Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
Es zeigte eine kleine Hütte oben auf einem Weinberg, dahinter erstreckte sich die liebliche Landschaft. Es war so schön hier. Jan war ein wunderbarer Mann, wenn er auch momentan wenig Zeit für sie hatte. Sobald er hier bei ihr war, würde alles gut werden.
Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte sie sich an den kleinen Schreibtisch in ihrem Zimmer. Dort stand ihr Laptop, auf dem sie schon am Nachmittag begonnen hatte, ein Konzept für ihre Hochzeit auszuarbeiten. Sie war entschlossen, einen wunderschönen, romantischen Tag daraus zu machen.
9. Kapitel
Falk zog die Tür des Behandlungszimmers hinter sich ins Schloss und ging in den privaten Teil seines Hauses. Schon den ganzen Vormittag knurrte ihm der Magen. Nach einer unruhigen Nacht hatte er morgens verschlafen und keine Zeit zum Frühstücken gefunden. Blindlings griff er ins Tiefkühlfach, holte eine Pizza hervor und schob sie in den Backofen.
Während er sich ein Glas Orangensaft eingoss, hörte er laute Geräusche aus dem Wartezimmer. Ein Stuhl wurde über den Fliesenboden geschoben, dann rief eine Frauenstimme irgendetwas. Offenbar eine verspätete Besucherin seiner Vormittagssprechstunde. Seine Helferin Birgit war wegen eines Zahnarzttermins heute früher gegangen, und er hatte vergessen abzuschließen.
Mit einem Seufzer eilte er zurück in den vorderen Teil des Hauses und stieß die Tür zum Wartezimmer auf. »Tut mir leid. Wenn es nicht gerade ein Notfall ist, muss ich Sie bitten, heute Nachmittag wiederzukommen. Wir haben schon …« Irritiert stockte er, weil er niemanden sah.
Dann hob sich der niedrige Tisch mit den Zeitschriften ein wenig in die Höhe. Ein äußerst ansehnliches weibliches Hinterteil in einem engen Rock schob sich darunter hervor, und im nächsten Moment hörte er ein lautes Fauchen und einen schrillen Schrei. Falk eilte auf den in die Luft gereckten Po zu, um zu helfen. Bevor er jedoch eingreifen konnte, kippte der Tisch mit lautem Krach um, und ein blonder Haarschopf tauchte auf Höhe seiner Hüften auf.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Eine heiße, kribbelnde Welle durchströmte ihn von den Haarwurzeln bis zu den Zehen. Schließlich sammelte sich die Hitze genau an der Stelle seines Körpers, von der die Lippen seiner Besucherin nur wenige Zentimeter entfernt waren. Hastig trat er einen Schritt zurück und hoffte, dass sie die verdächtige Beule in seiner Hose nicht bemerkte. Wie kam es nur, dass er in ihrer Nähe wie ein pubertierender Jüngling reagierte?
»Veronika.« Nur mit Mühe brachte er ihren Namen hervor. Seit der verwirrenden Begegnung in der Villa Amore hatte er sich immer wieder gesagt, dass er die Frau, die ihn so durcheinandergebracht hatte, nicht wiedersehen musste, wenn er nicht wollte. Er würde einfach die Lounge der Villa meiden, wenn er nach Brutus schaute. Bis jetzt hatte er sich für einen Mann gehalten, der nicht für Sex bezahlte, und bei der einen Ausnahme wollte er es belassen.
Doch nun kauerte die Frau, der er aus dem Weg gehen wollte, dicht vor ihm. Er atmete tief durch und lächelte sie unverbindlich an. »Was für eine Überraschung«, stellte er fest.
»Ja«, stieß Veronika atemlos hervor und starrte ihn mit ihren goldbraunen Augen verblüfft an.
Karamell, ging es ihm durch den Kopf und gleich darauf durch den Körper. Er hatte das Gefühl, tief in seinem Innern würde etwas schmelzen wie Zucker in einer heißen Pfanne.
Sie hatte versucht, sich damit zu trösten, dass sie ihn niemals wiedersehen würde. Es musste ihr nur irgendwie gelingen, die Stunden in der Villa Amore aus ihrer Erinnerung zu streichen, dann würde alles wie vorher sein.
Doch nun hockte sie am Boden und starrte gegen die Knopfleiste seiner verwaschenen Jeans, die sich verdächtig nach vorn wölbte. Wenigstens besaß er den Anstand, ein Stück zurückzuweichen.
»Falls das ein … Hausbesuch sein soll … Ich bin nicht interessiert«, erklärte Falk in strengem Ton, nachdem er sich mehrmals geräuspert hatte. »Schickt Maren dich?«
»Maren?«, piepste sie mit versagender Stimme. Sie kannte keine Maren. Und was meinte er mit Hausbesuch? Zumindest die zweite Frage konnte sie sich nach kurzem Nachdenken selbst beantworten. Es gab Prostituierte, die zu ihren Kunden nach Hause kamen. Nika spürte, wie ihre Wangen zu brennen anfingen. Gleichzeitig wurde sie wütend. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? »Glaubst du, ich habe es nötig, den Männern hinterherzulaufen?«, empörte sie sich. »Ich könnte so
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