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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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finden, aber so rasch …«
    »Dann müssen Sie sich eben ein wenig Zeit dafür nehmen.« Die Frau fauchte selbst wie eine Katze.
    »Ich habe keine Zeit. Morgen fahren wir nach Trier. Ich werde nur noch einmal kurz wiederkommen, um meine Wohnung aufzulösen.« Eigentlich musste sie sich vor der Frau nicht rechtfertigen, aber sie tat es dennoch.
    »Wie heißt er?« Ohne sie anzusehen, deutete die Frau auf die Box in Nikas Hand.
    »Na… Napo…« Plötzlich konnte sie nicht mehr sprechen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, die Tränen liefen ihr in Strömen über die Wangen.
    Ungerührt sah die Tierheimangestellte ihr beim Weinen zu. »Schreiben Sie alles auf, was wir über das Tier wissen müssen«, sagte sie schließlich. Offenbar war sie zu der Ansicht gelangt, dass Nika in absehbarer Zeit keinen brauchbaren Satz herausbringen würde.
    »Habe ich …« Mit der freien Hand deutete Nika auf die Seitentasche der Box. »Li… Lieblingsfutter, Impfungen, sein Na… Name.«
    »Es kostet hundert Euro, wenn Sie ein Tier hier abgeben wollen«, verkündete die Frau in drohendem Ton.
    Nika nickte und wischte sich mit dem Handrücken einen Tropfen von der Nase. Sie stellte die Box zu ihren Füßen auf den Boden. Napoleon maunzte fragend, aber sie brachte es nicht über sich, ihn noch einmal anzusehen. Mit zitternden Händen holte sie ihr Portemonnaie hervor, reichte der Frau einen Hunderteuroschein und wandte sich der Tür zu.
    »Halt … Wir brauchen von Ihnen …«
    Die helle Stimme hallte von den Wänden wider, doch Nika reagierte nicht darauf. Sie hatte vorgehabt, sich noch von Napoleon zu verabschieden, doch plötzlich konnte sie keine Sekunde länger hierbleiben. Wenn sie das tat, würde sie es nicht über sich bringen, ihren Kater hierzulassen. Und sie musste es tun, für die Liebe.
    Schluchzend lief sie aus dem Gebäude und überquerte den Hof. Erst als sie wieder in ihrem Auto saß, holte sie ein Taschentuch hervor, um sich die Augen zu trocknen und die Nase zu putzen. Eigentlich hätte sie in ihrem Zustand nicht Auto fahren dürfen, doch sie startete den Motor und fuhr los, während längst schon wieder neue Tränen über ihr Gesicht liefen. Sie war auf der Flucht. Auf der Flucht ins Glück, und die Trennung von Napoleon war der Preis, den sie für dieses Glück bezahlte.
    Während ihr kleiner Wagen sich der Hügelkuppe entgegenarbeitete, verringerte Nika immer weiter das Tempo, bis sie schließlich ganz oben stehenblieb. Von hier aus konnte sie hinunter ins Tal blicken. Jan hatte ihr die Lage von Gut Garell genau beschrieben. Das dort unten musste es sein.
    Nika presste die Lippen aufeinander und blickte auf das große lang gestreckte Gebäude, das demnächst ihr Zuhause sein sollte und das ihr vollkommen fremd war. Sie konnte immer noch umkehren. Konnte Jan sagen, dass sie seine Familie nicht ohne ihn kennenlernen wollte.
    Bis gestern hatte sie noch geglaubt, sie würde an seiner Hand über die Schwelle seines Elternhauses treten. Und obwohl sie bei diesem Gedanken während der vergangenen Woche sehr unruhig geworden war, erschien ihr die Vorstellung jetzt wunderbar tröstlich. Wie viel leichter und schöner dieser Moment für sie gewesen wäre, wenn sich für Jan nicht in letzter Minute vor der gemeinsamen Abreise aus Hamburg noch die Möglichkeit zu einem äußerst lohnenden Geschäftsabschluss ergeben hätte.
    Als er sie gebeten hatte, schon ohne ihn nach Trier zu fahren, hatte sie entsetzt den Kopf geschüttelt.
    »Du weißt doch, dass ich mir so sehr wünsche, noch im September zu heiraten. Draußen unter den Kastanien. Das stelle ich mir wunderschön vor.« Jan zog sie in die Arme und legte das Kinn auf ihren Scheitel. Als er sprach, spürte sie seinen Atem auf der Kopfhaut, und ein Schauer der Erregung durchlief sie. Sie verkniff sich die Frage, was sie machen wollten, wenn es an ihrem Hochzeitstag regnete. Jan freute sich auf die Feier unter den alten Kastanienbäumen wie ein Kind auf Weihnachten, und sie wollte keine Spielverderberin sein. Außerdem wusste sie natürlich durch ihren Job, wie man sich auf solche Eventualitäten vorbereitete.
    »Deshalb müssen wir so bald wie möglich mit den Hochzeitsvorbereitungen beginnen«, fuhr Jan eifrig fort. »Ich habe auf Gut Garell angerufen und meiner Mutter gesagt, dass du zunächst allein anreist. Sie freut sich schon auf dich, und Simone natürlich auch. In ein paar Tagen komme ich nach.«
    »Aber wenn es nur um eine so kurze Zeit geht, könnte ich doch auf dich

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