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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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machen?
    Ha, da kann er lange warten.
    Sophie wartete, bis die errötende Kellnerin die Flucht ergriffen hatte, und beugte sich vor, damit er sie auch ja verstand.
    »Du musst verschwinden. Sofort. Ich brauche bloß …«
    »Du wirst aber nicht, und das wissen wir beide. Hast du den Bericht?«
    Aha, darum ging es also. Er war ihr nicht gefolgt, weil er sie sehen, sondern weil er diesen verdammten Bericht wollte. Gekränkt setzte Sophie an, ihm zu sagen, wo genau er sich diesen Bericht hinstecken konnte, als er plötzlich aus dem Fenster blickte.
    Ken tauchte an ihrer Seite auf und setzte sich wieder.
    »Also – was wollten Sie gerade vom DOC erzählen?«
    Sophie zwang sich, sich auf Ken zu konzentrieren und den Mann hinter ihm zu ignorieren.
    »Hm? Oh. Die versuchen nicht nur, mir einen Teil der Schuld für den Ausbruch in die Schuhe zu schieben, sondern lassen mich auch zappeln, was eine Akte angeht, die ich am Montag bei der Jugendstrafanstalt angefordert habe.«
    Er nahm seine Stäbchen und machte sich über die California Rolls her.
    »Und was genau haben Sie angefordert? Vielleicht habe ich das ja schon bei meinen Unterlagen.«
    »Ich habe gehofft, dass Sie das sagen.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und wog ihre Worte genau ab. »Ich habe Gründe zu glauben, dass sich dort vor Jahren eine Reihe von sexuellen Straftaten ereignet haben. Ich hatte um den Bericht gebeten, der die Ermittlungsergebnisse von damals zusammenfasst.«
    Ken zog die Stirn in Falten.
    »Hat das etwas mit Megan zu tun?«
    Hinter Ken trank Marc Tee und sah sie die meiste Zeit an. Sie rutschte ein wenig nach links, um Ken zwischen sich und ihn zu bringen.
    »Tut mir leid, das darf ich nicht sagen. Quellenschutz.«
    »Ich verstehe.« Ken nickte, dann zog er einen jungenhaften Schmollmund. »Und ich hatte gehofft, Sie wollten mit mir essen gehen, weil Sie mich so unwiderstehlich finden und mich wiedersehen wollten. Sie müssen sich nicht erst mit mir verabreden, um mich um Hilfe zu bitten, Sophie.«
    Hinter ihm rutschte Hunt wieder in ihr Blickfeld, als die Kellnerin an seinen Tisch trat. Er bedachte sie auch diesmal mit einem anzüglichen Lächeln, packte seine Stäbchen aus und nahm ein Stück Fisch auf.
    Sophie hatte ein schlechtes Gewissen Ken gegenüber.
    »Natürlich wollte ich Sie auch wieder…«
    Hunt hob das Fischstück an die Lippen, schlang seine Zunge darum und sog es genüsslich in den Mund. Dann kaute er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Ein Stromschlag fuhr in Sophies Bauch, und ihr Herzschlag legte an Tempo zu. Plötzlich war jeder vernünftige Gedanken aus ihrem Hirn verschwunden. »…sehen.«
    Mühsam riss sie ihren Blick von Hunt los und entdeckte erleichtert, dass Ken sich aufs Essen konzentrierte. »Es war lieb von Ihnen, sich um mich zu sorgen.«
    »Natürlich habe ich mich um Sie gesorgt. Der ganze Staat hat das getan.«
    Ken erzählte ihr, wie er sich gefühlt hatte, als er von der Geiselnahme erfahren hatte, doch Sophie hörte ihm kaum zu. Ihr Blick wurde magisch von Marc angezogen, der nun ein Stück blassen Thunfisch mit den Stäbchen nahm, den Saft mit der Zungenspitze ableckte und es dann mit einem seligen Ausdruck auf dem Gesicht in seinen Mund verschwinden ließ.
    Ihr stockte der Atem. Die Hitze in ihrem Bauch breitete sich aus, und sie spürte, wie sie feucht zwischen den Beinen wurde. Erst als sie merkte, dass Ken zu reden aufgehört hatte und sie anblickte, riss sie sich von Marc los.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Es muss schwer für Sie sein, darüber zu reden. Ich dachte nur, dass er Sie vielleicht auf eine Idee gebracht hat, wo Megan sein könnte.«
    Sophie begriff, dass Ken über Marc sprach, und musste den absurden Impuls zu lachen unterdrücken.
    Er sitzt direkt hinter dir.
    »Ja«, sagte sie stattdessen. »Ich meine, nein. Nein, er hat nichts gesagt, und ja, es ist wohl schwer, darüber zu reden.«
    Ignoriere ihn doch endlich, Alton.
    Aber das war unmöglich.
    Wie unter einem Bann war sie gezwungen zuzusehen, wie Hunt mit den Stäbchen ein rosiges Stück Lachs nahm, es in Sojasauce tauchte und diese mit seiner Zunge ableckte, bevor er das Stück mit genießerisch geschlossenen Augen in den Mund steckte. Sie hätte schwören können, sein Stöhnen zu hören.
    Ihre Beckenbodenmuskeln zogen sich zusammen – sehr fest.
    Instinktiv legte sie die Beine übereinander und presste sie zusammen, um gegen ihr inneres Verlangen anzukämpfen, doch das machte es nur schlimmer, und sie begann,

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