Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
als Hingabe in einer Beziehung. Das hatte sie nie geglaubt, war sich aber nun nicht mehr so sicher. Wie konnte es sonst sein, dass sie bei Falk, wenn nicht die Besinnung, so doch jede Kontrolle verlor?
»Mit dir ist es wie mit keiner anderen Frau vorher«, hörte sie ihn dicht neben ihrem Ohr sagen. »Du machst Dinge mit mir, die ich nicht verstehe. Am Anfang wollte ich fliehen, aber jetzt will ich immer mehr, Nika.« Sanft streichelte er ihren Rücken, ihre Beine, tastete sich zu ihren Brüsten vor. Nun lachte auch er leise. »Weißt du, dass es für mich das erste Mal richtig war? Ich meine, bis zum Höhepunkt. Bis heute hätte ich vielleicht noch von dir loskommen können. Aber jetzt … Es war unglaublich, und ich …«
Sie hielt den Atem an, wartete ab, was er ihr sagen wollte. Fürchtete sich, dass sie eine Entscheidung treffen musste, zu der sie unfähig war.
»Nika, ich …« Er stockte, ließ den Daumen über ihren harten Nippel gleiten, entzündete ein neues Feuer in ihr und ließ sie plötzlich los, um nach seiner Jacke zu tasten. »Du bist ganz kalt.« Sorgfältig hüllte er sie in den Stoff, dann schob er sie sacht von seinem Schoß und sammelte ihre Kleidung von den Büschen im Umkreis ein.
Mit seiner Hilfe schlüpfte sie in ihre klammen Sachen und stand fröstelnd da, während er sich selbst anzog. Dann gingen sie schweigend durch den Wald zurück zu seinem Wagen.
Mit gesenktem Kopf und gerunzelter Stirn stapfte Falk zwischen den Bäumen dahin. Er trug den leeren Käfig, und hinter sich hörte er Nikas leichten Schritt auf dem Waldboden. Um ein Haar hätte er ihr seine Liebe gestanden. Erst im allerletzten Moment war ihm bewusst geworden, dass er nach dem berauschenden Sex mit ihr wahrscheinlich nicht zurechnungsfähig war. Sex war Sex, und Liebe war Liebe. Er hatte sich aus gutem Grund vorgenommen, nicht mehr zu lieben, und ein bisschen leidenschaftlicher Sex sollte ihn nicht von diesem Vorsatz abbringen. Nika schien das ähnlich zu sehen, denn auch sie sprach trotz ihrer wilden Lust in seinen Armen wohlweislich nicht von Liebe.
Sie hatten das Auto fast erreicht, als Nika hinter ihm aufschrie. Er fuhr herum und sah sie am Waldboden sitzen. Sie hielt sich den Knöchel und schaute ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
»Wie blöd von mir!«, beschimpfte sie sich selbst, während er ihren Knöchel betastete und feststellte, dass zum Glück nichts gebrochen war.
»Wenn du den Knöchel kühlst und den Fuß schonst, ist das in ein oder zwei Tagen wieder vergessen«, tröstete er sie und hob sie vom Boden hoch, um sie zum Wagen zu tragen.
»Ich kann laufen!« Trotzig zappelte sie in seinen Armen. »Du hast selbst gesagt, dass es nicht so schlimm ist.«
»Ich habe aber auch gesagt, dass du den Fuß schonen sollst.« Er beschloss, sich nicht auf diese alberne Diskussion einzulassen, und schaute stumm hinunter auf ihr Gesicht. Nika wirkte erhitzt und verwirrt. Ihr Blick war gleichzeitig fragend und zärtlich.
Und plötzlich wusste Falk, es ging nicht nur um Sex. Es waren nicht nur ihr Körper und ihre erotische Ausstrahlung, die ihn magisch anzogen. Auch ihre Stärken und ihre Schwächen, ihre Zielstrebigkeit und ihre Ratlosigkeit, ihre Geheimnisse und ihre Offenheit, ihre zarte Schönheit und ihre Verletzlichkeit berührten ihn tief in seinem Inneren.
Er blieb stehen, senkte den Kopf und presste seinen Mund mit sanftem Druck auf ihren, der sich ihm willig öffnete. Ihre Zunge spielte mit seiner, ihr süßer Atem glitt in seine Kehle, ihr leises Stöhnen vibrierte auf seinen Lippen.
Als er sich widerstrebend aufrichtete, sah sie ihn mit großen Augen an. Ihre Brust hob und senkte sich heftig. »Falk«, flüsterte sie. »Ich kann wirklich laufen …«
»Pst.« Lächelnd verschloss er ihre Lippen noch einmal mit seinem Mund, während er sie die letzten paar Meter zum Auto trug. Er wusste, dass sie genau wie er an ihren Gefühlen zweifelte, die so offensichtlich waren wie die Leidenschaft, die zwischen ihnen loderte. Ebenso wie er hatte sie Angst vor dem, was zwischen ihnen geschehen könnte. Nicht vor dem Schönen und dem Leidenschaftlichen, sondern vor den Verletzungen und Schmerzen, die immer zur Liebe gehörten. Sie fürchtete sich vor dem Glück, weil sie Angst hatte, es wieder zu verlieren. Sie glich ihm, sie war die Frau, die er lieben konnte.
Irgendwie schaffte er es, den Autoschlüssel aus seiner Hosentasche zu holen und die Tür zu öffnen, ohne sie auf den Boden zu setzen. Vorsichtig
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