftete diesen beiden Männern an – die Art, wie sie sich bewegten oder vielleicht ihr kühles Auftreten – das sie an Michael erinnerte.
    Sein Brüder. Der Schütze war zweifellos sein Vater.
    Der andere Mann ähnelte keinem der anderen. Er war ein Mann, der sich in den Schatten wohlzufühlen schien. Ein Mann, der es gewohnt war, Verantwortung zu übernehmen.
    Trotz ihrer Verkleidung schien Michael sofort zu wissen, wer diese Männer waren. Er schrie auf und rief dann hoch erfreut: »Vater! Throckmorton! Jude!«
    Der Mann, den er Throckmorton nannte, wandte seinen kalten Blick nicht ein einziges Mal von Jean-Pierre ab. Er zielte mit

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