Suendiges Gestaendnis - Erotischer Roman
Airport gekommen.
»Nein, danke, keinen Kaffee. Ich möchte nur so schnell wie möglich das Haus sehen. Ich war das letzte Mal als Kind dort. Ich durfte Eiscreme zum Frühstück essen und so viel fernsehen, wie ich wollte.«
»Das klingt nach einem Kinderparadies.«
Sie lachte. »Ja. Ich fand das Haus und den Park interessant und geheimnisvoll. Ich stellte mir vor, dass alle möglichen Leute dort ein und aus gingen. Damen in langen Kleidern und Männer mit Zylindern, Lederhosen und karierten Hemden. Bizarr, aber als Siebenjährige fand ich das lustig.« An diese Fantasie hatte sie seit Jahren nicht mehr gedacht! Kaum zu glauben, dass sie sie jetzt einem Fremden erzählte!
»Sie haben anscheinend viel Fantasie.« Er führte sie in sein Büro und öffnete eine Schublade an seinem Schreibtisch.
Sie lachte. »Damals wurde mein Interesse an Secondhand-Kleidung geweckt. Und jetzt habe ich meinen eigenen Laden und bin auf Hollywood-Kleidung spezialisiert.«
Watson nahm einen Schlüsselbund aus der Schreibtischschublade und reichte ihn ihr. Ihre Finger berührten sich, und einen Moment lang spürten sie die Hitze, die von ihnen beiden ausging.
»Bitte sehr. Das Tor ist rostig und muss dringend geölt werden. Rufen Sie mich an, wenn Sie Probleme haben. Ich werde sofort kommen.«
»Ja, danke«, erwiderte sie. Die Vorstellung, Zeit mit Watson junior zu verbringen, gefiel ihr. Auch dass er kommen würde.
»Möchten Sie noch über das Kaufangebot, das hereingekommen ist, sprechen?«, fragte er.
»Nein, noch nicht. Ich möchte es mir wirklich erst
einmal ansehen, es ist so lange her. Außerdem bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich verkaufen möchte. Bevor ich es nicht gesehen habe, kann ich noch gar nichts entscheiden.«
»Sie haben doch nicht etwa vor, dort zu übernachten, oder?«
»Doch, natürlich. Spricht etwas dagegen?«
»Ihre Tante war eine Zeit lang sehr krank und konnte das Haus nicht instand halten. Es ist staubig und schmutzig, und ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es Strom oder fließend Wasser gibt. Ihre Tante war die Mandantin meines Vaters, und er hat alles veranlasst.«
»Wenn es unbewohnbar ist, suche ich mir ein Motel oder so. Ich sage Ihnen Bescheid. Morgen können wir dann über das Kaufangebot sprechen.« Colin würde es gar nicht gefallen, dass sie noch abwartete. Er würde bestimmt wissen wollen, wie viel Geld sie für das Haus erzielen konnte. Aber sie wollte wenigstens einen Abend lang in Kindheitserinnerungen schwelgen. Sie würde Colin morgen anrufen, wenn sie wieder mit Liam gesprochen hatte.
»Über das Kaufangebot müssen Sie mit meinem Vater sprechen. Er kennt alle Einzelheiten.« Liam wirkte enttäuscht.
Das gefiel ihr.
Faye hatte als Kind nicht auf den Weg nach Sunset Hills geachtet, aber sie folgte ihren Instinkten.
Als sie die gewundene schmale Straße erreichte, die zu der Villa führte, erinnerte sie sich wieder. Die Bäume waren höher geworden, und dafür wirkten die Häuser älter und kleiner. Aber es war die richtige Gegend. Langsam fuhr sie in Richtung des Hauses.
Einige Jahre vor Fayes Besuch war Tante May gezwungen gewesen, einige Hektar Land zu verkaufen. Aber sie war so klug gewesen, einen großen Teil zu behalten, damit das Anwesen abgeschieden genug lag. Die private Atmosphäre war das Markenzeichen von Perdition House. Darüber hatte sie sich häufig mit Faye unterhalten.
Natürlich war das ein seltsames Gesprächsthema für ein siebenjähriges Kind, aber Faye erinnerte sich noch gut daran, wie beeindruckt sie gewesen war.
Je näher sie dem Haus kam, desto prächtiger wurden die Villen in der Nachbarschaft. Faye lächelte, als sie all die schweren Autos in den Einfahrten sah. Sie konnte Tante Mae förmlich hören. Sie hatte etwas gebacken und sich über die Tür des Backofens gebeugt. Der Duft von Zimt erfüllte die Küche. »Ich weigere mich einfach, Nachbarn zu haben, die sich nicht mindestens zwei Autos und einen Swimming Pool leisten können. Mit den Leuten, die sich das nicht leisten können, will ich nichts zu tun haben.« Sie mochte ja gezwungen gewesen sein, ihr Land zu verkaufen, aber sie hatte Standards.
Als Faye an den Zimtduft dachte, lief ihr das Wasser
im Mund zusammen. Tante Mae konnte fabelhaft backen. Torten, Kuchen, Plätzchen. An Desserts war nie Mangel gewesen.
Als sie einen großen Felsblock erspähte, nach dem sie Ausschau gehalten hatte, bog sie rechts ab. Die Villa lag am Ende einer langen Auffahrt auf einer
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