Suendiges Gestaendnis - Erotischer Roman
hätte?« Ein Fremder, der kein Fremder mehr war. Sie sollte Mark besser nicht nach Perdition House einladen.
»Ich würde dir nicht in die Quere kommen. Aber bei den Mädchen bin ich mir nicht so sicher. Lizzie spielt gerne.«
»Vergiss es. Es war sowieso keine gute Idee. Ich habe Mark bereits gesagt, dass wir uns nicht mehr sehen können.«
»Aber du möchtest gerne.«
Faye seufzte. Belle konnte ihre Gedanken lesen. Es war zwecklos, sie vor ihr verbergen zu wollen.
»Lizzie sollte sich besser heraushalten. Es geht nicht, dass sie sich so in das Leben anderer Leute einmischt.«
»Sie hat sich entschuldigt, und du hast gesagt, es sei in Ordnung. War das eine Lüge?«
»Ich habe geschlafen! Das war ein Traum!« Faye
hielt vor dem Haus und öffnete die Wagentür. »Erscheinst du jetzt?«
»Drinnen.«
Faye stieg aus, nahm ihre Reisetasche aus dem Kofferraum und eilte die Stufen zur breiten Veranda hinauf. An der Haustür steckte eine Nachricht.
Sie stellte ihre Tasche ab und ergriff den quadratischen beigefarbenen Umschlag. »Faye, ich hoffe, wir können uns bald sehen. Ich habe die ganze Nacht an dich gedacht. Liam«, las sie laut vor.
»Na«, meinte Belle. »Das ist aber süß.«
»Hmm«, sagte Faye. »Ich weiß nicht, ob ich Liam trauen kann. Ihr habt ihn beeinflusst.« Er hätte auch anrufen können, aber die schriftliche Nachricht war persönlicher, weil sie mehr Mühe erforderte.
»Er muss dich sehr mögen, dass er extra noch einmal hierherkommt. Und er ist sehr aufmerksam, weil er uns gehört hat.«
»Woher soll ich wissen, dass Lizzie ihn nicht wieder gedrängt hat? Vielleicht hat sie ihm ja eingeflüstert, er soll die Nachricht schreiben.«
»Wenn wir im Haus sind, fragen wir sie.«
»Ich dachte, du wärst die Einzige, die sich materialisieren kann.«
Belle lachte, und Faye ärgerte sich. »Das ist nicht komisch, wenn einem Geister erscheinen!« Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre gegangen.
»Geh nicht, Faye. Es tut mir leid. Ich vergesse manchmal, wie sehr wir dich erschreckt haben. Deine
Tante Mae hatte sich an uns gewöhnt, und das hat uns unsensibel gemacht.«
Faye akzeptierte die Entschuldigung. »Wie viele gibt es eigentlich noch?«, fragte sie, während sie die Tür aufschloss.
»Annie bist du noch nicht begegnet, deshalb kannst du sie auch nicht sehen.«
»Wann lerne ich sie kennen?«
»In deinem nächsten Traum.«
»Verdammt.« Es war so angenehm gewesen, eine Nacht lang tief und traumlos zu schlafen.
»Es tut mir leid, aber so funktioniert es eben«, sagte Belle. »Wenn du erst einmal alle kennst, kannst du sie jederzeit sehen. Dann wird dein Schlaf nicht mehr gestört.«
Faye verdrehte die Augen und hielt den Atem an, als sie die Tür öffnete. Schließlich sah und sprach man nicht jeden Tag mit einem Geist.
Eine Frau, die ihr erstaunlich ähnlich sah, stand ihr gegenüber. Belle sah viel strahlender und lebhafter aus als in Fayes Träumen. Sie lächelte sie an und breitete die Arme aus.
Zum ersten Mal ließ Faye sich von ihrer Urgroßtante Isabelle Grantham umarmen.
Ihr Körper hatte die Konsistenz eines Marshmallows, und Faye beschloss, nicht zu fest zu drücken. »Du bist viel fester, als ich erwartet habe. Und ich sehe dich in Farbe. Ich habe gedacht, ich könnte durch dich hindurchsehen.«
Erstaunt betrachtete sie ihre Tante. Sie trug einen roten Morgenmantel, und ihre goldblonden Haare kringelten sich lockig um ihre Schläfen.
»Du bist so schön!«
»Nicht schöner als du, Liebes. Wir sehen uns ähnlich. Ist deine Mutter …?«
»Ja, blond, große Brüste, schmale Taille. Sie hat auch tolle Beine.«
»Gute Gene.« Belle lachte über Fayes bewundernden Blick. »Ich bin in Farbe und so fest wie möglich, weil ich dich nicht erschrecken wollte.«
»Ist es denn schwer, so viel Substanz anzunehmen?«, fragte Faye und löste sich von ihrer Tante.
»Es macht mich sehr müde.«
»Dann kannst du ruhig auch durchsichtiger werden.«
»Ja, das fällt mir leichter.« Mit einem erleichterten Seufzer wurde Belle durchsichtiger, aber die leuchtenden Farben ihrer Haare und ihres Morgenmantels blieben.
»Wenn ich so darüber nachdenke, sollte ich die anderen vielleicht erst später sehen. Für heute Morgen hatte ich genug Schocks. Es ist eine tolle Erfahrung, dich zu sehen, aber eigentlich ist das für einen Vormittag genug.« Faye drehte sich der Kopf, und sie spürte eine leise Erschöpfung.
»Ruf Liam an«, ermunterte Belle sie. »Er jedenfalls ist ein
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