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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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konnten, was das Rütteln eines fahrenden Zugs nachahmen sollte. In einer Ecke stand ein halb geöffneter Schrankkoffer, in dem sich allerlei Utensilien befanden, deren Funktion Nika nicht auf Anhieb erkannte. Außerdem gab es einen stilechten Waschtisch, eine Garderobe, an der zahlreiche Riemen hingen, und eine kleine Bar mit passenden Hockern.
    »Dem Orientexpress frei nachempfunden«, bemerkte Daisy. »Bietet viele Möglichkeiten, wenn man ein bisschen Fantasie hat.«
    »Was muss man denn machen und was nicht, wenn man mit einem Mann aufs Zimmer geht?«, erkundigte Nika sich mit gesenkter Stimme, als sie wieder hinaus auf den Flur traten.
    »Du solltest nicht mit einem Mann nach oben gehen, mit dem du grundsätzlich keinen Sex haben willst.« Während sie sprach, öffnete Daisy die nächste Tür. »Du darfst einen Mann höflich ablehnen, aber das solltest du unten machen. Was genau du mit ihm tust und was du nicht machen willst, bleibt dir überlassen. Das ist Verhandlungssache. Die meisten Mädchen sind zu bestimmten Dingen mit bestimmten Männern eher bereit als mit anderen.«
    »Alles kann, nichts muss«, kicherte Simone und hörte sich nun doch wieder ziemlich betrunken an.
    Das klang immerhin nicht so schlimm, wie Nika befürchtet hatte. Dennoch konnte und wollte sie die besäuselte Simone nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.
    »Und was ist mit so was wie Peitschen, Fesseln, Gurten?«, hielt sie Daisy zurück, die soeben Anstalten machte, das nächste Zimmer zu betreten.
    »Der Kerker ist unten im Souterrain. Schallgedämpft.« Daisy schaute sie prüfend an, doch Nika ließ sich nichts anmerken. Trotzdem schien die erfahrene Frau ihr leichtes Zusammenzucken bemerkt zu haben. »Die meisten Mädchen wollen das am Anfang nicht«, beruhigte sie Nika. »Wie gesagt, du musst nichts tun, was du nicht willst. Aber irgendwann probiert es fast jede aus. Nicht nur, weil es gut bezahlt wird.«
    »Den Kerker habe ich auch noch nicht gesehen. Gehen wir nachher runter?« In Simones Augen lag ein seltsamer Glanz.
    »Der ist fast immer besetzt. Aber heute haben wir Glück. Georgia ist mit einem Kunden drin, der drauf steht, dass jemand zusieht. Je mehr Zuschauer, desto besser.«
    Das nächste Zimmer war zu Nikas Überraschung eine vollständig ausgestattete kleine Turnhalle. Es gab ein Reck, ein Trampolin, eine Kletterwand, einen Bock und zahlreiche Polster und Matten.
    »Was für die sportlichen Gäste.« Daisy ließ die beiden Frauen nur kurz in den Raum schauen und ging dann weiter.
    Einige Zimmer waren belegt. Sie sahen aber noch ein orientalisches Serail; eine kleine Badelandschaft mit einer riesigen Badewanne mit Sprudeldüsen und einem Springbrunnen, einer Duschkabine in XXL und weich gepolsterten Massageliegen; und ein Zimmer mit einem gynäkologischen Untersuchungsstuhl, dessen Anblick in dieser Umgebung Nika einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Zusätzlich gab es zahlreiche Schlafzimmer in unterschiedlichen Stilrichtungen, von verspieltem Rokoko mit Schleifen und Baldachin über ein Bauernzimmer mit Federbetten und knarrenden Schranktüren bis hin zur modernen Liegelandschaft.
    »Die Feinheiten findet ihr am besten selbst heraus. Wenn die Männer schon besser Bescheid wissen als ihr, macht das nichts. Sie freuen sich, wenn sie euch etwas zeigen oder beibringen können.« Im letzten Zimmer zog Daisy die Schublade des Nachttischchens auf und präsentierte ihnen die gepolsterten Handschellen, ein paar Seidenbänder und eine Augenmaske. Wie in jedem Zimmer stand auch hier gut sichtbar eine blaulasierte Cloisonné-Vase mit Deckel. In diesem Gefäß befand sich laut Daisy immer ein ausreichender Vorrat an Kondomen.
    »Gehen wir jetzt in den Kerker?«, fragte Simone eifrig.
    Daisy nickte. »Wenn wir uns ein bisschen beeilen, sind Georgia und ihr Kunde noch heftig dabei.«
    Sie fuhren mit einem gläsernen Fahrstuhl in den Keller.
    »Hier ist er.« Daisy verzog die knallrot geschminkten Lippen zu einem Lächeln. Sie befanden sich vor einer grob gezimmerten Tür aus massivem dunklem Eichenholz mit Eisenbeschlägen.
    Und dann standen sie auch schon in dem Raum hinter dieser beängstigend wirkenden Tür. Plötzlich sah Nika die Szene im Weinkeller wieder vor sich. Das flackernde Licht, die feuchte Kühle, das Stöhnen, das dumpf von den Wänden widerhallte. Nur war das hier … noch beängstigender. Der Raum war größer, und die Schatten, die in den Ecken lauerten, schienen riesig zu sein. Die Fackeln in den

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