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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Kleiderschrank nahm die ganze rechte Seite des Zimmers ein, links stand ein Schreibtisch aus dem gleichen Holz. Nikas Koffer wartete direkt vor den Schranktüren auf sie.
    »Sehr hübsch. Vielen Dank«, sagte sie, als sie bemerkte, dass Helene sie abwartend anschaute.
    Die Haushälterin zeigte ihr noch das kleine Bad neben dem Zimmer und ließ sie mit der Bemerkung allein, das Essen werde in einer halben Stunde serviert.
    »Sei pünktlich, wir haben Gäste.« Helene war schon fast im Flur, als sie sich noch einmal umdrehte.
    »Ich habe du gesagt«, stellte sie heiter fest. »Weil du Jan heiraten willst und weil er so etwas wie mein Sohn ist, auch wenn ich ihn nicht geboren habe.« Flink lief die kleine, alte Frau auf Nika zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang ihr die Arme um den Hals. Schon zum zweiten Mal, seit sie das Haus betreten hatte, wurde sie von Helene umarmt. Verlegen tätschelte Nika ihr die Schulter.
    »Danke«, murmelte sie.
    Als Helene verschwunden war, ließ Nika sich erschöpft auf eines der Kissen am Fenster sinken und zog ihr Handy aus der Tasche.
    Jan meldete sich nach dem ersten Klingelzeichen. »Bist du gut angekommen?«, erkundigte er sich ohne weitere Begrüßung mit gesenkter Stimme.
    »Ja.« Noch bevor er ihr sagte, dass er sich in einer wichtigen Besprechung befand, die sich bis in den Abend hinziehen würde, wusste sie schon, dass sie ihn nicht nach dem seltsamen Raum ganz hinten im Weinkeller fragen würde. Es blieb ihr auch keine Zeit, über Helene oder Bernd Brieger zu erzählen.
    »Tut mir leid, mein Liebling. Morgen reden wir ausführlich. Grüß alle von mir. In ein paar Tagen bin ich bei dir.«
    »Bitte, komm bald«, flüsterte sie.
    Es gelang ihr nicht, das unbehagliche Gefühl zu unterdrücken, das in ihr hochstieg, wenn sie an das bevorstehende Abendessen dachte, bei dem sie Jans Mutter und seine Schwester kennenlernen würde.
    ✻ ✻ ✻
    Simone stand schon in der Tür ihres Zimmers, um zum Abendessen nach unten zu gehen, als sie noch einmal umkehrte. Sie öffnete die oberste Schublade der Kommode neben dem Fenster, zog die Flasche hervor, die sie unter ihren Slips versteckt hatte, und nahm einen letzten kräftigen Schluck. Der Griff nach den Pfefferminzdrops, die auf dem Nachttisch lagen, war automatisch. Dann verließ sie endgültig ihr Zimmer.
    Auf dem Weg zur Treppe musste sie daran denken, wie merkwürdig es war, dass ihr Bruder für sechs Wochen nach Hamburg fuhr und nach fünf Wochen plötzlich verlobt war. Mit einer Frau, die er seit höchstens einen Monat kennen konnte. Und die er nun, als könnte er sie nicht rasch genug aus ihrer gewohnten Umgebung reißen und hierherschaffen, vorausgeschickt hatte.
    Armes Ding, ging es Simone durch den Kopf. Es war schlimm genug, hier zu leben, wenn man daran gewöhnt war. Als Fremde ganz allein hierherzukommen, musste schrecklich sein. Aber vielleicht hatte ihre künftige Schwägerin es ja verdient, weil sie berechnend, gemein oder dumm oder alles zusammen war. Wie Simone ihren Bruder kannte, hatte er mit allen Mitteln versucht, die Frau, die er heiraten wollte, zu beeindrucken. Wenn sie darauf hereingefallen war, dass er gern den Anschein erweckte, nicht nur wohlhabend, sondern stinkreich zu sein, musste man sie nicht bedauern.
    Am Fuß der Treppe geriet Simone ins Schlingern. Helene, die gerade mit der großen Suppenterrine in der Hand aus der Küche kam, warf ihr einen strengen Blick zu. Natürlich wusste Helene von den Flaschen, die Simone oben in ihrem Zimmer versteckte. Helene wusste immer alles, was im Haus vorging. Und sie versuchte auf ihre Weise, die Dinge zu regeln. Mehrmals war eine der Flaschen einfach verschwunden. Oder der Inhalt war so stark verdünnt, dass vom Alkohol kaum noch etwas zu schmecken war. Inzwischen hatte Simone sich einen Vorrat im Kofferraum ihres Wagens angelegt, zu dem Helene keinen Schlüssel besaß.
    Als hätte sie den Gesichtsausdruck und das vorwurfsvolle Schweigen ihrer alten Kinderfrau nicht bemerkt, warf Simone den Kopf in den Nacken, lächelte freundlich und ging langsam, sorgfältig einen Fuß vor den anderen setzend, auf das Speisezimmer zu.
    Die Tür stand offen, und schon von weitem konnte sie den Gast sehen – die Frau, die, wenn es nach Jan ging, schon bald kein Gast mehr sein würde. Bei ihrem Anblick blieb Simone verblüfft stehen. Jetzt kannte sie jedenfalls den Grund, warum Jan sich so rasch zur Hochzeit entschlossen hatte.
    Neben Jans Verlobter saß zu Simones

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