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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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wenn er dafür bekannt gewesen wäre, Frauen zu belästigen, hätte ihn sicher niemand zum Essen eingeladen und auch noch neben sie gesetzt.
    »Dann hole ich jetzt den Hauptgang aus der Küche«, kündigte Helene an und begann die Teller zusammenzustellen.
    Hektisch sprang Nika ebenfalls von ihrem Stuhl hoch. »Ich helfe Ihnen … dir.« Ungeschickt hob sie die Suppenterrine hoch.
    »Hoppla!« Volker Reimann hinderte den Deckel am Abrutschen und nahm ihr sanft die große Schüssel aus der Hand.
    »Kommt doch beide mit«, forderte Helene sie munter auf. »Dann könnt ihr den passenden Wein zum Braten aus dem Keller holen. Es ist gut, wenn du dich gleich an die Arbeiten hier im Haus gewöhnst, Veronika. Volker kennt sich mit Wein bestens aus. Wir haben unten im Haus einen kleinen Keller für den Privatbedarf.«
    Auf keinen Fall würde sie mit Volker Reimann in den Weinkeller gehen! Zögernd folgte Nika dem Nachbarn und Helene aus dem Esszimmer.
    In der Küche nahm Helene einen Schlüssel von dem Hakenbrettchen hinter der Tür und drückte ihn Nika in die Hand. »Such einen Wein zum Schweinebraten aus. Volker wird dir helfen. Unten liegen fast nur Jahrgänge der letzten zehn Jahre unserer eigenen Weine, aber auch einige Flaschen von benachbarten Winzern.«
    Nika atmete tief durch und ging entschlossen zur Tür, ohne sich darum zu kümmern, ob Reimann ihr folgte. Als sie seinen Atem im Nacken spürte, verließ sie für einen Moment der Mut, doch nach kurzem Zögern ging sie weiter. Wenn sie vorhatte, hier zu leben, musste sie dafür sorgen, dass sie respektiert wurde. Von Jans Familie und von den Menschen, denen sie sonst noch in dieser Umgebung begegnete. Wenn Reimann herumerzählte, dass sie sich widerstandslos betatschen ließ, würde so etwas womöglich immer wieder passieren. Das hier war eine kleine Welt, in der jeder jeden kannte, so viel hatte sie schon begriffen. Noch deutlicher war jedoch, dass sich in dieser Familie niemand um die Sorgen und Nöte der anderen kümmerte. Solange Jan nicht hier war, musste sie selbst auf sich aufpassen.
    Die Tür zum privaten Weinkeller der Garells lag direkt neben der Küche. Nika schloss auf und stieg auf ihren hohen Absätzen ein wenig unsicher die steilen Stufen hinab.
    Die Treppe endete in einem fensterlosen Raum, der zum Glück von einer Neonröhre, die sich offenbar automatisch einschaltete, taghell beleuchtet wurde. An den Wänden standen ähnliche Regale wie in dem großen Weinkeller.
    Ratlos betrachtete Nika die zahlreichen Flaschenhälse, es mussten fünfhundert oder mehr sein, die sich knapp über die vorderen Kanten der Regalbretter reckten. »Am besten sollten wir wohl einen Weißwein …«
    Der Rest des Satzes blieb ihr im Hals stecken, als Volker Reimann sie rückwärts gegen eines der Regale drängte, ihre Handgelenke mit seinen Fingern umschlang, ihre Handrücken schmerzhaft gegen die Schmalseite eines der Bretter drückte und ihr aus seinem Abstand von wenigen Zentimetern in die Augen starrte.
    »Was soll das?«, keuchte sie. Langsam bekam sie den Eindruck, dass auf diesem Weingut alle verrücktspielten. Die einzige Normale hier schien Helene zu sein.
    »Gib es doch zu! Du magst Männer, und du magst es, hart rangenommen zu werden.« Sein Atem strich ihr abstoßend über die Lippen, die Wangen und die Kehle.
    »Ich gebe gar nichts zu! Ich habe nichts gegen Männer, aber eine Menge gegen Kerle wie dich.«
    »Genau das ist es doch: Du brauchst einen richtigen Kerl. Jan wird nicht hinsehen, wenn du ab und zu einen anderen Mann vögelst, glaube mir.« Reimann beugte sich vor und stülpte seinen halbgeöffneten Mund über ihre Lippen.
    Vor lauter Ekel richtete sich jedes noch so kleine Härchen an ihrem Körper auf.
    »Was Jan sieht oder nicht sieht, ist in diesem Zusammenhang vollkommen egal«, zischte sie. » Ich will nicht, dass du mich anfasst. Nicht mit dem kleinen Finger.« Bei den letzten Worten hob sie das Knie und rammte es ihm zwischen die Schenkel.
    Mit einem entsetzten Aufschrei ließ Volker Reimann ihre Handgelenke los, krümmte sich und sank auf dem Boden in sich zusammen.

5. Kapitel
    Am nächsten Morgen nieselte es leicht, und der Himmel über den Weinbergen war wolkenverhangen. Nika hatte unruhig geschlafen und fühlte sich wie zerschlagen, als sie erwachte.
    Nachdem Nika ihm unmissverständlich klargemacht hatte, dass sie von ihm nicht angefasst werden wollte, hatte Volker Reimann sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Boden des Weinkellers

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