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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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verheiratet ist, hat es aber so nicht funktioniert«, gab Simone zu bedenken. Ihre Augen wirkten seltsam glasig. Vermutlich hatte sie vor dem Essen wieder getrunken.
    »Vielleicht habe ich mir auch nicht genug Mühe gegeben. Habe ihn für selbstverständlich gehalten.« Nika hatte wochenlang überlegt, was sie falsch gemacht haben mochte.
    »Vielleicht sitzt da oben aber auch einfach jemand mit einem großen Würfel.« Simone deutete zur Zimmerdecke. »Und wenn du Glück hast, ist es okay. Falls aber keine Sechsen kommen …« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
    Nika schwieg. Optimismus schien bei den Garells nicht sonderlich hoch im Kurs zu stehen. Zumindest bei den Frauen im Haus. Jan bildete da sicher eine Ausnahme, denn sonst hätte er sich nicht so rasch und fröhlich zu einer Hochzeit unter den alten Bäumen vor seinem Elternhaus entschließen können.
    Und sie würde diese Hochzeit organisieren. Plötzlich wurde es Nika ganz leicht ums Herz. Alles würde gut werden. Es mochte sein, dass Simone irgendetwas Schlimmes mit einem Mann widerfahren war und dass im Weinkeller, von wem auch immer, Spiele mit Fesseln und Peitschen vollzogen wurden, während die arme Helene versuchte, die Normalität im Haus aufrechtzuerhalten. Das alles bedeutete jedoch keineswegs, dass sie mit Jan nicht glücklich werden konnte. Wenn er erst einmal hier war, würde sich alles finden.
    Die Sehnsucht durchlief sie wie eine warme Welle. Gleich nach dem Essen würde sie Jan anrufen. Sie würde ihn bitten, bald zu kommen. Und sie würde ihm von Ronald erzählen, der sie so schrecklich enttäuscht und verletzt hatte, weshalb sie es jetzt umso mehr zu schätzen wusste, dass ein Mann wie Jan sich so eindeutig für sie entschied. Sie würde ihn fragen, was mit seiner Schwester los war. Und sie musste ihm gestehen, dass sie mit Simone in der Villa Amore gewesen war. Wenn er sie liebte, würde er verstehen, dass sie nur in diese Situation gekommen war, weil sie seiner Schwester hatte helfen wollen.
    Helene, Simone und Nika beendeten das Abendessen fast schweigend. Carolina tauchte nicht mehr auf.
    Nachdem sie Helene geholfen hatte, die leeren Dessertschälchen in die Küche zu tragen und die Haushälterin wie immer energisch ihre Hilfe beim Einräumen der Geschirrspülmaschine abgelehnt hatte, ging Nika in ihr Zimmer. Simone war längst lautlos wie ein Geist verschwunden. Bevor Nika die Treppe ins Dachgeschoss hinaufstieg, zögerte sie. Zu gern hätte sie sich in Jans Zimmer umgeschaut. Womöglich würde sie sich ihm dort näher fühlen. Sie besaß nicht einmal ein Foto von ihm. Vielleicht gab es in seinem Zimmer Bilder.
    Leise ging Nika den teppichbelegten Flur entlang und betrachtete die dunkelbraunen Holztüren mit den Messingbeschlägen. Sie hatte keine Ahnung, hinter welcher Tür Jans Zimmer lag. Da Carolina und Simone auch in diesem Stockwerk wohnten, konnte sie nicht einfach in alle Räume hineinschauen.
    Plötzlich öffnete sich eine der Türen, und Carolina erschien. Sie trug einen Frotteebademantel, hatte die Haare streng aus dem Gesicht gekämmt und war ungeschminkt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Nika sie an. Streng erwiderte Carolina ihren Blick. »Kann ich dir helfen?«, erkundigte sie sich in barschem Ton.
    »Ich wollte nur …« Hilflos stockte Nika. Plötzlich erschien es ihr sentimental und peinlich, dass sie gern das Zimmer sehen wollte, in dem ihr zukünftiger Ehemann lebte. Am liebsten hätte sie sich unsichtbar gemacht.
    Durch die offene Tür, in der Carolina stand, konnte Nika ins Zimmer schauen. Die Vorhänge waren zugezogen, und der Fernseher, aus dem laute Männerstimmen schallten, flimmerte im Dämmerlicht. Immer noch ruhte Carolinas prüfender Blick auf Nika. Offenkundig wartete sie auf eine Erklärung für Nikas Anwesenheit vor ihrer Zimmertür.
    »Ich wollte mir gern Jans Zimmer ansehen«, gestand Nika nun doch.
    »Die Tür vorne links. Ich fürchte aber, sie ist abgeschlossen«, erklärte Carolina ohne ein Lächeln.
    »Kein Problem«, beteuerte Nika hastig. »Ich frage Helene morgen nach dem Schlüssel.« Wahrscheinlich würde sie es nicht tun.
    »Wie du meinst.« Carolina stieß sich vom Türrahmen ab und ging an Nika vorbei zur Treppe nach unten.
    Nika folgte ihr langsamer und stieg dann die Stufen zum Dachgeschoss hinauf. Als sie die Tür ihres Zimmers hinter sich geschlossen hatte, atmete sie erleichtert auf und griff nach dem Telefon.
    Fast war sie erstaunt, als Jan sich sofort meldete.
    »Du

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