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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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Asylsuchende geht.«
    »Dann denken Sie an Megan. Wenn wir uns stellen und es überleben, muss sie ins Gefängnis zurück und wird Emily wahrscheinlich verlieren.«
    »Früher oder später wird sie zu ihren Taten stehen müssen, und wir werden sie bei jedem Schritt begleiten. Aber wenn sie immer weiter flieht, wird sie niemals frei sein.« Pastor John verengte die Augen. »Aber warum reden wir zur Abwechslung nicht über Sie? Sie haben bereits so viel für Megan geopfert. Wie viel mehr von Ihrem Leben wollen Sie denn noch für Ihre Schwester aufgeben, mein Sohn?«
    Im nächsten Moment hatte Hunt das Zimmer durchquert, und sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von dem des Pastors entfernt. Seine ruhige Stimme klang drohend.
    »Ich tue, was immer nötig ist, damit niemand meiner Schwester etwas antun kann.«
    Als er wieder einen Schritt zurücktrat, lag die Waffe in seiner Hand.
    Megan schnappte nach Luft.
    »Marc, nein!«
    Sophie starrte schockiert auf die Pistole. Er würde doch nicht … er konnte doch nicht …
    »Schluss mit dem Gerede. Missis Stevens, bleiben Sie weg vom Telefon. Megan, beweg dich endlich.«
    »Stecken Sie Ihren Ballermann weg.« Pastor John machte eine abschätzige Geste. »Damit machen Sie uns keine Angst. Wir wissen durchaus, dass Sie ein anständiger Mensch sind. Wir wissen auch, dass nicht Sie John Cross erschossen haben, sondern Megan.«
    Es dauerte eine Weile, bis die Worte des Pastors in Sophies Bewusstsein drangen.
    … dass nicht Sie John Cross erschossen haben, sondern Megan.
    Und die Puzzleteile fügten sich mit einem schrecklichen, ohrenbetäubenden Klicken zusammen.
    Hunt hatte der Polizei nicht gesagt, dass Megan zur Tatzeit im Haus gewesen war, weil Megan die Tat begangen hatte!
     
    Marc trat einen weiteren Schritt auf den Pastor zu. Im ersten Moment hätte er am liebsten zugeschlagen, damit der Mann die Worte zurücknahm, doch Sophies Gesichtsausdruck bremste ihn. Sie sah aus wie vom Donner gerührt.
    »Du bist unschuldig. Du warst die ganze Zeit unschuldig.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Du hast die Schuld auf dich genommen, bist ins Gefängnis gegangen, bist durch die Hölle gegangen, um Megan zu schützen, und sie hat nichts dagegen unternommen!«
    »Sophie, ich …«
    »Du hast mich belogen!« Ihr Blick war verletzt.
    »Wenn ich dir die Wahrheit gesagt hätte, hättest du sie dann für dich behalten oder alles deinem Freund Julian erzählt? Und hättest du mir überhaupt geglaubt? Ich bezweifle es.« Aber er konnte ihr ansehen, dass sie nicht begriff. »Wenn du damals dabei gewesen wärst, wenn du sie erlebt hättest … Mein Gott, Sophie! Sie war hysterisch, völlig am Ende. Ich war mir nicht sicher, dass sie sich überhaupt bewusst war, was sie getan hatte. Unser Rechtssystem hatte sie beim ersten Mal nicht schützen können, und ich wusste nur, dass man ihr kein zweites Mal so etwas antun durfte.«
    »Ich habe mich für dich eingesetzt! Für euch beide.« Sie warf Megan einen gekränkten Blick zu, die beschämt zu Boden schaute. »Ich will die Wahrheit, die ganze Wahrheit, so wahr dir Gott helfe, Marc Hunter.«
    Ein Motorengeräusch drang an Marcs Ohr. Er hielt die Hand hoch, trat einen Schritt zurück und blickte durch den Vorhang. »Hat einer Ihrer Nachbarn einen schwarzen Geländewagen?«
    Der Pastor schien einen Moment nachzudenken, dann nickte er. »Die Fosters. Sie wohnen ein Stück weiter oben.«
    Marc ließ den Vorhang fallen und wandte sich zu Sophie um.
    »Du willst die Wahrheit? Fein. Cross kam, Megan sah ihn, rastete aus, nahm die Waffe und erschoss ihn.«
    Sophie schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich sagte, ich will die ganze Wahrheit. Und die fängt mit dir an, Megan.«
    Und dann lief alles aus dem Ruder.
    Trotz seiner wiederholten Warnung, sie müssten endlich verschwinden, fand er sich mit allen anderen im Wohnzimmer wieder und hörte, wie Megan von den vergangenen Jahren erzählte. Megan und Sophie hatten sich nebeneinander auf die Couch gesetzt, Connie in einen Schaukelstuhl, in dem sie dem Baby die Flasche gab, und Pastor John hatte sich in einem Sessel am Kamin niedergelassen. Marc zog es vor, am Fenster stehen zu bleiben und die Straße im Auge zu behalten.
    »Char und ich teilten uns ein Zimmer. Kristy war nebenan allein. Wir waren nicht so viele Mädchen, und die Jüngeren ließen sie in Ruhe. Char meinte, sie würden einen erst mit fünfzehn oder sechzehn wirklich wahrnehmen, und sie hatte schon länger gesessen als

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