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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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keine Schuld.«
    In diesem Moment fiel Pastor John offenbar ein, dass dies sein Haus war. Er erhob sich, blickte verunsichert und ängstlich zwischen Hunt und Julian hin und her.
    »Ich dulde keine Gewalt in meinem Haus. Und Sie, Sir, ich habe keine Ahnung, wer Sie sind.«
    »Bleib ganz ruhig, Hunter. Ich zeige ihm nur meine Marke.« Julian schob seine Hand langsam in seine Jacke, zog etwas heraus, das wie eine schwarze Brieftasche aussah, und klappte sie auf, so dass der Pastor sie sehen konnte. »Ich bin Detective Julian Darcangelo vom Denver Police Department. Ich bin gekommen, um Hunter und seine Schwester in Gewahrsam zu nehmen.«
    »Verschwinde, Darcangelo. Nimm Sophie mit und beschütze sie mit deinem Leben. Ich gehe, und Megan und das Baby kommen mit mir.«
    Julian schüttelte den Kopf.
    »Nur über meine Leiche.«
    Sophies Mund war plötzlich völlig ausgetrocknet.
     
    Marc wusste, dass ihm drei Möglichkeiten blieben, und keine davon gefiel ihm.
    Er konnte zum Beispiel den Cop ausschalten – ein sauberer Schuss zwischen die Augen, und das war’s. Nur leider gehörte Darcangelo eindeutig zu den Guten. Außerdem hatte der Mann eine Frau, in deren Bauch ein Baby wuchs, und war ein guter Freund von Sophie. Darcangelo hatte für sie sein Leben riskiert und würde alles tun, um sie zu beschützen, wenn Marc erst einmal fort war. Nein, ihn umzubringen war keine Option.
    Aber Marc konnte versuchen, ihn zu überwältigen und anders auszuschalten. Nur war auch Darcangelo eindeutig ein Profi, so dass es kaum leicht zu bewerkstelligen sein würde. Wenn sie auf diesem beengten Raum eine handfeste Schlägerei begännen, würde vermutlich jemand zu Schaden kommen.
    Drittens konnte Marc Darcangelo vertrauen, sich und Megan der Polizei stellen und darauf hoffen, dass es gutgehen würde.
    Nie und nimmer!
    »Bitte, Julian, kannst du sie nicht einfach gehen lassen?« Sophies Stimme klang flehend.
    »Ich tue mal so, als hättest du mich das nicht gefragt, Sophie, denn andernfalls hättest du mich ziemlich beleidigt. Ich bin weder Richter noch Geschworener. Ich bin Officer und vertrete das Gesetz, und im Augenblick sagt das Gesetz, dass Marc Hunter ein verurteilter Mörder und ein Häftling auf der Flucht ist.«
    »Aber du weißt, dass er unschuldig ist.«
    »Er ist nicht unschuldig.« Der Cop schnaubte. »Er hat vielleicht diesen Agent nicht umgebracht, aber Spuren an einem Tatort absichtlich verunreinigt, eine Falschaussage gemacht, einen Vollzugsbeamten tätlich angegriffen, eine Frau entführt – oder war die ganze Geiselnahme nur Schauspielerei?«
    Sophies Kopf fuhr zurück, als hätte Darcangelo sie geohrfeigt. Als sie sprach, war ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. »Nein. Ich dachte, er würde mich umbringen. Ich habe ihn erst viel später erkannt.«
    Megan blickte zwischen Sophie und Marc hin und her.
    »Du … du hast Sophie als Geisel genommen?«
    Aber er hatte jetzt keine Zeit zu erklären. Ihm gefiel nicht, in welche Richtung die Gedanken des Polizisten liefen.
    »Sophie ist an dieser Geschichte nicht beteiligt.«
    Darcangelo sah ihn an, und in seinen Augen war unverhüllte Wut zu erkennen.
    »Du hast sie doch da mit reingezogen, du Mistkerl!«
    Das entsprach der Wahrheit, und Marc konnte sich dafür nicht ausstehen.
    »Nimm sie mit und geh. Wegen ihr bist du doch hier. Sorg dafür, dass sie nichts mehr zu befürchten hat.«
    Darcangelo verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn.
    »Du bist bestimmt ziemlich zäh, aber meinst du, du schaffst es mit Frau und Kind? Über die Grenze, meine ich. Das ist Niemandsland. Drogenkuriere, Mädchenhändler, Schmuggler, Grenzpatrouillen – und alle bis an die Zähne bewaffnet. Glaubst du wirklich, deine Schwester kommt damit klar? Sieh sie dir an, sie hat in ihrem Leben genug durchgemacht. Eine süchtige Mutter, lieblose Pflegeeltern, Haft, Drogen, erzwungener Sex … und jetzt ein Leben auf der Flucht?«
    Nein, zum Teufel, das war bestimmt nicht, was sich Marc für Megan wünschte, oder für Emily, aber es war ja nicht so, dass sie eine große Wahl gehabt hätten.
    »Bei mir wird ihr nichts geschehen.«
    Der Pastor räusperte sich.
    »Warum fragen Sie nicht Megan, was sie möchte?«
    Julian nickte.
    »Gute Idee. Megan?«
    Megan stand auf. Ihr Blick war auf Emily fixiert.
    »Ich … ich will keine Angst mehr haben müssen. Ich will, dass es vorbei ist. Ich will, dass du in Freiheit leben kannst, Marc. Und mein Baby in Sicherheit ist.«
    Marc sah die

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