Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
nicht mich meinst. Dein Körper ist ausgehungert. Du solltest endlich wieder zu leben anfangen. Du brauchst eine Frau.«
»Ach, Maren, das sagt sich so leicht.« Obwohl es ihn einige Mühe kostete, erwiderte er ihr Lächeln.
»Wie lange ist es her? Fast ein Jahr … Du musst ja nicht gleich wieder eine Beziehung anfangen. Wenn dir eins von meinen Mädchen gefällt … Sie mögen dich alle, und …«
»Maren! Wirklich! Ich kann so etwas nicht, und ich will es auch nicht.« Kopfschüttelnd griff er nach seiner Tasche. »Mach’s gut, Brutus. Pass auf dein Frauchen auf.« Er zwinkerte der Dogge zu, die ihn aus großen braunen Augen anschaute.
»Trink wenigstens einen Champagner an der Bar.« Maren strich ihr kurzes rotes Kleid glatt und änderte ihre Haltung. Trotz ihres immer noch verschmierten Make-ups verwandelte sie sich in Sekundenschnelle in Nadine, die verführerische, weltgewandte Chefin des exklusiven Bordells, von der niemand angenommen hätte, dass sie wegen eines alten Hundes Tränen vergoss.
»Ich nehme einen Orangensaft«, gab er nach, weil er wusste, dass sie ihn sonst nicht gehen lassen würde.
»Schön. Ich muss nur noch ein paar wichtige Telefongespräche führen, dann komme ich nach unten. Ich hoffe, du bist dann noch da. Unterhalte dich mit Melanie. Sie ist ein sehr nettes Mädchen.« Maren stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
Falk sparte sich die Bemerkung, dass er ganz sicher nicht mit Melanie oder einem der anderen Mädchen aufs Zimmer gehen würde. Dass sein Körper gewisse Bedürfnisse hatte, war die eine Sache. Dennoch war er nicht bereit, quasi im Vorbeigehen seinen Hunger zu stillen, als würde er ein Stück Brot essen, weil ihm der Magen knurrte. Die Zeiten, in denen er sich ohne ernste Absichten mit Frauen amüsiert hatte, waren lange vorbei. Und seit einem Spätnachmittag im November vergangenen Jahres hatte er keine Frau mehr angefasst.
»Auf dieser Etage liegen die Spielzimmer«, erklärte Daisy. Sie hatte Nika eine Führung durchs Haus angeboten, und auch Simone ging noch einmal mit. Sie müsse ja wissen, was sie den Gästen anbieten könne, da sei es besser, sich die Räumlichkeiten noch einmal anzusehen, hatte sie mit einem nervösen Kichern erklärt.
Inzwischen wirkte Simone deutlich nüchterner. Als sie sich gemeinsam in der im Souterrain liegenden Garderobe umgezogen hatten, hatte Nika die kleine, flache Metallflasche in Simones geräumiger Handtasche gesehen. Doch obwohl sie ihre künftige Schwägerin genau beobachtete, sah sie Simone nicht aus dem Fläschchen trinken.
Die Kleider, unter denen sie sich etwas aussuchen sollte, waren zwar körperbetont geschnitten, besaßen kurze Röcke und tiefe Ausschnitte, aber Nika hatte Schlimmeres befürchtet. In diesem Haus wurde offenbar auf einen gewissen Stil geachtet.
Nika entschied sich für ein cremefarbenes Kleid aus Seide, das sogar hochgeschlossen war. Allerdings hatte es einen von einer Borte eingefassten Schlitz am Brustansatz. Es war zu ihrem Erstaunen fast knielang, und erst als sie hineingeschlüpft war, bemerkte sie den Schlitz an der Seite, der beim Gehen ihren linken Oberschenkel bis fast zur Hüfte entblößte. Die passenden Schuhe hatten unglaublich hohe Absätze, doch wider Erwarten konnte Nika auf den weichen Teppichböden problemlos darin gehen.
Simone wählte ein knallrotes Minikleid, das wegen des teuren Stoffs und des schlichten Schnitts trotz seiner Kürze edel wirkte.
»Das ist mein Lieblingszimmer, glaube ich«, bemerkte Simone mit immer noch leicht schleppender Stimme, als Daisy die erste Tür öffnete. Vor dem Rundgang hatte Daisy den Frauen erklärt, man erkenne an der kleinen Plastikkarte, die in der dafür vorgesehenen Halterung neben dem Türrahmen stecke, ob eines der Mädchen mit einem Freier im Zimmer sei.
»Auf diese Weise kann man auch ein Zimmer reservieren, wenn man einen Gast erwartet, der einen bestimmten Wunsch hat.«
»Aber ich habe noch keine eigene Karte.« Simone zog einen Schmollmund.
»Du bekommst eine Gästekarte. Erst wenn ihr euch entschlossen habt, fest hier zu arbeiten, lässt Nadine euch eine eigene Karte anfertigen.« Daisy trat zur Seite, damit sie in den erstaunlich kleinen Raum gehen konnten.
Nervös ließ Nika ihren Blick durch das »Spielzimmer« wandern. Der Raum war wie ein luxuriöses Eisenbahnabteil eingerichtet. Es gab ausklappbare Polsterbänke, die mittels eines verborgenen Mechanismus in Schwingung versetzt werden
Weitere Kostenlose Bücher