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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Unentwegt fauchte der kleine Kater. Von Dankbarkeit hielt er offenbar nicht viel.
    Nach etwa zweihundert Metern bog Falk vom Weg ab und ging unter den Bäumen weiter. Hinter sich hörte er Nikas Schritte auf dem weichen Waldboden und glaubte ihren Blick auf seinem Rücken zu spüren, widerstand aber der Versuchung, sich umzudrehen.
    Schließlich erreichte er die Lichtung, die sein Ziel gewesen war. Dort stellte er den Käfig auf einen Baumstumpf und wartete, bis Nika neben ihm stand. Dann endlich sah er sie an.
    Die an manchen Stellen tief herabhängenden Äste und der leichte Wind hatten ihr die Haare zerzaust, sie wirkte ein wenig erhitzt, und ihre Augen funkelten, als sie seinen Blick erwiderte. Automatisch hob er die Hand und zupfte ihr ein Eichenblatt von der Jacke. Als er dabei mit den Fingerspitzen ihren Hals streifte, zuckte sie leicht zusammen, aber in ihrem Blick war keine Angst. Nur Verwunderung und Verwirrung.
    Er steckte sich das Blatt in die Hosentasche, und erst als er die Hand wieder herauszog, wurde ihm klar, dass man so etwas normalerweise einfach auf den Waldboden fallen ließ.
    Nika starrte kurz seine Hosentasche an und richtete dann ihren Blick auf den Kater im Käfig. »Bist du sicher, dass er allein zurechtkommt? Er ist noch so klein.«
    »Er ist groß genug, um selber Mäuse und andere kleine Tiere zu fangen«, beruhigte Falk sie. »Und du siehst ja, wie energisch er ist. Glaub mir, er legt keinen Wert darauf, noch länger in meiner Obhut zu bleiben, obwohl ich ihn mit bestem Bio-Rindfleisch gefüttert habe.«
    »Was für ein dummes Tier«, stellte sie mit leiser Stimme fest.
    Er lächelte sie an. »Im Wald ist es schöner als bei mir. Willst du ihm die Tür öffnen?«
    Sofort hockte sie sich vor den Käfig. »Pass immer gut auf, vor allem, wenn du ein Auto siehst«, sagte sie ernsthaft zu dem Kater. »Und wenn dir große Tiere begegnen, die irgendwie gefährlich aussehen, dann spiel nicht den Helden, sondern lauf ganz schnell weg.«
    Der Wildkater fauchte sie empört an und schlug mit ausgefahrenen Krallen durch die Gitterstäbe nach ihr. Ehe Falk ihr raten konnte, vorsichtig zu sein, öffnete sie beherzt die Tür. Der Kater rannte an ihr vorbei, lief Falk gegen den Fuß, fauchte zum Abschied ein letztes Mal und verschwand dann als grau-schwarzer Blitz zwischen den Bäumen.
    »Mach’s gut, Kleiner!«, rief Nika ihm nach. Ein wenig verschämt wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen. »Ich vermisse meinen eigenen Kater«, erklärte sie. »Er heißt Napoleon, und ich musste ihn … Er ist jetzt …«
    Sie schluckte krampfhaft, und er wusste, dass es in diesem Moment besser war, nicht nachzufragen. »Ich habe Hunger«, gestand sie mit erstickter Stimme.
    »Lass uns zum Aussichtspunkt gehen. Dort gibt es eine Bank.« Er wandte sich nach Süden. »Wenn wir uns beeilen, können wir in zwanzig Minuten dort sein.«
    »Das dauert mir viel zu lange. Ich bin am Verhungern.« Entgegen seiner Vermutung schien Nika gelegentlich doch einen gesunden Appetit zu haben.
    »Aber hier können wir uns nicht hinsetzen. Der Boden ist von dem Regen gestern noch ganz nass. Selbst wenn ich meine Jacke ausbreite, weicht sie sofort durch.«
    »Kein Problem. Ich kann auch im Stehen essen.« Nika lehnte sich an einen Baumstamm, öffnete die Tüte und streckte sie ihm hin. Der köstliche Duft von frischem Backwerk wehte ihm entgegen. Ohne hinzusehen griff er zu, holte eines der Plunderteilchen heraus, die er schon als Kind geliebt hatte, und hielt es ihr vor die Lippen.
    »Probier mal. Das ist mit Kirschfüllung.«
    Sie zögerte nur kurz und öffnete dann den Mund. Mit geschlossenen Augen biss sie ab und kaute.
    »Hm«, murmelte sie genüsslich. Auf ihrer Unterlippe glänzte ein kleiner Fleck von dunkelroter Kirschkonfitüre. Er beugte sich vor und tupfte ihn mit der Zungenspitze ab. Und weil er gerade dabei war, liebkoste er mit seiner Zunge auch ihre Mundwinkel und zeichnete sanft die geschwungene Linie ihrer Oberlippe nach.
    »Hm«, hauchte sie ein zweites Mal. Es raschelte laut, als sie die Papiertüte auf den Boden fallen ließ. Falk verschwendete aber keinen Gedanken an das Gebäck. Er war zwar hungrig, doch diesen Hunger konnte nur Nika stillen.
    Mit geschlossenen Augen genoss sie seinen Kuss, schlang ihm die Arme um den Hals und schmiegte ihren Körper eng an seinen. Er spürte ihre Wärme, ihren raschen Atem, der ihre Brust hob und senkte, ihr weiches Haar, das im Wind seine Wange streichelte – und

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