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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Auto gesessen hatte. Und doch anders. So anders, dass er sich fast vorstellen konnte, noch einmal von vorn anzufangen. Noch einmal zu vertrauen. Was besonders seltsam war, weil er so gut wie nichts über sie wusste. Außer wie gut sich ihre Körper verstanden und wie sehr sie auf ihn und auf jede seiner Berührungen reagierte. Und er hatte in der Zwischenzeit erfahren, dass sie tatsächlich keine Prostituierte war, sondern einer Freundin zuliebe an der Bar der Villa Amore gesessen hatte.
    »Ich weiß nicht einmal, woher du kommst«, fing er vorsichtig an. »Und was du hier tust.«
    Er fühlte, wie sie ihn von der Seite ansah. »Ich komme aus Hamburg«, erwiderte sie nach einer langen Pause leise.
    Damit beantwortete sie nur eine seiner Fragen. Er wartete geduldig, während sie sich langsam dem höchsten Punkt der Straße näherten, von wo aus ein Forstweg in den Wald führte.
    »Und ich bin auf Gut Garell zu Besuch«, fügte sie schließlich hinzu.
    »Bist du mit den Garells verwandt? Ich kenne Jan Garell flüchtig. Er war in der Schule zwei Klassen über mir. Und wie lange bleibst du?« Es fühlte sich merkwürdig an, sie so auszufragen, aber nachdem sie den Sex miteinander genossen hatten, musste es eigentlich erlaubt sein, sich nach ihren Lebensumständen zu erkundigen.
    »Das … weiß ich noch nicht.« Er blickte sie kurz an, doch sie sah unbewegt durch die Windschutzscheibe nach vorn. Im Schoß hatte sie die Hände so fest ineinander geschlungen, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. »Es ist alles sehr kompliziert. Ich möchte lieber nicht darüber sprechen.«
    »Wie du meinst.« Er spürte leichte Enttäuschung, bis ihm einfiel, dass auch er ihr gegenüber offen sein musste. »Neulich war ich in der Villa Amore, weil es dem Hund der Besitzerin nicht gut ging. Er ist schon alt, und sie ruft mich häufig an, weil sie sich Sorgen um ihn macht. Maren und ich sind befreundet, und sie will mich schon ewig wieder zum Sex bekehren. Außerdem lädt sie mich bei jedem Besuch an die Bar ein.«
    Er fühlte ihren Blick von der Seite. »Zum Sex bekehren?«, wiederholte sie leise.
    »Seit die Sache mit meiner Freundin passiert ist, wollte ich von Frauen nichts mehr wissen«, gestand er nach einer Pause zögernd.
    »Ach, du gehörst zu den Männern, die glauben, wenn eine Frau ihnen übel mitgespielt hat, sind alle anderen auch so?« Ihre Bemerkung klang nicht so sarkastisch, wie er es erwartet hätte. Dann lachte sie leise. »Nachdem mein Freund mich fast fünf Jahre hingehalten und immer neue Ausflüchte gefunden hat, warum wir erstens nicht zusammenleben und zweitens nicht heiraten können, um schließlich Knall auf Fall eine andere Frau vor den Traualtar zu führen, war ich ziemlich bedient von den Männern.«
    »Und, hast du es dir inzwischen auch anders überlegt?«, erkundigte er sich mit leiser Stimme.
    Sie zuckte so heftig die Achseln, dass er es wahrnahm, ohne in ihre Richtung zu sehen. »Was meinst du mit › auch anders überlegt‹?«
    »Na ja, ich habe mich immerhin wieder zum Sex bekehren lassen. Von dir.« Schwungvoll fuhr er um die letzte Kurve und auf den kleinen Parkplatz für Wanderer, der kaum benutzt wurde. Jedenfalls war er bei seinen häufigen Ausflügen in den Wald hier oben noch niemandem begegnet, was ihn hoffen ließ, dass der kleine Wildkater hier vor Autos so gut wie sicher war.
    » Ich soll dich bekehrt haben?« Nikas Lachen klang amüsiert.
    »Tut mir leid, dass ich dich für eine Prostituierte gehalten habe.« Er zog die Handbremse an und schaute in den Wald.
    »Wofür solltest du mich denn sonst halten? In einem Bordell, so aufgetakelt, wie ich war? Kein Wunder, dass du mir nicht geglaubt hast.«
    »Ich finde dich wunderschön.« Er spürte ein Prickeln in seinem Blut. »Damals an der Bar und auch jetzt, egal, was du anhast und wie du zurechtgemacht bist.«
    Nika räusperte sich, sagte aber nichts, sondern öffnete die Beifahrertür und stieg hastig aus dem Wagen. »Wollen wir dem kleinen Kater endlich die Freiheit geben?«, rief sie.
    Er holte den Käfig mit dem fauchenden Tier von der Ladefläche und deutete mit dem Kopf zu einem der schmalen Wanderwege. »Wir sollten ihn ein Stück in den Wald tragen, weg vom Parkplatz. Nimmst du die Tüte mit? Es gibt dort hinten einen schönen Aussichtspunkt. Da können wir essen.«
    Anscheinend wollte sie protestieren, tat dann aber, worum er sie gebeten hatte, und nahm die Papiertüte aus dem Wagen. Dann folgte sie Falk, der den Käfig trug.

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