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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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dass du im Gefängnis saßest und warum du dort warst. Ich … ich kann dir nicht sagen, wie leid es mir tut. Ich verstehe manchmal nicht, warum du dich überhaupt noch um mich kümmerst.«
    »Megan, du bist meine Schwester.«
    Eine lange Weile war nichts zu hören außer Megans Weinen. Aber es gab noch immer so viele offene Fragen, so vieles, was Sophie nicht wusste.
    »Warum bist du mit Emily weggelaufen, Megan?«
    Megan schniefte und sah auf.
    »Es war falsch, dass ich dir die Interviews gegeben habe. Sie haben die Artikel gelesen und sich gefragt, was ich wohl alles gesagt haben könnte. Als ich rauskam, wartete schon einer auf mich. Er bot mir Heroin an und wollte mich dazu bringen, mit ihm zu schlafen, aber ich wollte nicht, konnte nicht. Ich drohte, dass ich dir alles sagen würde, wenn sie mich nicht in Ruhe lassen würden, aber er antwortete, dass er uns beide umbringen würde. Ich hätte dich warnen müssen, aber ich … ich hatte furchtbare Angst. Also habe ich mir Emily geschnappt …«
    Erneut Tränen.
    Sophie gefiel es selbst nicht, Megan zu bedrängen, aber sie hatte keine Wahl.
    »War John Addison einer von ihnen?«
    Megan versteifte sich, dann nickte sie schluchzend.
    »Ja.«
    Sophie schauderte, als ihr klarwurde, wie knapp sie einem ähnlichen Schicksal entgangen war.
    »Addison ist tot, Megan. Wer waren die anderen?«
    Megan schien nicht zu hören.
    Hunt begegnete Sophies Blick.
    »Ich bringe dich von hier weg, Megan. Sie werden dir nichts mehr tun können, das verspreche ich dir. Aber Sophie muss wissen, wer die anderen beiden sind, denn auch sie muss sich schützen.«
    Megan schniefte.
    »Officer King.«
    »Officer Gary King?« Sophie konnte es kaum glauben. Er war bei Julians Truppe gewesen, die sie aus der Berghütte gerettet hatte. Er hatte sie im Krankenhaus befragt! »Wer noch?«
    »Der Boss.« Megan schauderte. »So haben sie ihn genannt. Aber er heißt … Harburg. Er war der Schlimmste. Als ich mich das erste Mal in seinem Büro melden musste, hat er versucht, mich dazu zu bringen, Sex mit ihm zu haben, indem er mich mit Heroin lockte. Ich lehnte ab. Er drohte mir mit der Aufhebung der Bewährung, falls ich mich weigerte, und wenn ich es Sophie erzählte, dann würde er mich töten. Also wartete ich auf Emily und rannte weg.«
    Ken Harburg?
    Sophie wurde schwindelig.
    Hunt zog eine Braue hoch. Seine grünen Augen waren hart.
    »Der ›nette‹ Bewährungshelfer?«
    Die Wände drehten sich um sie herum, während sie versuchte, sich an das letzte Gespräch mit ihm zu erinnern.
    »Im Restaurant fragte er mich, ob du mir erzählt hättest, wo Megan ist. Ich sagte nein und bat ihn, mir dabei zu helfen, diesen Bericht zu bekommen.«
    »Und damit wussten sie, was du wiederum wusstest. An diesem Abend versteckten sie die Drogen in deinem Auto und in deiner Wohnung.«
    Sophie schauderte.
    »Ich muss sofort Julian anrufen. Er muss erfahren, wie die Täter heißen. Er wird sie sich schnappen und verhören.«
    »Schön, dass du mir endlich vertraust.«
    Sophie fuhr beim Klang der tiefen, vertrauten Stimme herum und schnappte nach Luft.
    »Julian!«

[home]
29
    D u hättest damit zu mir kommen müssen, Sophie.« Julian stand im Türrahmen. Er trug schwarz von Kopf bis Fuß: schwarze Lederjacke, schwarzer Pullover mit Stehkragen über einer schusssicheren Weste, schwarze Jeans, schwarze Stiefel, und er hatte einen finsteren Gesichtsausdruck. Sein Blick streifte Sophie nur und blieb stattdessen an Hunt hängen, der bereits auf den Füßen war und seine Waffe auf Julians Brust richtete.
    »Nein!« Mit hämmerndem Herzen sprang Sophie auf und stellte sich in die Schusslinie. »Tut das nicht! Bitte nicht!«
    »Weg da!«, brüllten beide wie aus einem Munde.
    »Nein! Ich lasse nicht zu, dass ihr euch gegenseitig erschießt!«
    Irgendwo neben ihr wimmerte Megan, das Baby weinte, und Connie hatte ein Gebet zu murmeln begonnen.
    Julian sah an ihr vorbei.
    »Er wird mich nicht erschießen.«
    »Und darauf willst du wirklich dein Leben verwetten, Cop?« Hunts Stimme war eiskalt.
    »Das habe ich schon.«
    Und erst jetzt sah Sophie es.
    Julian hatte keine Pistole.
    »Er … er ist unbewaffnet, Hunt. Du kannst doch nicht …«
    »Vergiss es! Er trägt eine Waffe im Schulterholster und zieht wahrscheinlich schneller, als man hinsehen kann.«
    »Wenn du mich tot sehen wolltest, Hunter, dann wäre ich schon tot.« Julian trat einen Schritt zur Seite, so dass er wieder zur Zielscheibe wurde. »Du bist ein

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